André Messerle ist der neue Fanbeauftragte des FCK. Der 28-Jährige wird sich künftig um die Belange der zahlreichen FCK-Fans und Fan-Clubs kümmern und wird nicht nur bei den Spielen der Roten Teufel als Ansprechpartner für die Anhänger zur Verfügung stehen. Wir stellen Euch den neuen Fanbeauftragten ein wenig näher vor.
André, erzähl doch zunächst mal ein wenig von Dir und Deiner bisherigen Verbindung zum FCK.
Ich bin 28 Jahre alt, geboren bin ich in Saarbrücken, bin aber in Sachen Fußball zum Glück auf der richtigen Seite gelandet (lacht). Seit 2004 gehe ich auf den Betze, mein allererstes Spiel war ein 2:2 gegen den VfL Bochum. Nach diesem Spiel war es um mich geschehen und der FCK hat mich nicht mehr losgelassen. Es waren auch zum großen Teil die Fans und die Atmosphäre im Stadion, die mich so fasziniert haben. Ich habe als Kind zwar Fußball gespielt, aber zu dem Zeitpunkt noch nicht geschaut. Es waren also die Fans, die mich in den Bann gezogen haben und von da an war ich regelmäßig bei den Heimspielen und auch bei einigen Auswärtsspielen dabei. Inzwischen, bzw. schon vor Jahren, habe ich auch meine Mutter bekehrt. Die war vorher gar kein Fußballfan, jetzt ist sie auch schon lange FCK-Fan.
Wie kommt man denn zum Job als Fanbeauftragter?
Ich habe Sozial- und Organisationspädagogik in Trier studiert und dort 2018 meinen Bachelor gemacht. Irgendwie wusste ich aber noch nicht, was genau ich eigentlich machen möchte. Gegen Ende meines Studiums hatte mir mein guter Freund geraten, ich solle doch mal versuchen, Hobby und Beruf zu verbinden. Grüße gehen raus (lacht). Ich habe dann nachgeschaut und gesehen, dass es tatsächlich pädagogische Arbeit im Fußball gibt, wie z.B. in Nachwuchsleistungszentren der Vereine, bei Fanprojekten oder eben auch im Bereich Fanbetreuung. Ich habe dann meine Bachelorarbeit über Fans und Ultras und den Umgang mit ihnen geschrieben, zwischen Repression und Prävention. Ich habe mich darin damit beschäftigt, was Fans und Ultras eigentlich genau sind, was sie auszeichnet und wie man den Umgang mit ihnen verbessern kann. Mit dem Ergebnis, dass Repressionen allein nie etwas bringen, das gilt vor allem für Kollektivstrafen. Ich habe mich also mit der Fanszene beschäftigt, auch wenn ich nie selbst Teil der Ultras oder der aktiven Fanszene war. Nach meinem Studium habe ich dann zunächst am Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg als pädagogischer Betreuer und anschließend im Fanprojekt der Stuttgarter Kickers gearbeitet. Da konnte ich schon Erfahrungen im Fußball sammeln, auch wenn es damals noch nicht „mein“ Verein war.
Wie hast Du die FCK-Fans bisher wahrgenommen?
Für mich gibt es da ein passendes Wort: Magisch. Diese geballte Power, diese Wucht, die aus der Kurve kommt, wenn 10.000 Hände in die Luft gehen und ohrenbetäubender Lärm durch das Stadion schallt, das ist für mich der Wahnsinn. Das zieht einen einfach in seinen Bann. Und dann diese unglaubliche Treue, die die Fans gerade in den vergangenen Jahren gezeigt haben. Das sieht man auch jetzt aktuell, wir spielen in der 3. Liga beim SC Freiburg II und rund 5.000 Fans reisen mit. Das ist etwas ganz Besonderes, sehr Außergewöhnliches. Hinzu kommt das große soziale Engagement, das ich bereits in meinen ersten Tagen wahrgenommen habe. Die FCK-Fans sind fanatisch, aber eben auch sozial engagiert und empathisch. Das muss man einfach bewundern.
Wie hast Du Deine ersten Tage beim FCK erlebt und was sind Deine ersten Aufgaben?
Ich würde es mal als „positive Reizüberflutung“ bezeichnen. Es ist alles unfassbar spannend. Zum ersten Mal steht man nicht auf der Tribüne, sondern davor. Man lernt Menschen kennen, die man sonst nur aus der Kurve oder im Fernsehen gesehen und bewundert hat, wie zum Beispiel Florian Dick. Plötzlich sind es Kollegen, das fühlt sich noch irgendwie unwirklich an. Ich wurde beim FCK sehr herzlich aufgenommen, das gilt nicht nur für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, auch für die Fans, die ich schon kennenlernen durfte und ganz besonders auch für den Fanbeirat, mit dem ich schon die erste Sitzung hatte. Dafür möchte ich an dieser Stelle nochmal Danke sagen! Ich fühl mich jetzt schon sehr wohl innerhalb der FCK-Familie, und man spürt generell überall diese große Liebe zum Verein, die alle verbindet.
Meine erste Aufgabe besteht jetzt darin, mir die ganzen Strukturen innerhalb des Vereins und der Fanszene anzusehen. Und ich freue mich darauf die Fans, Fanclubs und vor allem auch die Ultras kennenzulernen, genauso wie auf das anstehende Heimspiel gegen Saarbrücken. Nicht nur weil es ein großes Derby ist, sondern weil voraussichtlich auch die Rückkehr der Fanszene an diesem Tag stattfindet. Bei mir und meinen vielen FCK-Freunden, die es ja auch im Saarland gibt, ist dieses Spiel gerade ein Riesen-Thema.
Gib es neben Fußball und dem FCK noch andere Hobbys in Deinem Leben?
Ich mache seit vielen Jahren Musik. Vor allem Metalcore und Hardcore, das heißt ich singe bzw. schreie ganz gerne mal (lacht). Ansonsten zocke ich regelmäßig auf der Playstation und mache selbst ganz gerne Sport.