Ein spannendes Spiel hatte Konrad Fünfstück prognostiziert und ein solches bekamen die rund 240 Zuschauer am 32. Spieltag auf dem Betzenberg auch zu sehen. „Ich bedauere es sehr, dass es nächstes Jahr in der Regionalliga keine Mannschaft der Eintracht mehr geben wird, weil es immer schöne Duelle waren, in denen technisch ansehnlicher Fußball geboten wurde“, sagte der Lautrer U23-Coach kurz nach Abpfiff eines äußerst intensiven Spiels. Dass sich der Nachwuchs der Frankfurter Eintracht, der in der kommenden Spielzeit auf die Teilnahme in der Regionalliga verzichtet, aber gebührend verabschieden wollte, wurde auch am 32. Spieltag wieder deutlich.
Von Beginn an entwickelte sich eine intensive Partie, in der die Zweikämpfe hart geführt wurden. Die erste Chance der Begegnung verbuchte der FCK für sich. FCK-Kapitän Alexander Bugera bediente mit einem weiten Freistoß Innenverteidiger Niklas Tasky, der das Leder denkbar knapp per Kopf am rechten Pfosten vorbeisetzte (9.). Aber auch die Eintracht kam schnell gefährlich vor das von Keeper Julian Pollersbeck gehütete FCK-Tor, blieb jedoch ebenfalls glückslos. Eine klasse Aktion des stark aufspielenden Mario Pokar brachte dann nach 20 Minuten das erste Tor des Spiels. Der Lautrer Offensivakteur wurde im 16er der Hessen bedient und ließ geschickt gleich vier Gegenspieler auf engstem Raum stehen, ehe er sehenswert ins rechte untere Eck zur 1:0-Führung abschloss. Frankfurt ließ sich durch den Gegentreffer jedoch nicht aus dem Konzept bringen und suchte den Ausgleich, die beste Chance dazu vergab jedoch Jannik Sommer in der 28. Minute. Die Pfälzer zeigten sich kurz darauf effektiver: Sebastian Jacob legte auf den heraneilenden Christopher Kracun ab, der das Leder von der Strafraumkante aus am Eintracht-Keeper Philipp Wolf vorbei in die Maschen wuchtete (30.). Doch erneut zeigten die Hessen große Moral und hätten nur vier Minuten nach dem 2:0 zum Anschluss kommen können. Weil aber Julian Pollersbeck mit einer Glanzparade gegen Gianluca Waldschmitt bestand, ging es für den FCK mit einer komfortablen 2:0-Halbzeitführung in die Pause.
„Frankfurt hat das Spiel heute sehr ernst genommen. Sie haben leidenschaftlich und beherzt aufgespielt. Wir haben offensiv gefällig kombiniert und ebenfalls ein gutes Spiel gemacht. Was uns aber in den letzten Begegnungen ausgezeichnet hat, nämlich dass wir hinten wenig zulassen, konnten wir heute nicht so umsetzen, wie wir das sonst machen“, bewertete der FCK-Coach die Partie, die insbesondere in der Schlussphase der zweiten 45 Minuten an Turbulenz kaum zu überbieten war. Druckvoll kam die Eintracht aus der Kabine, wirklich zwingend wurden die Hessen aber noch nicht. Nach rund einer Stunde brachte Frankfurts Trainer Alexander Schur den erfahrenen Ugur Albayrak ins Spiel – ein denkwürdiger Wechsel. Denn der neue, frische Mann brachte seine Farben mit einem Doppelpack binnen weniger Sekunden wieder ins Spiel (73./74.). Konrad Fünfstück reagierte sofort und brachte mit Jakub Swierczok einen weiteren Stürmer – Lautern spielte auf Sieg. Der junge Pole war gerade mal wenige Augenblicke auf dem Feld, da konnte er die erneute Führung seines Teams bejubeln: Sebastian Jacob bekam das Spielgerät kurz vor dem Strafraum der Hessen serviert und düpierte mit einem klasse Heber den Eintracht Keeper Wolf aus schier unmöglicher Position (76.). Es sollte für die Roten Teufel aber noch besser kommen: Der souveräne Alexander Bugera schlug den Ball in den Schlussminuten passgenau auf Jacob, der Swierczok fein freispielte. In bester Stürmermanier schloss „Kuba“ dann sicher zum 4:2 ins lange Eck ab – die Entscheidung.
„Es war für uns heute wirklich ein extrem schweres Spiel. Wir hatten aber heute alle den absoluten Willen und haben es am Ende auch erzwungen. Das muss ich der Mannschaft wirklich hoch anrechnen. Wir haben heute den 60. Saisonpunkt geholt und das macht uns wahnsinnig stolz. Wir freuen uns jetzt auf das nächste Saisonhighlight vor vielen Zuschauern in Offenbach“, zog ein zufriedener FCK-Trainer am Ende Bilanz. Der FCK bleibt mit dem fünften Sieg in Folge auf Rang Vier und damit den zweit- und drittplatzierten Nachwuchsteams aus Mainz und Freiburg weiterhin dicht auf den Fersen. Zur vorletzten Regionalligapartie in der Staffel Südwest gastiert die Fünfstück-Elf dann am Samstag, 17. Mai 2014, auf dem Bieberer Berg beim Tabellenachten, den Offenbacher Kickers.
Statistik:
FCK II: Pollersbeck – Rizzuto, Tasky, Mockenhaupt, Bugera – Reiß, Kracun (74. Swierczok) – Lensch, Pokar (89. Sonnenberger), Mario Müller (83. Hammel) – Jacob
Eintracht Frankfurt II: Wolf – Gröger, Hien, Kempf, Maslanka (37. Marco Müller) – Wille (86. Findik), Daniel Di Gregorio, Fliess, Almpanis – Sommer (60. Albayrak), Waldschmidt
Tore: 1:0 Pokar (20.), 2:0 Kracun (30.), 2:1 und 2:2 Albayrak (73./74.), 3:2 Jacob (76.), 4:2 Swierczok (84.)
Schiedsrichter: Gaetano Falcicchio (Konstanz)
Zuschauer: 240
Anzeige
