Drei Spiele binnen einer Woche, die Englische Woche war schon vor dem Anpfiff dieses achten Spieltages in der Regionalliga Südwest kräfteraubend gewesen. Die hartumkämpfte Begegnung zwischen der U23 des 1. FC Kaiserslautern und dem VfR Wormatia Worms, in der sich die beiden Kontrahenten nichts schenkten, mutete den jungen Spielern dann nochmals einiges zu.
Die Gäste aus der Nibelungenstadt zeigten von Beginn an einen hohen Einsatz. Das Vorhaben, in Kaiserslautern den ersten Saisonsieg einzufahren, spiegelte sich im Spiel der Wormaten deutlich wider. Aggressiv gingen sie zu Werke und griffen den Gastgeber aus der Pfalz früh an. Dieser hielt stark dagegen, bemühte sich ebenfalls früh darum, Worms nicht ins Spiel kommen zu lassen. Chancen waren aber im ersten Durchgang hüben wie drüben Mangelware, die Begegnung spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab, wo beide Teams einen hohen Laufaufwand betrieben. Es war einer Unachtsamkeit der der Lautrer Hintermannschaft geschuldet, dass der Gast aus Worms mit seiner ersten echten Chance gleich auch in Führung gehen konnte: Marcel Abele brachte die Kugel von rechts in den Strafraum, direkt in den Rücken der Lautrer Abwehrkette. Die hatte nicht mit dieser Flanke gerechnet und so stand VfR-Routinier Srdjan Baljak komplett frei vor dem FCK-Tor und köpfte das Leder humorlos zum 1:0 für die Wormaten in die Maschen (18.). Die Roten Teufel ließen sich dadurch jedoch nicht beeindrucken und suchten nun selbst zunehmend den Abschluss. Einen richtigen Zugriff bekam die Mannschaft von FCK-Coach Konrad Fünfstück jedoch nicht, da Worms taktisch klug verteidigte und die Lautrer erfolgreich vom eigenen Strafraum fernhielt. Daher versuchte der FCK-Nachwuchs aus der Ferne Gefahr zu entwickelten, zahlreiche Weitschüsse (Dorow 21. / Pinheiro 26. und 33.) brachten jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Das Spiel wurde fortan härter, die Fouls rüder. Kurz vor der Halbzeitpause dann der größte Aufreger des Spiels: Mit einem feinen Hackentrick bediente Ricky Pinheiro den startenden Jan-Lucas Dorow, der zog mit dem Ball in den Strafraum, wo er vom Gäste-Keeper Rainer Adolf gestoppt wurde. Der Schiedsrichter zögerte nicht und wies auf den Elfmeterpunkt. Den Protesten der Wormaten zum Trotz legte sich Mario Pokar die Kugel auf den Punkt, Torhüter Adolf ahnte die Ecke, Pokars Schuss jedoch war zu platziert – der Ausgleich für die Roten Teufel mit dem Pausenpfiff (45.).
Die erhitzten Gemüter beruhigten sich auch nach der Halbzeitpause nicht wirklich, die zweite Hälfte war geprägt von vielen Fouls und Nickligkeiten, die Partie blieb äußerst zweikampfbetont und, wie bereits der erste Durchgang, relativ chancenarm. Beide Mannschaften rieben sich im Mittelfeld auf. Lediglich zu Beginn der zweiten 45 Minuten konnten die Rheinhessen für Aufregung sorgen, als Adam Jabiri mit einem Gewaltschuss Marius Müller prüfte. Der Lautrer Keeper verhinderte aber den erneuten Rückstand für sein Team, lenkte den stramm geschossenen Ball gekonnt über den Querbalken. Ansonsten stellten die Lautrer auch weiterhin die Räume gut zu und boten so kaum Angriffsfläche für die Offensivabteilung des VfR. In der 66. Spielminute verwies dann Schiedsrichter Dominik Bartsch den Gäste-Kapitän Carsten Sträßer wegen einer Schiedsrichterbeleidigung des Platzes, die Wormaten mussten die Partie fortan in Unterzahl bestreiten. Diese nutzte den Roten Teufel zunächst nur wenig, denn nach wie vor attackierte der VfR früh, versuchte gar nochmal seine Angriffsbemühungen zu forcieren. Dies blieb jedoch erfolglos, da der FCK weiterhin geordnet in der Defensive stand. Nach und nach schwanden dann die Kräfte der Wormatia, was wiederum den Roten Teufeln mehr Räume eröffnete. Da jedoch der finale Pass ausblieb, stand am Ende einer turbulenten und emotionsgeladenen Partie die Punkteteilung.
„Uns hat heute einfach die Effektivität im letzten Drittel gefehlt. Wir haben die Räume zwar sehr gut zugestellt, einen hohen Laufaufwand betrieben, am Ende hat aber der letzte Ball gefehlt, um diese starke Mannschaft aus Worms in die Knie zu zwingen“, bewertete Konrad Fünfstück die Leistung seines Teams nach dem Schlusspfiff. Dennoch können die Roten Teufel auf eine sehr erfolgreiche Woche blicken. In drei Spielen holten sie sieben Punkte, erzielten dabei 10:2 Tore und rangieren nach dem Remis gegen Worms auf Rang Elf. „Wir haben heute eine gute Woche abgeschlossen. Mein Kompliment an die Mannschaft“, lobte Fünfstück abschließend sein Team, das sich nach den tollen Leistungen in dieser Englischen Woche die Regeneration redlich verdient hat. Am Freitag, 13. September 2013, reisen die Roten Teufel dann zum neunten Spieltag nach Sinsheim, zum zweiten Anzug der TSG 1899 Hoffenheim.
Statistik:
FCK-U23: Marius Müller – Zimmer, Tasky, Sonnenberger, Bugera – Lindner (74. Hammel), Pokar – Lensch, Pinheiro, Mario Müller (58. Bach) – Dorow (84. Hajtic)
Wormatia Worms: Adolf – El-Hammouchi, Steil, Rösner, Gopko – Zinram (65. Oppermann), Sträßer, Abele, Akcam (84. Feucht) – Jabiri (76. Wölk), Baljak
Tore: 0:1 Baljak (18.), 1:1 Pokar (45./FE)
Rote Karte: Sträßer (66.)
Schiedsrichter: Dominik Bartsch (Wertheim)
Zuschauer: 410
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