Wie erwartet zeigte das Thermometer Temperaturen weit über 30 Grad an, als beide Teams vor rund 2.000 Zuschauern den Rasen im Kasseler Auestadion betraten. Mit dieser Hitze kamen zunächst aber die Gäste aus der Pfalz deutlich besser zurecht – der FCK begann das Spiel mit äußerst hohem Tempo. FCK-Coach Konrad Fünfstück hatte seine Mannschaft im Vergleich zum Heimspiel gegen den SC Freiburg auf zwei Positionen verändert. Der nur kurz vor Beginn der Runde von Kassel nach Kaiserslautern gewechselte Ricky Pinheiro fehlte, Sebastian Sonnenberger nahm zunächst auf der Bank Platz. Für sie liefen Sebastian Lindner und Yannick Bach von Beginn an auf.
Bereits nach nur fünf Spielminuten wurde es für den Gastgeber brandgefährlich: Jan-Lucas Dorow stand gut positioniert im KSV-Strafraum, wurde dort jedoch vehement bedrängt, Schiedsrichter Marcel Beck sah einen Rempler am Lautrer Stürmer und entschied auf Strafstoß für den FCK. Der Ex-Löwe Mario Pokar legte sich die Kugel auf den Punkt und verwandelte trocken ins rechte obere Eck – 1:0 für die Roten Teufel (5.). Die ließen nach der Führung nicht locker, drängten munter auf den zweiten Treffer. In der 21. Minute hatte Kassels Keeper Carsten Nulle dann erneut das Nachsehen, nachdem er einen Distanzschuss nur abprallen ließ, die Kugel im Anschluss nicht rechtzeitig sichern konnte und FCK-Stürmer Jan-Lucas Dorow die sich ergebende Chance erkannte. Und so schob das FCK-Talent gekonnt zum 2:0 für die Gäste ein. Nur zehn Minuten später hatte dann Sebastian Jacob das 3:0 auf dem Fuß, doch nachdem sich die Lautrer klasse in den gegnerischen Strafraum kombiniert hatten, verfehlte sein Schuss Nulles Kasten nur knapp (31.). Die Löwen hatten keine Zeit sich von dem Schrecken zu erholen, denn kurz nach Jacobs Riesenchance rutschten gleich zwei FCK-Spieler im Strafraum des Tabellenvierten am Spielgerät vorbei. Weder Jacob, noch Sebastian Lindner erreichten, frei vor dem Tor stehend, den scharf hereingeflankten Ball (33.). Das Kasseler Publikum wurde so langsam ungeduldig, dies tat den Angriffsbemühungen des 1. FC Kaiserslautern jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Wieder konnte Sebastian Jacob den Ball im Strafraum der Löwen behaupten, mit einer tollen Einlage umspielte er den Kasseler Schlussmann, sein anschließender Abschluss klatschte aber nur an den linken Innenpfosten – Pech für den FCK-Nachwuchs (39.). Mit einem für die Gastgeber schmeichelhaften 0:2-Rückstand ging es dann in die Halbzeitpause.
Mit dem Anpfiff zu den zweiten 45 Minuten verdunkelte sich der Himmel über dem Auestadion. Nach 54 Spielminuten musste der Torschütze zum 2:0 für die Roten Teufel dann das Feld verlassen – nach einem Foul von Andreas Mayer wurde der Lautrer Angreifer Dorow mit einer Prellung des Mittelfußknochens ausgewechselt, für ihn kam Sebastian Sonnenberger in die Partie. Die Nordhessen wurden nun gefährlicher – in der 58. Minute dann ein erstes Ausrufezeichen der Löwen, doch wie zuvor Jacob auf Seiten des FCK am Aluminium scheiterte, so landete auch der Freistoß von Christian Henel aus rund 18 Metern Entfernung am Pfosten. In seiner folgenden Aktion war der ehemalige Rote Teufel Henel dann aber erfolgreicher. Bei nun strömendem Regen setzte er sich 20 Minuten vor Spielende gekonnt im FCK-Strafraum durch und markierte den 1:2-Anschluss für die Kasseler (70.). Obwohl der Regen für Abkühlung sorgte, wurde die Partie nun hitziger. Kassel drängte auf den Ausgleich, der FCK setzte sich mit aller Macht zur Wehr. Drei Minuten vor Schluss kam dann Tobias Becker im Lautrer Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Beck erkannte auf Schwalbe und schickte den bereits vorbelasteten Becker mit Gelb-Rot vom Platz. In der Schlussminute blieb die Pfeife des Schiris jedoch nicht stumm. Nach einem Foul im Lautrer 16er zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß führte dann Andreas Mayer aus. Marius Müller konnte den Ball zwar mit einer Glanzparade noch abwehren, im Nachsetzen brachte Mayer die Kugel dann aber doch noch zum 2:2-Endstand im Lautrer Gehäuse unter (89.).
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und hätten durchaus noch den ein oder anderen Treffer erzielen können. Im zweiten Durchgang wurde Kassel immer stärker und uns fehlt in solchen Momenten dann noch etwas die Cleverness und die Erfahrung, ein solches Spiel dann für uns zu entscheiden“, resümierte FCK-Trainer Fünfstück nach der Partie. Aufgrund des insgesamt aber starken Auftritts seiner Mannschaft und bedacht der Tatsache, einem Aufstiegsaspiranten ein Bein gestellt zu haben, zeigte sich Fünfstück jedoch durchaus zufrieden. „In Kassel etwas mitzunehmen ist nicht selbstverständlich, daher mein Kompliment an die Mannschaft“, so der Lautrer Coach.
Statistik:
Hessen Kassel: Nulle – Sauer, Wachowski (46. Rahn), Stefan Müller, Becker – Nagel, Gallus (34. Gaede), Andrijanic, Mayer – Henel, Schmeer (64. Marz)
FCK-U23: Marius Müller – Zimmer, Tasky, Bugera, Mockenhaupt – Lensch (79. Rizzuto), Lindner, Bach (73. Mario Müller), Pokar – Dorow (54. Sonnenberger), Jacob
Tore: 0:1 Pokar (5., FE), 0:2 Dorow (21.), 1:2 Henel (70.), 2:2 Mayer (89.)
Gelb-Rot: Becker (87.)
Schiedsrichter: Marcel Beck (Künzelsau)
Zuschauer: 2000
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