Stefan Meißner veränderte die Startformation der Nachwuchsteufel gegenüber dem Derby in Mainz am vergangenen Wochenende auf zwei Positionen. Für Yakup Polat rückte Jonas Jung in die erste Elf, für Enis Aztekin durfte Torjäger Florian Pick erstmals seit seinem Bänderriss, den er sich in der Vorbereitung zugezogen hatte, von Beginn an ran. Das Spiel entwickelte sich so, wie es Stefan Meißner prophezeit hatte: Die Saarländer bauten ein kompaktes Abwehrbollwerk auf und gingen giftig in die Zweikämpfe, sodass die Partie von der ersten Minute an umkämpft war. Die Lautrer nahmen gegen die meist mit neun Mann verteidigenden Saarlouiser das Zepter in die Hand, konnten aber selten Tormöglichkeiten herausspielen. Am Sechzehner war Endstation für die Angriffe, denn die in neongelb spielenden Saarländer unterbanden in der Gefahrenzone das in den letzten Spielen so erfolgreiche Kombinationsspiel der FCK-Junioren.

Dennoch gelang den Roten Teufeln die ersehnte frühe Führung. Wie schon in den ersten beiden Spielen nach der Winterpause fiel das 1:0 nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld. Von halblinks zirkelte Ricardo Antonaci, der seinen 17. Geburtstag feierte, das Leder in Richtung des langen Postens. Der Ball flog an Freund und Feind vorbei. Darauf hatte nur Michael Rauth spekuliert. Der Stürmer mit der Nummer elf löste sich von seinem Bewacher und konnte im Fünfmeterraum ungehindert einschieben. „Er hat wirklich gute Instinkte. Er steht da, wo ein Knipser stehen muss“, lobte Stefan Meißner seinen Schützling. Für den torgefährlichen Angreifer war die Partie allerdings bald nach dem Treffer vorbei: Mit Magendarmproblemen musste er ausgewechselt werden. „Er konnte nicht mehr, aber um so schöner ist es, dass er uns mit dem wichtigen 1:0 geholfen hat“, beschrieb Nachwuchscoach Meißner anschließen die Maßnahme. Für den Torschützen kam Marco Kiefaber ins Spiel.

Trotz der erhofften schnellen Führung wurde die Partie für den FCK in der Folgezeit nicht leichter. Saarlouis verteidigte weiterhin entschlossen und kam überdies selber zu einigen guten Einschussmöglichkeiten. In der 20. Minute brachten die Gäste einen Freistoß vor das Gehäuse von Mirko Gerlinger. Der anschließende Schuss aus dem Getümmel ging allerdings knapp links vorbei, sodass der Lautrer Keeper nicht eingreifen musste. Obwohl die Roten Teufel weiterhin das Spiel kontrollierten und bis zum Strafraum gefällig kombinierten, blieb die Partie äußerst spannend. Den Jungteufeln fehlte der letzte entscheidende Pass, um den Abwehrriegel der Saarländer zu überwinden, die Gäste sorgten nach Balleroberungen mit ihren schnellen Kontern regelmäßig für eine nervöses Raunen unter den zahlreichen FCK-Anhängern.

Wer gedacht hatte, dass die Gäste im zweiten Durchgang nachlassen würden, lag falsch. Zwar stellten sie zunächst ihre Offensivbemühungen ein, doch wehrten sie weiterhin gekonnte eine Angriffswoge nach der anderen ab. Der Saarlouiser Schlussmann Marvin Raubusch musste selten eingreifen, so erfolgreich hinderten seine Vorderleute die Roten Teufel am Torabschluss. Ab der 60. Minute konterte die JFG wiederholt gefährlich, der Ausgang der Partie war zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Erstmals richtig gefährlich für den Kasten der Gäste wurde es erst wieder kurz vor Ende des Spiels. Jonas Jung fasste sich ein Herz und zog aus 25 Meter ab. Das 2:0 verhinderte der Keeper, aber mit einer tollen Parade – er lenkte den Ball gerade noch an die Latte. Für große Erleichterung unter den FCK-Fans sorgte zwei Minuten danach Manfred Osei-Kwadwo – in der letzten Spielminute. Nach einer tollen Kombination durch die Mitte, drang der schnelle Flügelspieler in den Strafraum ein, guckte sich den Torhüter aus und jagte das Spielgeräte mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte.

Stefan Meißner war mit der Leistung seiner Jungs zufrieden: „Ich muss der Mannschaft wirklich ein großes Kompliment aussprechen. Das war heute wirklich nicht leicht, aber sie hat das Spiel angenommen und gekämpft. Man kann nicht jede Woche überragen aufspielen. Solche Spiele muss man gewinnen, wenn man oben dran bleiben will. “

FCK-U17: Gerlinger – Antonaci, Rupp, Staegemann, Hartlieb – Jung, Osei-Kwadwo, Hofmann (Aztekin, 55.), Arnold (Polat, 64.) – Pick (Schwenk, 80.), Rauth (Kiefaber, 24.)  
Tore: 1:0 Rauth (10.), Osei-Kwadwo (78.)
Schiedsrichter: Simon (Wöllstein)
Zuschauer: 80