„Au Backe, das wird richtig schwer“ – diesen Satz hörte man nicht selten aus dem Munde der FCK-Fans nach der Auslosung der ersten DFB-Pokalrunde der Saison 2009/10. Die Roten Teufel mussten nach Niedersachsen reisen, wo mit der heimstarken Eintracht aus Braunschweig ein richtig harter Brocken wartete. Eine unangenehme Aufgabe für das Team von Chefcoach Marco Kurz, das in der Vorbereitung, vor allem was die Ergebnisse betraf, noch etwas hinter den Erwartungen zurücklag. Hinzu kam noch, dass in den vergangenen Jahren mit Rot-Weiss Essen und Carl-Zeiss Jena jeweils ein Drittligist die Endstation war. Für den zweimaligen DFB-Pokalsieger und siebenmaligen Finalisten aus der Pfalz wurde es  am Freitag, 31. Juli 2009, zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit ernst.

In seinem ersten Pflichtspiel als Cheftrainer der Roten Teufel setzte Marco Kurz auf Kevin Trapp als Torhüter für den noch immer Rot-gesperrten Sippel und lies mit Rodnei, Schulz, Mandjeck, Ilicevic und Nemec fünf Neuzugänge von Anfang an aufs Feld. In der hitzigen Atmosphäre des mit 19.415 Zuschauer gut gefüllten Eintracht-Stadions entwickelte sich von Beginn an der erwartete Pokalfight, beide Teams gingen sehr engagiert zu Werke.

Ab der 35. Minute musste der FCK nach der Roten Karte für Ivo Ilicevic mit einem Mann weniger agieren, doch bereits bei diesem Spiel zeigte sich die Stärke des Teams. Eine sicher stehende Abwehr und gefährliche Standards. In der 62. Minute verlängerte Amedick einen Freistoß von Bugera per Kopf zu Adam Nemec, und in seinem ersten Pflichtspiel für den FCK erzielte der Slowake seinen ersten Treffer. Und da Torhüter Kevin Trapp glänzend parierte, blieb es beim knappen Sieg für die Roten Teufel, die gemeinsam mit den rund 1.200 mitgereisten Fans den Einzug in die nächste Runde feiern durften. Alex Bugera wertete diesen Erfolg wie folgt: „Man hat gesehen dass es ein sehr schweres Spiel für uns war, aber wir haben die Partie auch trotz Unterzahl nach Hause gefahren und das beweist, wie viel Moral in der Truppe steckt. Jetzt wünsche ich mir ein Heimspiel.“

Und Bugis Wunsch sollte in Erfüllung gehen. Meinte es doch die Losfee gut mit dem Linksverteidiger und bescherte dem FCK in Runde zwei ein Heimspiel, und das auch noch gegen keinen Geringeren als Bayer 04 Leverkusen, zu diesem Zeitpunkt ungeschlagener Spitzenreiter im Fußball-Oberhaus. Ein Hauch von erster Liga umwehte den Betzenberg am Abend des 23. September 2009. Die Roten Teufel gingen als klarer Außenseiter in die Partie. Gegen das mit Stars gespickte Team von Jupp Heynckes ließ das von Marco Kurz taktisch gut eingestellte Team vor 33.712 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion von Beginn an jedoch keinen Klassenunterschied aufkommen. Bereits in der 12. Minute gelang Sidney Sam nach einer Flanke von Florian Dick die Führung für den Zweitligisten.

Von der tollen Unterstützung der Fans beflügelt legte der FCK ein denkwürdiges Spiel hin und wurde in der 62. Minute mit dem 2:0 durch Erik Jendrisek nach Freistoß von Alexander Bugera belohnt. Auch wenn Gekas kurz vor Ende noch zum Anschlusstreffer für die Werkself traf, der FCK schaffte die Sensation und schlug Bayer Leverkusen, was im Übrigen in der gesamten Hinrunde der Saison sonst keinem Team gelang. Ein perfektes Betzenberg-Flutlichtspiel mit Gänsehautatmosphäre, so sah es auch FCK-Kapitän Martin Amedick: „Ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten, für die Mannschaft und die Fans. Das war eine Werbung für den Fußball und für den FCK.“

Weniger gut meinte es die Losfee bei der Auslosung zu dritten Runde. Ausgerechnet beim gefühlten hundertmaligen Pokalsieger Werder Bremen musste der FCK am 28. Oktober 2009 antreten. Ein Spiel, das man auf dem Betzenberg als Zugabe empfand, die man sich selbst verdient hatte. Bei den im Pokal gewohnt heimstarken Bremern war dann auch nichts zu holen für den FCK, der ohne seine kreative Flügelzange Sidney Sam und Ivo Ilicevic antreten musste. Özil, Frings, Borowski, Marin und Co. waren an diesem Tag eine Nummer zu groß für die Lautrer, die sich wenn auch ohne große Chance ordentlich aus dem Wettbewerb verabschiedeten. Daher wurden Sie auch von den 1.500 mitgereisten Fans lautstark und durchgehend gefeiert. Über die klare 0:3 Niederlage durch Treffer von Pasanen, Borowski und Oehrl war an diesem Tag niemand böse. Und so sah es auch FCK-Chefcoach Marco Kurz: „Für uns war diese Partie ein Lernprozeß, den wir positiv betrachten können und gern annehmen. Jetzt gilt die volle Konzentration der Liga.“

Bleibt fest zu halten, dass der FCK im Pokalwettbewerb seit langem mal wieder ein Heimspiel hatte und den Fans  einen unvergesslichen Fußballabend bescherte. Die Mannschaft konnte mit dem Sieg  gegen Leverkusen Selbstvertrauen tanken. Und dieses Spiel hat noch eines gezeigt: Wenn Fans und Mannschaft eine Einheit bilden, ist auf dem Betzenberg alles möglich. Freuen wir uns also auf neue spannende Begegnungen im DFB-Pokal 2010/11.

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