Hallo Tim! Gegen den 1. FC Heidenheim habt ihr zuletzt nicht nur gezeigt, dass ihr Tore schießen könnt, sondern gleichzeitig auch „hinten die Null“ verteidigt. Wie war die Gefühlslage in der Mannschaft nach diesem Spiel?
Es war für uns natürlich ein extrem positives Gefühl, ein Spiel mal wieder so deutlich gewinnen zu können. Wir haben gezeigt, dass wir durchaus in der Lage sind, auch mehr als nur ein oder zwei Tore zu schießen. Aber wir wissen auch, dass wir in der ersten Halbzeit nicht so gut waren und die Räume, die Heidenheim uns gegeben hat, nicht für uns nutzen konnten wie gewünscht. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht, richtig guten Fußball gespielt und letztendlich dann auch in der Höhe verdient gewonnen.
In diesem Jahr habt ihr bisher nur vier Gegentore erhalten, im letzten Jahr waren es noch 19. Wie erklärst Du Dir diese „neue Stärke“ in der Defensive?
Aktuell stehen wir in der Tat sehr sicher in der Abwehr. Daran haben wir im Winter auch gearbeitet. Unser Ziel ist es, die Null so lange wie möglich zu halten, aber gleichzeitig wollen wir auch versuchen, vorne Nadelstiche zu setzen und zu Torchancen zu kommen. Dass das jetzt so gut klappt, freut uns alle natürlich sehr. Aber wir wissen, dass wir uns darauf nicht ausruhen können. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet und hoffen natürlich, dass es jetzt so weitergeht.
Ihr legt aber dennoch keine defensive Spielweise an den Tag, sondern macht auf dem Platz immer von Beginn an deutlich, dass ihr die drei Punkte einfahren wollt.
Wir laufen den Gegner teilweise sehr früh an und spielen ein sehr gutes Gegen-Pressing. So kommen wir selten in die Gefahr, ausgekontert zu werden, das haben wir im Gegensatz zur Hinrunde eingedämmt. Das ist aber unterm Strich der Verdienst der ganzen Mannschaft, weil alle defensiv sehr gut mitarbeiten. Jeder ist bereit, mehr Meter zu gehen und den Pass in die Tiefe zu verhindern. Das macht es für uns in der Abwehr natürlich noch ein wenig leichter.
Registriert ihr auch, dass ihr mit Ergebnissen wie gegen Heidenheim hinsichtlich des Torverhältnisses in der Tabelle Boden gut macht?
Primäres Thema ist das nicht. Wir haben noch sieben Spiele vor uns, da kann noch alles passieren. Es ist zwar schön, dass wir Stand jetzt aufgeschlossen haben, aber das Torverhältnis spielt in der aktuellen Saisonphase noch keine ganz so große Rolle. Aktuell ist es einfach nur eine schöne Randnotiz.
Ist es eine ebenso schöne Randnotiz, dass eure Gegner am letzten Spieltag ein paar Federn gelassen haben?
Das sind alles nur Momentaufnahmen. Karlsruhe hat beispielsweise mit dem Unentschieden ein paar Punkte liegen lassen, aber das alles zählt am nächsten Spieltag schon nicht mehr. Da kann die Welt schon wieder ganz anders aussehen. Mit diesen Gedanken starten wir jede Woche wieder in die Vorbereitung auf den nächsten Gegner. Der letzte Spieltag ist für uns spätestens jetzt wieder abgehakt. Unsere Konzentration liegt ganz klar bei dem Spiel gegen Düsseldorf. Dort wollen wir unsere Aufgabe erledigen und drei Punkte einfahren, bevor wir auf die Anderen schauen.
Auch bei Dir selbst hat man das Gefühl, dass Du immer besser reinkommst und Dich aktuell von Spiel zu Spiel steigerst. Nimmst Du das auch so wahr?
Je mehr Spiele man absolviert, umso größer wird natürlich das Selbstbewusstsein. Mit mehr Spielpraxis kommt auch wieder mehr Selbstsicherheit. Natürlich gibt man im Training immer Vollgas, aber das kann die wirkliche Wettkampfsituation in der Zweiten Liga nicht ersetzen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft sofort helfen konnte, als ich gebraucht wurde.
Du hast zwar nie bei Fortuna Düsseldorf gespielt, bist aber in der Region groß geworden – für Dich also ein bisschen wie „nach Hause“ kommen. Freust Du Dich auf die Partie vor den Augen Deiner Familie und Freunde?
Düsseldorf ist gerade mal fünf Minuten von meinem Heimatort Neuss entfernt. Daher habe ich in meiner Familie und meinem Freundeskreis auch viele Fortuna-Fans, die sicher im Stadion sein werden. Auch mein Heimatverein BV 1927 Weckhoven wird bestimmt mit ein paar Mann vor Ort sein. Für mich ist es schön, mal wieder Richtung Heimat zu kommen und ich freue mich schon sehr auf dieses Spiel.
Düsseldorf ist in Fußballdeutschland für Viele ein gefühlter Erstligist, ähnliche Stimmen gab es im Vorfeld der Partie gegen den 1. FC Nürnberg. Das Montagsspiel unter Flutlicht verspricht zusätzlich einen besonderen Rahmen. Stimmst Du diesen Aussagen zu?
Meiner Meinung nach kann man dieses Spiel auf eine Stufe mit dem Spiel gegen Nürnberg stellen. Die Region hat, ähnlich wie hier, ein unwahrscheinlich großes Potential. Es ist schade, dass die Fortuna in der Zweiten Liga spielt. Ich denke, am Montag erwartet uns ein absolutes Spitzenspiel. Düsseldorf hat eine sehr gute Mannschaft, die zuletzt verloren hat und daher auf Wiedergutmachung aus sein wird. Das wird ein brutal schwieriges Spiel, aber wir wissen auch, was wir können. Wenn wir unsere Leistung abrufen, haben wir durchaus gute Möglichkeiten, dort etwas Zählbares mitzunehmen.
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