Auf in den hohen Norden! Für die Roten Teufel geht es am Samstag, 9. September 2017, zu Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel. Anpfiff gegen die “Störche” ist um 13 Uhr im Holstein-Stadion.
Die Lage
Zwei Punkte aus vier Spielen – das ist nicht die Ausbeute, die sich der FCK vor Saisonbeginn erhofft hat. Auch, wenn der Sportdirektor Lizenzbereich Boris Notzon nach der Partie gegen Eintracht Braunschweig betonte, “dass wir noch etwas Geduld mit dieser jungen Mannschaft haben müssen. Für uns war es keine Überraschung, dass zum Saisonstart noch nicht alles optimal läuft” – die Fans und auch die Spieler wollen mehr. Gegen den starken Aufsteiger aus Kiel soll der erste Dreier der noch jungen Spielzeit gelingen. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, wurde der Betze-Kader nochmal in der Offensive verstärkt: Der schwedische Nationalspieler Sebastian Andersson soll für mehr Torgefahr und vor allem auch mehr Effizienz vor dem gegnerischen Kasten sorgen. Wäre doch auch ein schöner Einstand für den Mittelstürmer, wenn er bei seinem ersten Spiel im FCK-Dress für die Entscheidung sorgen könnte.
Der Gegner
Der KSV Holstein Kiel ist mit viel Euphorie in die Zweitligasaison gestartet – was sich auch in der Liga und im DFB-Pokal bereits deutlich zeigte. Trainer Markus Anfang, der von 2002 bis 2004 seine Schuhe für den FCK schnürte, verpasste seinen Mannen einen Stil mit leidenschaftlichem Offensivfußball, was man beim Blick auf das Torverhältnis auch schnell feststellt: Mit 10:8 Toren nach vier Spieltagen haben die Störche bislang die meisten Treffer der Zweiten Liga erzielt, gleichzeitig aber auch schon die zweitmeisten Gegentore der Liga hinnehmen müssen. Nach einem 2:2 zum Auftakt im heimischen Holstein-Stadion gegen den SV Sandhausen und einer knappen 3:4-Niederlage bei Union Berlin konnten die Störche zuletzt drei Siege in Folge feiern: In der Liga gewann der KSV gegen Greuther Fürth und in Regensburg, im DFB-Pokal konnte sich Kiel mit 2:1 gegen Ligakonkurrent Eintracht Braunschweig durchsetzen und reist in der zweiten Runde nun zum 1. FSV Mainz 05.
Personell setzt Trainer Anfang dabei im bisherigen Saisonverlauf hauptsächlich auf den Aufstiegskader. Zwar wurden im Sommer einige zweitligaerfahre Neuzugänge wie Lukas Kruse, Tom Weilandt, Sebastian Heidinger oder David Kinsombi verpflichtet, gesetzt blieben aber zumeist erst einmal die Stammkräfte des Aufstieges, die schon länger im Kader stehen.
Wer spielt, wer fehlt
Beim FCK hat Cheftrainer Norbert Meier mit dem bereits erwähnten Sebastian Andersson ein Ass mehr im Ärmel, dass er im Auswärtsspiel gegen Kiel einsetzen könnte. Mit Joel Abu Hanna wurde zudem kurz vor Ende der Transferperiode ein talentierter Spieler für die Defensive verpflichtet. Kein Thema für die Partie im Norden ist Christoph Moritz (Entzündung am Fuß). Zudem ist der Einsatz von Mads Albaek (Adduktorenprobleme) fraglich.
Bei Holstein Kiel könnte es ebenfalls zu zwei Debüts kommen, denn auch der KSV wurde zum Ende der Transferperiode nochmal auf dem Transfermarkt tätig: Der vom 1. FSV Mainz 05 ausgeliehene Aaron Seydel soll die bisher starke Offensive noch flexibler machen, der erfahrene Linksverteidiger Johannes van den Bergh soll dagegen den verletzt ausfallenden Christopher Lenz ersetzen, der mit einer Adduktorenverletzung wochenlang ausfallen wird. Torjäger Marvin Ducksch hat zudem Probleme mit der Ferse. Bei ihm wird sich erst nach dem Abschlusstraining zeigen, ob er gegen den FCK zur Verfügung steht.
Kurz gesagt
“Ich bin optimistisch, die Mannschaft arbeitet gut. Natürlich sind wir mit der aktuellen Situation nicht zufrieden, aber es sind auch erst vier Spieltage gespielt. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir diese Saison mit einer fast komplett neuen Mannschaft bestreiten. Da läuft noch nicht immer alles rund. Aber ich sehe, was in der Mannschaft steckt.” (FCK-Cheftrainer Norbert Meier)
“Ich selbst habe noch nicht gegen Kiel gespielt. Aber in der Zweiten Liga gibt es kein einfaches Spiel, wir müssen immer das Maximum abrufen, um Punkte mitnehmen zu können.” (FCK-Stürmer Kacper Przybylko)
“Es gibt keinen Favoriten, für uns ist jedes Spiel eine neue Herausforderung. Wir haben unseren Rhythmus durch die Länderspielpause nicht verloren und uns in dieser Woche voll auf Kaiserslautern konzentriert. Ein Wunsch ist, dass wir einmal zu Null spielen.” (Markus Anfang, Cheftrainer Holstein Kiel)
“Wir wollen dominant spielen und unseren Fans ein schönes Spiel bieten. Vor allem wollen wir aber zu Null spielen und bestenfalls die drei Punkte hier behalten.” (Dominick Drexler, Holstein Kiel)
Gut zu wissen
Schiedsrichter für die Begegnung zwischen Holstein Kiel und dem FCK ist Alexander Sather. An den Seitenlinien assistieren ihm Norbert Grudzinski und Stefan Zielsdorf, vierter Offizieller ist Henry Müller.
Für die rund 1.100 FCK-Fans, die die Roten Teufel ins 700 Kilometer entfernte Kiel begleiten, haben wir alle relevanten Informationen rund um das Spiel hier kompakt zusammengefasst.
Unser Tipp für “Angeberwissen”: Im Holstein-Stadion kommt es zum ersten Pflichtspielaufeinandertreffen der beiden Clubs seit der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1953. Damals standen beim FCK bekanntlich die fünf späteren Weltmeister um Fritz Walter auf dem Platz, die das Duell gegen die Kieler mit zwei Siegen (2:1 in Ludwigshafen und 4:2 in Kiel) für sich entscheiden und später im Finale gegen den VfB Stuttgart zum zweiten Mal die Deutsche Meisterschaft in die Pfalz holen konnten. Gegen einen Sieg in Kiel hätten wir auch 2017 nichts einzuwenden!
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