Mit einem 2:1-Auswärtssieg endete die Fahrt des 1. FC Kaiserslautern am Freitag, 25. August 2023, nach Paderborn. Nachdem Marlon Ritter und Ragnar Ache die Roten Teufel in Führung geschossen hatten, sorgte der Anschlusstreffer von Adriano Grimaldi für eine Nervenschlacht in der Schlussphase.
Insgesamt zwei personelle Veränderungen nahm FCK-Cheftrainer Dirk Schuster in der Anfangsformation im Vergleich zur siegreichen Elf gegen die SV Elversberg vor: Boris Tomiak kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre in den Defensivverbund der Roten Teufel zurück, für Terrence Boyd stürmte dieses Mal Ragnar Ache von Beginn an.
Unter lautstarker Unterstützung des Lautrer Anhangs entwickelte sich sofort eine muntere Partie, in der die Paderborner von Beginn an mehr Ballbesitz hatten und so auch zunächst die besseren Möglichkeiten auf ihrer Seite verbuchen konnten. Filip Bilbija prüfte Schlussmann Julian Krahl nach rund sieben Minuten zum ersten Mal, der Rückhalt im Lautrer Tor hielt aber sicher. Auf der Gegenseite lief FCK-Stürmer Ragnar Ache zweimal auf den Kasten von Jannik Huth zu, konnte aber bei den Einzelaktionen keinen gefährlichen Torschuss kreieren.
Nach rund 20 Minuten dann die erste verheißungsvolle Chance auf FCK-Seite: Marlon Ritter schlug einen Zuckerpass auf Ragnar Ache, der gen Paderborner Tor stürmte und kurz vor der Strafraumgrenze zu Boden ging. Das vermeintliche Foul von Jannis Heuer war in dieser Szene jedoch nur Nebensache, da Schiedsrichter Dr. Robin Braun eine knappe Abseitsstellung der Nummer 9 des FCK ahndete. Julian Krahl, aufgrund der Rotsperre von Andreas Luthe erneut zwischen den Pfosten der Roten Teufel, sorgte in der 29. Minute mit einer überragenden Abwehrreaktion gegen Sebastian Klaas dafür, dass die Null stehen blieb. Eine ebenso sehenswerte Defensivaktion gelang Tymoteusz Puchacz in der 35. Minute, als er an der Außenlinie mit einer Grätsche nach Betze-Art das Spiel der Paderborner entscheidend störte. Ob es an diesen guten Abwehraktionen lag oder daran, dass die Pfälzer besser ins Spiel fanden, in der Schlussphase der ersten Halbzeit konnte der FCK auf jeden Fall mehr und mehr Offensivdrang entwickeln und Akzente im Spiel nach vorne setzen. Dennoch ging es torlos in die Pause.
Die Leistungssteigerung konnten die Roten Teufel auch nach der Halbzeitpause aus der Kabine auf den Platz bringen. Die Elf von Dirk Schuster spielte munter mit, der für Kenny Prince Redondo eingewechselte Richmond Tachie sorgte offensiv für frischen Wind. Nach einer knappen Stunde dann die Führung für den FCK! Ausgerechnet Ex-Paderborner Ritter drückte den Ball über die Linie – zuvor fand Puchacz mit seiner Flanke den Kopf von Ache, dessen Kopfball SCP-Keeper Huth nur nach vorne abprallen lassen konnte. Und die ehemaligen Paderborner in den Lautrer Reihen drehten so richtig auf! In der 65. Minute war es Tachie, der mit seiner Flanke den vorm Tor lauernden Ache fand, der das Leder mit dem Kopf an die Unterkante der Latte und so zum 2:0 ins Tor traf.
Einen Dämpfer erfuhren die stark kämpfenden Betze-Buben in der 73. Spielminute: Gefühlt aus dem Nichts erzielte der eingewechselte Adriano Grimaldi den Anschlusstreffer für die Gastgeber. Damit war alles angerichtet für eine nervenaufreibende und spannende Schlussphase. Der SC Paderborn drückte auf den Ausgleich, der FCK auf der anderen Seite konzentrierte sich auf die von Schuster schon oft erwähnte „Liebe zum Verteidigen“, immer mit einem Auge auf eine sich möglich bietende Kontersituation. Die sich so entwickelnden stark umkämpften Schlussminuten dauerten bis in die neunte Minute der Nachspielzeit an, ehe der erste Zweitliga-Auswärtssieg der Saison im Sack war – der dritte Pflichtspielsieg in Serie der Roten Teufel.
Statistik:
SC Paderborn 07 – 1. FC Kaiserslautern 1:2 (0:0)
SC Paderborn 07: Huth – Curda, Heuer, Hoffmeier, Ezekwem – Hansen, Klefisch (70. Kinsombi), Klaas (76. Nadj), Muslija – Bilbija (46. Conteh), Leipertz (70. Grimaldi)
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Tomiak, Kraus, Elvedi – Puchacz, Raschl (87. Soldo), Niehues, Zimmer – Ritter (74. Hanslik)– Redondo (46. Tachie), Ache (70. Boyd)
Tore: 0:1 Ritter (59.), 0:2 Ache (64.), 1:2 Grimaldi (73.)
Gelbe Karten: Klefisch, Curda / Redondo, Elvedi, Krahl, Niehues, Boyd
Zuschauer: 13.475
Schiedsrichter: Dr. Robin Braun