Die U19 des 1. FC Kaiserslautern hat nach einer furiosen Partie am Samstag, 16. September 2017, eine bittere 4:5-Niederlage bei den A-Junioren des VfB Stuttgart hinnehmen müssen. Die Jungs von Trainer Alexander Bugera führten zwischenzeitlich 4:2. Am Ende gaben die Betzebuben die Begegnung aber noch aus der Hand und kassierten erst in der Nachspielzeit den Gegentreffer, der die Niederlage besiegelte.
U19-Coach Alexander Bugera musste im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (3:3) auf zwei Positionen umstellen. Ünal Altintas (Gelb-Rot) und Kevin Klein (Rot) mussten aufgrund ihrer Sperren passen. Stattdessen rückten Jannis Held und Luis Kersthold in die Mannschaft. Kapitän Paul Will wurde in die Vierer-Abwehrkette beordert, Jannis Held verteidigte hinten rechts.
Die Partie begann furios: Nach vier Minuten lagen die Betzebuben gleich mit 0:1 hinten. Azad Toptik trat zu einem Freistoß aus rund 16 Metern an und versenkte das Leder – unhaltbar für U19-Keeper Lennart Grill. Keine 120 Sekunden später gab es Freistoß auf der anderen Seite. Paul Will schnappte sich die Kugel und machte es Toptik fulminant nach. Aus rund 20 Metern ließ auch er VfB-Torhüter Michel Witte keine Chance – 1:1!
In der Folge entwickelte sich eine intensiv geführte Partie mit rassigen Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten. Es ging hin und her. Nach etwa 25 Minuten brachte 1:0-Torschütze Toptik seine Mannschaft nach einer feinen Einzelaktion wieder in Führung. Doch die Roten Teufel ließen sich dadurch nicht beirren und waren, wie schon nach dem 0:1, im Gegenzug wieder im Spiel. Antonio Jonjic setzte sich auf der rechten Seite gekonnt durch, drang in den Strafraum ein und legte das Leder nach innen. Dort wurde Luis Kersthold unsauber von den Beinen geholt – Strafstoß für die Roten Teufel! Paul Will ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte trocken zum 2:2-Ausgleich.
Kurz danach hätte wiederum der Gastgeber in Führung gehen können. Doch Lennart Grill parierte stark und machte die Chance der Schwaben zunichte. Kurz vor der Pause belohnten sich die Bugera-Jungs für eine intensive und engagierte Leistung in den ersten 45 Minuten. Anas Bakhat setzte sich super über den Flügel durch, legte ab zu Kersthold, der die Kugel zu Jonjic durchsteckte, welcher sich im Eins-gegen-Eins gegen VfB-Keeper Witte behauptete und zum 3:2 für die jungen Roten Teufel einnetzte.
In der Halbzeit musste Bugera seine Mannschaft notgedrungen umbauen. Nils Schätzle wurde verletzungsbedingt ausgewechselt, für ihn kam David Kajinic ins Spiel. Dadurch wurde Flavius Botiseriu ins Mittelfeld beordert, Kajinic bekleidete die Linksverteidiger-Position. In der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte plätscherte die Begegnung etwas vor sich hin, bis Anas Bakhat über außen anzog und das Leder im Strafraum zu Kersthold rüberschob. Dieser vollendete einen starken Spielzug zum 4:2.
Doch danach erfolgte ein Bruch im Spiel der Betzebuben. Stuttgart brachte frisches Personal und baute enormen Druck auf. Die Bugera-Schützlinge standen zu weit von ihren Gegenspielern weg und ließen die Kompaktheit in der Defensive vermissen. In dieser Phase agierten die Stuttgarter eiskalt und nutzten die Fehler in der Lauterer Hintermannschaft gnadenlos aus. Stuttgarts Tim Pöhler war erst wenige Sekunden im Spiel und verkürzte auf 3:4 (62.). Zehn Minuten später nutzte Manuel Kober nach einer Ecke eine Unachtsamkeit der Betzebuben – 4:4! Die Partie drohte nun endgültig zu kippen und so kam es auch. In einer spannenden Schlussphase flog erst Kapitän Will mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz (88.), ehe Kober mit einem fulminanten Fernschuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit mitten ins Herz der Nachwuchsteufel traf.
„Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich bis zur 60. Minute sehr zufrieden. Vor allem in der ersten Halbzeit ging unser Plan auf. Wir haben hoch verteidigt und die Stuttgarter unter Druck gesetzt. In der letzten halben Stunde haben wir den Faden verloren. Da war unsere Spielweise nicht so, wie ich mir das vorstelle. Wir waren nicht mehr kompakt genug und haben nicht mehr so offensiv verteidigt“, resümierte FCK-U19-Coach Alexander Bugera.
Bugera betonte aber, dass er bislang mit dem Auftreten seiner Mannschaft bezogen auf die Einstellung und das spielerische Element in allen sechs Saisonspielen zufrieden war: „In den ersten sechs Partien hat die Leistung immer gestimmt. Wir haben vor allem gegen Stuttgart und Bayern super mithalten können. Außerdem steht die Ausbildung im Vordergrund. Einige Jungs haben in ihrer Entwicklung schon einen Schritt nach vorne gemacht.“
Am Sonntag, 24. September 2017, wollen die A-Junioren wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Die Bugera-Truppe hat im Derby den Nachwuchs von Eintracht Frankfurt zu Gast. Anpfiff der Partie ist um 13 Uhr.
Statistik:
FCK-U19: Grill – Held, Hotopp, Will, Botiseriu – Jonjic (81. Spanier), Schätzle (46. Kajinic), Gözütok, Kersthold (62. Muenkat) – Bakhat, Erbay (67. Francus)
Tore: 1:0 Toptik (4.), 1:1 Will (6.), 2:1 Toptik (22.), 2:2 Will (24., FE), 2:3 Jonjic (42.), 2:4 Kersthold (52.), 3:4 Pöhler (62.), 4:4 Kober (73.), 5:4 Kober (90. + 2)
Schiedsrichter: Dominic Mainzer
Zuschauer: 300
Besondere Vorkommnisse: Paul Will (Gelb-Rot, 88.)