Die große Welt des Fußballs hielt Einzug im Heilbronner Frankenstadion. In erster Linie sorgte dafür der FCK mit seinem Team und seinem zahlreich erschienen Anhang, aber auch jede Menge Reporter und Kamerateams machten deutlich, dass die Neckarsulmer Sportunion an diesem Tag im Blickfeld der deutschen Fußballlandschaft stand. Aber der Sechstligist zeigte sich gut vorbereitet. Überall sah man fleißige Helfer aller Altersklassen, die mit viel Einsatz dafür sorgten, dass die fast 10.000 Zuschauer und vor allem die Gäste aus der Pfalz einen rundum zufriedenen Nachmittag im Heilbronner Frankenstadion verlebten. Und das ist ihnen gelungen. Es war ein schöner Fußballnachmittag in Heilbronn. Trotz brütender Hitze.
Vor dem Spiel lag – wie bei solchen Partien üblich – noch die mögliche Sensation in der Luft. Spätestens als der Heilbronner Rapper Brockmaster B. vor der Partie seinen Song „Das blaue Wunder“ zum Besten gab, träumte man auf der Tribüne vom großen Coup. Der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze. Und es sind schon viele Wunder passiert. Ist ja alles möglich, im Fußball. Dass das Wunder auf dem Platz ausblieb, lag in erster Linie an einer sehr gut vorbereiteten und konzentriert auftretenden FCK-Mannschaft. „Wir hätten nur eine Chance gehabt, wenn der Gegner schlecht vorbereitet gewesen wäre. Dies war jedoch nicht der Fall“ resümierte dann auch NSU-Trainer Timo Böttjer nach der Partie. Auch wenn sich das Team von FCK-Chefcoach Franco Foda die ersten 20 Minuten mit dem Tore schießen etwas schwer tat, am Ende stand ein nie gefährdeter 7:0-Erfolg gegen den Sechstligisten zu Buche. Und mit Marcel Gaus, Karim Matmour und Olivier Occean konnten gleich drei Neuzugänge ihre ersten Pflichtspieltore für ihren neuen Club erzielen. Pflichtaufgabe erfüllt. Dafür gab es für das Team zwei freie Tage, nachdem das obligatorische Auslaufen direkt nach der Partie vogezogen wurde. Eine Partie, die zwar bei dem ein oder anderen Akteur Spuren hinterlassen hat, bis auf die üblichen Prellungen und kleineren Wehwechen jedoch keine Verletzungen hinterlassen hat.
In Heilbronn zeigten sich die Besucher aber nicht nur interessiert am Spiel der Roten Teufel, auch der Anhang stand im Mittelpunkt. Die Fankultur hielt Einzug im Frankenstadion zu Heilbronn und die Gastgeber nutzten die Chance, von den Großen zu lernen. Auf dem Platz und auf den Rängen. Als Mitte der zweiten Hälfte von den FCK-Anhängern die allseits bekannte „Welle“ durchs Stadion geschickt wurde, dauerte es zwei Versuche, bis sich diese ihren Weg über alle Tribünen bahnte. Aber dann machten die Gastgeber begeistert mit. Und wie! Ein Hauch von Westkurve in Heilbronn. Und während die FCK-Fans – wie zuletzt auch in vielen Liga- oder Relegationsspielen – die akkustische Oberhand im Stadion hatten, versuchten die Gastgeber alles, um dagegenzuhalten. Da wurde sogar die alte Gaströte aus der Schublade geholt. Dass diese größtenteils stumm blieb, lag am FCK, der an diesem Tag auf dem Rasen keine Geschenke verteilte und dafür sorgte dass David Hohs in seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FCK wenig bis gar nichts zu tun hatte. „Ich habe versucht, mein Spiel durchzuziehen“, kommentierte der Keeper anschließend mit einem Augenzwinkern die Partie.
Den Fans der Roten Teufel gilt es in dieser Nachlese natürlich einen eigenen Absatz zu widmen. Fußballfans haben es heutzutage nicht immer leicht. Dank einer oftmals undifferenzierten und vorschnellen Berichterstattung werden die Anhänger häufig als Sicherheitsrisiko und Krawallmacher eingestuft. Umso schöner, dass nach dem Pokalspiel der Roten Teufel gegen die Neckarsulmer Sportunion die Anhänger auch einmal positiv im Fokus standen. Die FCK-Fans haben ein ganz großes Stück Fankultur mitgebracht und weitergegeben. Und vor allem dann für Gänsehautatmosphäre gesorgt, als sie nach dem Spiel nicht nur die eigene Mannschaft, sondern auch die Spieler des aufopferungsvoll kämpfenden Sechstligisten lautstark feierten. Den Abschluss dieser Nachlese bilden daher die folgenden Worte von der Homepage der Neckarsulmer Sportunion:
"Liebe FCK-Fans, dieses Gespür, die Leistung unserer Jungs auf diese Art und Weise zu honorieren, zeugt von wahrer Größe. Ihr habt jedem einzelnen Neckarsulmer Akteur ein Erlebnis beschert, das er seinen Enkelkindern noch erzählen wird. Ihr habt dafür gesorgt, dass sich unsere Schaafs, Romanos, Gerlachs oder Neuperts zehn Minuten lang wie Bundesliga-Stars fühlen durften. Ihr habt ein friedliches und respektvolles Miteinander am Samstag Nachmittag vorgelebt. Und dafür sind wir alle Euch unendlich dankbar!"
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