Srdjan, du bist seit längerer Zeit verletzt, konntest in dieser Saison noch kein Spiel für den 1.FC Kaiserslautern bestreiten. Wie geht es Dir? Ist es abzusehen, wann Du wieder voll genesen sein wirst? Vielleicht schon am 23. Oktober im Heimspiel gegen Düsseldorf?
Das war schon eine schlimme Verletzung. So lange bin ich noch nie ausgefallen. Es kann noch etwas dauern, bis ich wieder voll einsatzbereit und bei 100 Prozent bin. Aber ich habe ein Kämpferherz und im Kopf bin ich bereits auf einem guten Niveau. Seit gestern bin ich wieder im Mannschaftstraining und hoch motiviert. Ich will aber nichts überstürzen. Es kann sein, dass ich bis zum nächsten Heimspiel wieder fit bin, es ist aber auch möglich, dass ich noch etwas länger brauchen werde. Ich bin zwar ehrgeizig, aber auch realistisch, versuche jetzt im Training alles zu geben. Der Trainer unterstützt mich voll und ich verspüre von dieser Seite keinen Druck.
Viele neue Spieler sind im Sommer verpflichtet worden, ein neuer Trainer hat nun die sportliche Verantwortung für den 1.FC Kaiserslautern. Wie gelingt es Marco Kurz das umstrukturierte Team so hervorragend einzustellen?
Das war für ihn nach der Vorbereitung, die nicht so gut gelaufen ist, sicher nicht einfach. Der Trainer ist aber immer ruhig und seiner Linie treu geblieben und hat die Mannschaft optimal eingestellt. Dazu sind in einer solchen Situation nur wirklich große Trainer in der Lage.
Leider konntest Du, wie schon erwähnt, verletzungsbedingt in dieser Hinrunde noch kein Spiel machen. Wie schwer fällt es Dir, nicht mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen und im Angriff für mehr Torgefahr zu sorgen?
Ein schönes Gefühl ist das nicht, aber ich bin dennoch sehr stolz auf die Mannschaft und freue mich, wenn sie gewinnt. Sie spielt sehr gut und hat große Qualität. Was die Stürmer betrifft, sehe ich das entspannt. Wichtig ist doch nur das Kollektiv. Wenn wir gewinnen, ist es eigentlich egal, wer die Tore macht.
Das FCK-Team präsentiert sich in dieser Spielzeit bisher in bestechender Form. Was ist in dieser Saison für den FCK möglich?
Generell ist erstmal alles drin. Es kommt aber auf viele Faktoren an. Das Wichtigste ist, auf dem Boden zu bleiben, nicht abzuheben und schon im Training, wie auch im Spiel, weiterhin leidenschaftlich aufzutreten.
Mit dem Trainer hat sich auch das Spielsystem des FCK verändert. Marco Kurz setzt auf spielerische Qualität, auf Kurzpassspiel und schnelle Angriffszüge. Liegt dir eine solche Art zu spielen besser? Könnte dir diese Spielphilosophie dabei helfen, ein noch besserer Stürmer zu werden?
Ich kann in jedem System spielen, da richte ich mich ganz nach dem, was der Trainer von mir will. Ich habe in den letzten Monaten, in denen ich verletzt war, sehr viel gelernt und ich glaube, dass ich viel besser sein werde, als ich es vor meiner Verletzung war. Meine Ziele sind groß und ich bin froh, dass ich es bis hierhin geschafft habe, wieder auf dem Sprung in die Mannschaft bin. Leider darf ich nicht für die Amateure auflaufen, da ich als Kroate kein EU-Bürger und somit für die U23 nicht spielberechtigt bin. Es wäre zwar praktisch, um wieder in den Spielrhythmus zu finden, aber auch so wird es mir mit harter Arbeit gelingen, in Topform zu sein, wenn ich wieder für die Profis antreten darf.
Seit nun fast eineinhalb Jahren bist Du in Kaiserslautern und hast 2008/2009 eine turbulente und für dich persönlich sehr erfolgreiche Saison miterlebt. Wenn du deine bisherige Zeit in Kaiserslautern Revue passieren lässt, was fällt dir da spontan ein?
Ich habe letztes Jahr sehr viel erlebt. Das war eine sehr schöne Zeit. Dieses riesige Stadion, das treue und tolle Publikum, das ist einfach super. Meine Familie und ich können uns sehr gut vorstellen, sehr lange hier in Kaiserslautern zu bleiben.
Du bist kürzlich Vater eines kleinen Jungen geworden. Wie geht es der jungen Familie Lakic?
Uns geht es sehr gut. Rafael ist jetzt drei Monate alt und ich merke schon, dass er sich hier in Kaiserslautern wohl fühlt. Er ist fast schon ein kleiner Pfälzer. Die Geburt meines Sohnes hat mir enorm viel Kraft gegeben, mir geholfen, die bittere Phase meiner Verletzung gut zu überstehen. Ohne meine Frau, wäre alles aber kaum machbar gewesen. Sie hält mir den Rücken frei, ist immer da, sie ist einfach Gold wert. Das ist wichtig für mich, denn so konnte ich mich intensiv auf meine Genesung konzentrieren.