“Auswärtssieg, Auswärtssieg”, schallte es am 15. Spieltag aus dem provisorischen Gästeblock im Stadion des FC St. Pauli. Mit 3:1 hatten die Roten Teufel gerade bei den Hamburgern gewonnen und endlich den ersehnten ersten Dreier in der Fremde eingefahren. Der Erfolg dank der Tore von Amin Younes, Jean Zimmer und Joker Sebastian Jacob bedeutete zudem das Ende der etwas unglücklich zustande gekommenen Serie an Unentschieden in den Wochen davor. Das Siegen hatten die Jungs von Cheftrainer Kosta Runjaic also nicht verlernt, und in den verbleibenden vier Partien bis zur Winterpause sollte noch einiges mehr gehen.
Das folgende Heimspiel auf dem Betzenberg gegen den FC Erzgebirge Aue wurde dann auch zu einer ziemlich einseitigen Angelegenheit. Willi Orban per Doppelpack und wieder Zimmer machten gegen die abstiegsgefährdeten und völlig überforderten “Veilchen” schon in der ersten Halbzeit alles klar. Alleine Innenverteidiger Orban hätte im zweiten Durchgang noch zwei bis drei weitere Treffer nachlegen können, der Dreier reichte aber auch so für den erneuten Sprung auf den zweiten Tabellenplatz. Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren begann der Dezember somit ganz nach dem Geschmack der Lautrer, die sich zum Abschluss der Vorrunde nun auf das Topspiel gegen den bereits als Herbstmeister feststehenden FC Ingolstadt freuen durften.
Unterstützt von 3.000 FCK-Fans ging es am 14. Dezember zum dritten Mal in dieser Saison nach Bayern, wo die Roten Teufel dem Spitzenreiter zunächst überhaupt keine Torchance gestatteten. Ganz im Gegenteil: Die Gäste spielten im Stile einer Spitzenmannschaft und schnupperten durch Srdjan Lakic oder Amin Younes gleich mehrfach am 1:0. Wieso die “Schanzer” in dieser Spielzeit vermutlich ein großes Wort im Kampf um den Aufstieg mitsprechen werden, wurde nach der Pause deutlich. Die allererste Möglichkeit nutzte Lukas Hinterseer zur zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Führung für Ingolstadt, und als dann Younes mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, gaben die Lautrer die Partie langsam aber sicher aus der Hand. Stefan Lex erhöhte in der Schlussphase auf 2:0, ehe sich die Lautrer noch beim Aluminium bedanken konnten, am Ende nicht höher verloren zu haben.
Einmal mehr standen die Roten Teufel trotz eines über weite Strecken sehr guten Spiels mit leeren Händen da, es blieben aber zwei weitere Begegnungen, um sich die verlorenen Punkte noch im alten Jahr zurückzuholen. Der Auftritt bei den Münchner Löwen vor nur 13.000 Zuschauern und bei Dauerregen in der riesigen WM-Arena ist dabei schnell erzählt. Yannick Starck brachte die Gäste nach knapp einer halben Stunde ins Hintertreffen, und im Gegensatz zu vielen anderen Partien taten sich die Jungs schwer, selbst zu klaren Möglichkeiten zu kommen. Dass Markus Karl fünf Minuten vor dem Ende doch noch zum Ausgleich erfolgreich war, bezeichnete Coach Kosta später als “Willensleistung”. Unter dem Strich stand ein weiteres Unentschieden, mit dem die Lautrer angesichts des Spielverlaufs aber leben konnten.
Drei Tage vor Heiligabend stellte sich mit dem SV Sandhausen schließlich der letzte Gegner im Kalenderjahr 2014 im Fritz-Walter-Stadion vor. Ein Sieg gegen die Kurpfälzer und der FCK wäre weiterhin ganz vorne mit dabei. Ein Vorhaben, dass sich aber alles anderes als einfach gestaltete, zumal Karim Matmour per Foulelfmeter die große Chance zum wichtigen 1:0 vergab. Sandhausen verteidigte mit viel Engagement und liebäugelte wahrscheinlich schon mit einem wichtigen Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Nur noch etwas mehr als eine Viertelstunde war zu gehen, als Karl klug auf Matmour passte, dessen Flanke dann Philipp Hofmann zum umjubelten Siegtreffer über die Linie drückte. Kein besonders glanzvoller, aber ein umso wichtigerer Sieg war unter Dach und Fach. Das sah man nicht zuletzt am Jubel nach dem Schlusspfiff. Als Tabellenfünfter und mit nur einem Zähler Rückstand auf Rang zwei werden die Roten Teufel am 8. Februar 2015 im ersten Spiel des neuen Jahres bei Eintracht Braunschweig wieder angreifen.
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