Den Verantwortlichen ist natürlich bewusst, dass eine ganze Reihe an Stammspielern und darüber hinaus auch Trainer Andre Breitenreiter den Verein verlassen haben. Der Erfolgscoach bleibt mit dem FC Schalke ebenso in der Bundesliga wie Lukas Rupp (VfB Stuttgart), Mario Vrancic (Darmstadt 98) und Elias Kachunga (FC Ingolstadt). Christian Strohdiek (Fortuna Düsseldorf) und der Neu-Lautrer Patrick Ziegler wechselten zu Konkurrenten in der Zweiten Liga. Jens Wemmer (Panathinaikos Athen), Alban Meha (Torku Konyaspor) sowie Kapitän Uwe Hünemeier (Brighton & Hove Albion) suchen die Herausforderung im Ausland.
Gerade den kurzfristigen Abgang des Abwehrchefs konnte die Mannschaft zuletzt nicht kompensieren und kassierte gegen den SV Sandhausen eine deftige 0:6-Klatsche. Es war die zweite Niederlage im zweiten Heimspiel, während auswärts bei Fortuna Düsseldorf ein 2:1-Sieg gelang. Es wartet also noch einiges an Arbeit auf den neuen Trainer Markus Gellhaus und seine als Führungsspieler verpflichteten Marcel Ndjeng (Hertha BSC), Dominik Wydra (Rapid Wien) oder Nick Proschwitz (FC Brentford). Letzterer weilte im Sommer im Training bei den Roten Teufeln, stürmt nun aber wieder für seinen Ex-Verein.
Ihre durchaus beachtlichen Transfererlöse haben die Paderborner aber nicht ausschließlich in den Profi-Kader investiert, sondern zu einem guten Teil auch in die Infrastruktur. Schließlich sollen auch die Rahmenbedingungen mit der rasanten sportlichen Entwicklung der jüngeren Vergangenheit Schritt halten. Erst seit 2005 spielt der aus mehreren Fusionen hervorgegangene Klub mit einer gewissen Konstanz in der Zweiten Liga. Einmal mussten die Ostwestfalen in dieser Zeit in die Dritte Liga absteigen, ehe man in der vorletzten Saison zum großen Wurf ausholte und den sensationellen Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Dort verkaufte sich die Mannschaft durchaus teuer. Erst nach dem allerletzten Spieltag war der Abstieg des SC Paderborn endgültig besiegelt.