Die ersten elf Partien der aktuellen Zweitligasaison haben bereits gezeigt, dass es womöglich schon im ersten Jahr mit dem Sprung ins Oberhaus klappen könnte. Vor dem Topspiel am Montagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern belegen die Leipziger punktgleich mit dem FCK den Relegationsplatz. Nur bei Union Berlin und beim 1. FC Nürnberg musste sich der Aufsteiger bislang geschlagen geben. In der heimischen Arena stehen nach sechs Partien vier Siege und zwei Remis zu Buche. Außerdem schaffte RasenBall den Einzug ins Achtelfinale um den DFB-Pokal.
Dass Ralf Rangnick ein Händchen dafür hat, auf der Basis einer potenten wirtschaftlichen Ausgangslage einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen, hat der Sportchef vor einigen Jahren bereits als Trainer von 1899 Hoffenheim unter Beweis gestellt. Zusammen mit Leipzig-Coach Alexander Zorniger gelingt Rangnick das bislang auch in der sächsischen Stadt. Insbesondere die Offensive um Spielmacher Dominik Kaiser, Kapitän Daniel Frahn sowie den dänischen Nationalspieler Yussuf Poulsen verkörpert für viele Experten absolute Extraklasse in der Zweiten Liga. Mit dem zum Saisonstart noch verletzten US-Internationalen Terence Boyd (Rapid Wien) hat sich RasenBall in der Sommerpause hier noch einmal zusätzlich verstärkt.
Für das zentrale Mittelfeld kam zudem Rani Khedira, der kleine Bruder von Weltmeister Sami Khedira, vom VfB Stuttgart, für die Innenverteidigung der ehemalige deutsche Nationalspieler Marvin Compper vom AC Florenz. Letzterer gehört zusammen mit dem ebenfalls bundesligaerfahrenen Tim Sebastian und dem zur Zeit allerdings verletzten Torhüter Fabio Coltorti zu den Routiniers im Aufgebot der Sachsen. Ansonsten stehen die RB-Profis überwiegend noch am Anfang ihrer Karriere.
Bei allen sportlichen Erfolgen wird der Vormarsch des jungen Vereins insbesondere bei den Liga-Konkurrenten auch kritisch gesehen. Gleichwohl kommt der Emporkömmling zumindest in der sächsischen Metropole Leipzig bestens an. Im Schnitt strömen mehr als 24.000 Zuschauer zu den Heimspielen in die zuvor weitgehend brach liegende WM-Arena. Zum Ende der vergangenen Drittliga-Saison waren es gegen Darmstadt und Saarbrücken zweimal in Folge rund 40.000. Mit einer großen Kulisse dürfen die Sachsen auch am Montag gegen die Roten Teufel rechnen, wobei es durchaus auch mehr Zuschauer sein könnten. Die organisierte Fanszene des FCK wird die Partie aus Protest gegen Leipzigs Hauptsponsor boykottieren.
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