Sie sind schon am zweiten Tag nach Trainingsauftakt mit Ihrem Kader ins erste von zwei Trainingslagern aufgebrochen. Ist ein solches Lager hilfreich, um die Spieler genauer kennen zu lernen?
Ich kenne die Fähigkeiten meiner Spieler schon sehr gut, schließlich habe ich in der 2. Liga lange gearbeitet. Aber den Charakter und die Persönlichkeit eines Spielers kann man erst nach einer gewissen Zeit der gemeinsamen Arbeit kennenlernen. Genau daher haben wir uns für dieses Trainingslager entschieden, weil wir so die Chance haben, in der freien Zeit, beim gemeinsamen Essen oder auf dem Weg zum Trainingsplatz mit den Spielern zu sprechen und miteinander warm zu werden.
Welchen Eindruck haben Sie denn bisher?
Wir trainieren sehr intensiv unter einer sehr hohen Belastung. Für die Spieler gibt es neue Reize, denn jeder Trainer lässt anders trainieren. Als erstes Resümee kann man sagen, dass die Mannschaft sehr fleißig ist. Darüber hinaus sind Urteile nach wenigen Trainingseinheiten sehr schwer.
Wie machen sich die Neuzugänge?
Sie haben sich sehr schnell zu Recht gefunden. Man merkt, dass sie sich zumeist schon kennen. Für Christoph Buchner wird der Sprung wahrscheinlich am größten, denn er muss sich von maximal einer Einheit auf zwei intensive Trainings pro Tag umstellen. Wir haben außerdem einige Jugendspieler eingebunden, die sich in unserer Gemeinschaft auch sehr gut machen.
Rechnen Sie noch mit weiteren Spielern?
Wir suchen Alternativen für die linke Seite, um einen Ersatz für Alexander Bugera zu haben. Außerdem halten wir nach Spielern im Sturm und nach einem Kreativen im Mittelfeld Ausschau.
Wie würden Sie ihren Führungsstil beschreiben?
Ich gebe klar Richtlinien vor, denn im Mannschaftsgefüge sind klare Regeln sehr wichtig. Dennoch würde ich mich eher als moderat beschreiben. Ich suche den Dialog mit der Mannschaft, denn wir wollen gemeinsam etwas entwickeln. Man kann sagen: Es gibt kreative Freiräume mit klaren Grenzen. Darüberhinaus verlange ich viel von meinen Profis. Sie müssen eine hohe Leistungsbereitschaft zeigen und ich lebe dies auch vor. Wir werden in jedem Fall physisch gut vorbereitet sein und die Positionen und Aufgaben auf dem Platz werden klar verteilt sein. Die Spieler werden auf alle Situationen vorbereitet sein.
Haben Sie sich schon entschieden, wie Ihr Trainerteam aussehen soll?
Roger Lutz wird als Teammanager und Co-Trainer dabei sein. Ihm steht Marco Haber als Teambetreuer zur Seite. Gerry Ehrmann ist weiter als Torwarttrainer dabei und eventuell wird uns Oli Schäfer noch im Bereich Individualtraining helfen.
Haben Sie schon ein Saisonziel formuliert?
Die Mannschaft hat in der vergangenen Saison gezeigt, dass sie in oberen Regionen mitspielen kann. Aber für ein festes Ziel ist es noch zu früh, dafür muss ich mir einen genaueren Eindruck verschaffen und dies dann auch mit Stefan Kuntz abstimmen. Wir wollen auf jeden Fall ehrlichen Fußball spielen und jedes Spiel gewinnen.
Was verbinden Sie mit dem Betzenberg?
Als Spieler fand ich es fantastisch. Wir sind zwar nie gerne hingefahren, aber der Hexenkessel ist faszinierend. Das schönste Erlebnis war der Einzug in die Champions League mit 1860 als Spieler, als wir am letzten Spieltag den vierten Tabellenplatz erreicht haben.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg.