Ende der 80er Jahre stellte Harald Kohr am Betzenberg seine Qualitäten als Angreifer unter Beweis. Am Montag, 14. März 2022, feiert der frühere Mittelstürmer seinen 60. Geburtstag. Hans Walter vom FCK-Museumsteam erinnert sich zu diesem Anlass an die Karriere des Torjägers von der Mosel.

Trainer Hannes Bongartz und die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern verkündeten im Frühsommer 1986 die Verpflichtung von Harald Kohr, der sich bei Eintracht Trier als treffsicherer Stürmer einen guten Namen gemacht hatte. Auf dem Betzenberg sollte Kohr den nach vier überaus erfolgreichen Jahren abgewanderten Torjäger Thomas Allofs ersetzen.

Von der Statur und von der Spielweise waren die beiden Stürmer sehr unterschiedlich – hier der kleine, wendige und technisch exzellente Thomas Allofs, dort der 1,86 m große, athletische und durchsetzungsstarke Harald Kohr, der den Typus des klassischen Mittelstürmers verkörperte. Beide Spieler besaßen indes einen hervorragend ausgeprägten Torinstinkt, beide zählen in der Bundesligageschichte des FCK zu den erfolgreichsten Torjägern – Thomas Allofs erzielte in 126 Ligaspielen 61 Tore, Harald Kohr war in 86 Erstligabegegnungen 45-mal erfolgreich.

Nach den Stationen Pfalzel, Mehring und Ruwer gelangte der am 14. März 1962 geborene Kohr 1981 zur Eintracht in seiner Geburtsstadt Trier, in deren Aktivenmannschaft er fünf Jahre lang auf Torjagd ging. Seine Stürmerqualitäten ließen andere Vereine auf ihn aufmerksam werden – und schließlich entschied sich Harald Kohr für die Offerte des 1. FC Kaiserslautern.

Harald Kohr absolvierte sein Debüt in der Bundesliga beim Saisoneröffnungsspiel des FCK am 9. August 1986 bei Blau-Weiß Berlin. Zum 4:1-Sieg der Roten Teufel steuerte er ein Tor bei – am Ende der Saison hatte er bei 27 Einsätzen 16 Tore erzielt, darunter vier Doppelpacks. Auch in den beiden nachfolgenden Spielzeiten konnte er zunächst 16 und schließlich 13 Tore für sich verbuchen.

Die Begegnungen mit dem Lokalrivalen SV Waldhof Mannheim besitzen für Harald Kohr ohne Zweifel einen besonderen Stellenwert. Beim Derby am 27. September 1986 konnte er das 1:0 für den FCK vorlegen, doch dem SV Waldhof gelang nicht nur der Ausgleich, sondern auch noch die Führung. Nach einem Gerangel mit Nationalspieler Jürgen Kohler erhielt Kohr einen Feldverweis, doch sein Sturmkollegen Trunk markierte in der nun hitzigen Atmosphäre das 2:2. In der letzten Spielminute kam es noch besser für den FCK, denn dem schnellen Außenstürmer Allievi gelang nach einem schneidigen Sturmlauf der Siegtreffer zum 3:2 für seine Mannschaft. In Unterzahl erkämpfte Siege – und speziell in einem Derby – lösen ganz besondere Freude aus. Doch beim Rückspiel am 15. April 1987 gab es für den FCK nicht viel zu lachen. In der als „Elfmeterschlacht“ in die Fußballgeschichte eingegangenen Begegnung konnte Kohr zwar einen Treffer erzielen, doch am Ende durfte der SV Waldhof mit 4:3 Toren die Punkte in Mannheim behalten. Auch am 31. Oktober 1987 gelang Kohr ein Tor zum 2:2-Endstand gegen den Waldhof und am 3. Mai 1988 steuerte er einen Treffer zum 2:0-Auswärtssieg des FCK bei.

Im Rückblick erscheint es bemerkenswert, dass sich Kohr bei Begegnungen mit dem FC Bayern München oft in Torlaune präsentierte. So konnte er am 17. Oktober 1987 die 2:4-Niederlage seines FCK bei den Bayern mit einem Doppelpack etwas mildern – und beim Rückspiel gelangen ihm am 30. April 1988 erneut zwei Tore zum 3:1-Sieg des FCK. Die Revanche der Münchener folgte in der nächsten Saison – am 27. August 1988 fertigten die Bayern den FCK mit 5:1 ab, wobei Harald Kohr der Ehrentreffer vorbehalten war. Der FCK-Torjäger hatte somit eine gute Visitenkarte in München hinterlassen und der FC Bayern bekundete tatsächlich Interesse an einer Verpflichtung Kohrs. Doch der FCK wollte zu diesem Zeitpunkt seinen erfolgreichen Stürmer nicht abgeben. Der Abschied vom Betzenberg folgte unter Trainer Sepp Stabel schließlich im Jahre 1989, als der VfB Stuttgart Kohr unter Vertrag nahm. Harald Kohr konnte jedoch am Neckar nicht heimisch werden – wegen einer hartnäckigen Knieverletzung wurde der Kontrakt wieder aufgelöst und Kohr wanderte weiter in die Schweiz. In der Spielzeit 1989/90 lief er in sechs Ligaspielen für die Grashoppers Zürich auf und hatte mit drei Torerfolgen einen kleinen Anteil am Gewinn der schweizer Meisterschaft Zürichs. Für die Saison 1990/91 wechselte Harald Kohr auf Leihe nach Wattenscheid, doch die elf dort absolvierten Spiele markierten das Ende seiner Profilaufbahn.

In den nachfolgenden Jahren widmete sich Harald Kohr der Traineraufgabe und qualifizierte sich an der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier als Sportlehrer und im Jahre 1996 als Sporttherapeut. Er betreute von 1992 bis 1994 zunächst Jugendmannschaften in Trier, ehe er von 1995 bis 1997 den SV Leiwen und von 1997 bis 1998 den luxemburgischen Club Grevenmacher trainierte, den er in dieser Zeit zum luxemburgischen Pokalsieg führte. Weitere Stationen waren der DFB-Stützpunkt Mehring, der luxemburgische Verein Jeunesse Esch sowie die Damenelf der TuS Issel. Seit dem Jahr 2008 ist Kohr auch für Lotto Rheinland-Pfalz tätig.

Ebenfalls bemerkenswert: Das Sportler-Gen ist genauso wie bei Harald auch in der darauffolgenden Generation der Kohrs zu finden. Sowohl Sohn Dominik als auch Tochter Karoline schafften ebenfalls den Sprung als Profi in die Bundesliga.

Am 14. März 2022 begeht Harald Kohr seinen 60. Geburtstag. In seinen drei Jahren beim 1. FC Kaiserslautern hat er sich mit seinen 45 Ligatoren, seiner Einsatzbereitschaft und seinem freundlichen Wesen Respekt und hohe Sympathien bei den Anhängern der Roten Teufel erworben. Dem FCK blieb er durch Spiele in der Traditionsmannschaft verbunden und er besuchte als gerne gesehener, interessierter Gast das FCK-Museum.

Zu seinem Geburtstag gratuliert die große FCK-Familie dem einstigen „Torjäger von der Mosel“ herzlich und wünscht ihm für die Zukunft Gesundheit und alles Gute.

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