Mehr als 30 Jahre stand Ernst Diehl als Spieler und Trainer im Dienst des FCK. Zu seinem 75. Geburtstag am Donnerstag, 28. März 2024, erinnert Matthias Gehring vom FCK-Museumsteam an die Betze-Karriere des echten FCK-Urgesteins.
Erinnert man sich heute an herausragende Spielerpersönlichkeiten beim 1. FC Kaiserslautern, dann darf der Name Ernst Diehl nicht fehlen! Beginnend mit seinen ersten Einsätzen bei der U17 des FCK im Jahr 1965, trug Ernst Diehl 13 Jahre lang als Spieler das Trikot der Roten Teufel. Von 1967 bis 1978 spielte er 314-mal für den 1.FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga und erzielte dabei 18 Tore. Heute wird der ehemalige Musterprofi 75 Jahre alt. Alles Gute zu einem dreiviertel Jahrhundert, Ernst Diehl!
Der 1949 in Etschberg im Kreis Kusel geborene Ernst Diehl machte schon als junger Bub im Verein seines Geburtsortes seine ersten fußballerischen Gehversuche. Vom dortigen TSV Etschberg kam er dann im Jahr 1965 als Defensivspieler in die Jugendabteilung des 1. FC Kaiserslautern. Am 4. November 1967 absolvierte er im Heimspiel gegen den MSV Duisburg seine erste Bundesliga-Partie, die der FCK mit 0:1 verlor. In seiner ersten Bundesligarunde 1967/68 kam er zu immerhin 14 Einsätzen. In seiner zweiten Saison in der Spielzeit 1968/69 gehörte der Nachwuchsspieler mit 33 Ligaspielen bereits zur Stammelf, in der er die damals noch übliche Position des Vorstoppers übernahm.
Mit seiner geradlinigen, zuverlässigen und soliden Spielweise hatte er sich schon bald in die Herzen der FCK-Fans gespielt. Unter Gyula Lóránt, Dietrich Weise und ab 1973 Erich Ribbeck reifte der gebürtige Pfälzer zur Persönlichkeit heran. Unvergessen sicher das legendäre Spiel gegen den FC Bayern München am 20. Oktober 1973, als die Roten Teufel das Münchner Starensemble nach 0:3 und 1:4 noch mit 7:4 vom Betzenberg fegten und Ernst Diehl mit seinem 5:4 den FCK erstmals in Führung brachte, ehe Herbert Laumen mit zwei weiteren Treffern für den sensationellen Endstand sorgte.
Der 1. FC Kaiserslautern qualifizierte sich in den Spielzeiten 1971/72 und 1975/76 jeweils mit siebten Rängen für den UEFA-Cup, womit Ernst Diehl sich alsbald auch auf internationalem Parkett präsentieren konnte. Die Spiele gegen Stoke City, CUF Barreiro, Ararat Erewan, Borussia Mönchengladbach, Famagusta und Feyenoord Rotterdam waren herausragende Erlebnisse in der Karriere des konsequenten Vorstoppers. Die Saison 1977/78 sollte seine letzte sein. Seine letzte beim FCK und seine letzte als Fußballprofi. Eine Verletzung zwang ihn nach Saisonende zum vorzeitigen Karriere-Ende. Mit damals erst 29 Jahren wurde er zum Sportinvaliden erklärt. Nach Ende seiner Karriere als aktiver Profifußballer, begann er in der Nachwuchsabteilung des FCK mit einer Tätigkeit als Jugendtrainer.
Dabei trainierte er unter anderem die A-Jugend und die Amateure des 1. FC Kaiserslautern und war 1983 zweimal Interimstrainer der Bundesligaelf. 1992 gewann er mit den A-Junioren durch einen 5:1-Sieg gegen den 1. FC Köln die deutsche Junioren-Meisterschaft. Von 1996 bis 1997 war er unter Cheftrainer Otto Rehhagel noch einmal Co-Trainer bei den FCK-Profis, ehe er danach wieder im Jugendbereich des FCK wirkte.
Mit den Roten Teufeln stand Ernst Diehl übrigens im Jahr 1972 und 1976 auch zweimal im Finale um den DFB-Pokal. Einen Titel konnte er mit den Roten Teufeln dabei nicht erringen. Insgesamt absolvierte Ernst Diehl mit Auftritten in der Bundesliga, im UEFA-Cup, dem DFB-Pokal, dem UI-Cup und im Liga-Pokal sagenhafte 392 Pflichtspiele für seinen 1. FC Kaiserslautern und schoss dabei 25 Tore.
Dass Profikicker sich nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn dafür entscheiden, einen Trainerschein zu erlangen, ist nichts Außergewöhnliches. Dass ein Profispieler wie Ernst Diehl während seine Fußballer-Laufbahn nur bei einem einzigen Verein kickte, ist selbst in der Rückschau eher selten. Ernst Diehl aber hat das „Kunststück“ fertig gebracht, in seiner gesamten Fußball-Zeit mit dem 1. FC Kaiserslautern nur einen einzigen Arbeitgeber in seiner Vita aufführen zu müssen, wohlgemerkt als Spieler und als Trainer! Ein Vita-Prädikat, das heute undenkbar wäre.
Das Museumsteam und die gesamte FCK-Familie übermitteln Ernst Diehl die herzlichsten Glückwünsche zum heutigen 75. Geburtstag, alles Gute für die Zukunft und hoffentlich noch viele Jahre im Kreise der FCK-Familie.