Hallo Herr Hoogland, am Freitag gastiert der FCK zum Ende der Englischen Woche in Bochum. Wie haben Sie die kurze Regenerationszeit nach den beiden vorangegangenen Spielen gegen Düsseldorf und in Bielefeld erlebt?
Es war schon sehr anstrengend, wir haben zwei höchst umkämpfte Spiele gegen Düsseldorf und Bielefeld gehabt. Aber das wird dem FCK ja nicht anders ergangen sein, nur mit dem Unterschied, dass wir zwei Punkte aus den Spielen geholt haben, Lautern nur einen.
Apropos Englische Woche. Sie haben zuletzt ein Jahr in England beim FC Fulham gespielt. Welche Erfahrungen haben Sie auf dieser Auslandsstation gemacht?
Durchweg positive, sportlich wie menschlich. Der FC Fulham ist ein absoluter Traditionsverein, der älteste Proficlub aus London. Sie haben ein altes Stadion mit sehr viel Flair, alles geht dort sehr familiär zu. Auch die Fans sind schwer okay, wir haben mit dem Schauspieler Hugh Grant sogar einen echten Edelfan mit sehr viel Fußballsachverstand gehabt. Die Besitzverhältnisse sind typisch für die Premier League, der FC Fulham gehört inzwischen Shahid Khan, einem US-Milliardär, dem auch der NFL-Club Jacksonville Jaguars gehört. Dort waren wir zum Antrittsbesuch und haben in deren Stadion gespielt – Wahnsinn! Unterm Strich hat es mir und meiner Familie in London sehr gut gefallen, auch wenn es sportlich in der Premiership, also der zweiten englischen Liga, für mich und die Mannschaft eher bescheiden lief.
Im Sommer ging es nun zurück Richtung Heimat. Was gab den Ausschlag für den Wechsel zum VfL?
Letzten Endes war ein Gespräch mit Sportvorstand Christian Hochstätter ausschlaggebend, der mir die zukünftige Spielphilosophie des VfL nähergebracht hat. Zudem hat er mir meine Rolle hier aufgezeigt, als erfahrener Spieler, der die jungen anführen und im Mittelfeld agieren soll. Zuvor war ich mehr in der Abwehr zuhause, aber mir gefällt die neue Rolle hier. Ich nehme sie an. Mir gefällt der Weg, den der VfL eingeschlagen hat. Dass ich mit dem Wechsel nach Bochum auch wieder in die alte Heimat, den Ruhrpott, zurückkehre, ist dann noch die Kirsche auf der Torte.
Haben Sie mit solch einem Blitzstart des VfL in die Zweitligasaison gerechnet?
Mit fünf Siegen am Stück konnte man sicher nicht rechnen. Aber es hat sich in der Vorbereitung schon abgezeichnet, dass wir erfolgreich sein können. Immerhin sind wir bislang die einzige Mannschaft, die Borussia Dortmund in dieser Saison schlagen konnte. Letztlich spielt man Fußball, um zu gewinnen. Da sind Unentschieden wie zuletzt eher schwer zu verdauen und man möchte es im nächsten Spiel dann besser machen.
Wohin kann die Reise in dieser Saison jetzt noch gehen?
Das ist eindeutig: Wir werden bei noch ausstehenden 13 Auswärtsspielen zahlreiche Landstriche Deutschlands kennen lernen. Da geht die Reise u.a. nach Fürth, nach Frankfurt, nach Düsseldorf und im kommenden Jahr sogar nach Kaiserslautern.
Was für ein Spiel erwarten Sie am Freitagabend unter Flutlicht gegen den FCK?
Eins, das durch den Trainerwechsel sicher nicht einfacher geworden ist. So etwas kann einen positiven Ruck bedeuten, der durch die Mannschaft geht. Ich erwarte einen kämpferischen FCK, der einiges wiedergutmachen möchte. Aber: Wir sind gewarnt. Wir haben eine starke Heimbilanz, die wir weiter ausbauen wollen. Deswegen bleiben die drei Punkte bei uns in Bochum.
Vielen Dank, Tim Hoogland!
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