Allein die 0:4-Schlappe gegen den VfR Aalen am letzten Spieltag hätte für genug Gesprächsstoff bei der wöchentlichen Spieltags-Pressekonferenz gesorgt. Doch nach der Beförderung von Oliver Schäfer rückte der Fokus der anwesenden Journalisten auf den neuen Interimstrainer der Roten Teufel und auf den Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz, die beide versuchten, die gestellten Fragen zur Zufriedenheit aller zu beantworten. Zunächst äußerte sich Stefan Kuntz noch einmal zu den Vorkommnissen des Vortages und seinen Beweggründen, Oliver Schäfer als Interimscoach zu benennen: „Im Endeffekt war die Freistellung von Franco Foda keine Entscheidung nach fünf Spieltagen, sondern saisonübergreifend eine nach 39 Spieltagen. Manchmal merkt man eben, dass trotz aller guter Vorzeichen, es einfach nicht mehr passt. Um in Kaiserslautern als Trainer zu bestehen, muss man eine dynamische Persönlichkeit mit einer guten Selbstreflexion besitzen, man muss bereit sein, an der Aufgabe zu wachsen. Der Verein hat ein genaues Anforderungsprofil. Es spricht auch nichts dagegen, dass Oliver Schäfer und sein Co-Trainer Roger Lutz diesem Profil entsprechen. Wir werden Oli und Roger den Rücken stärken und uns gleichzeitig auf dem Trainermark umschauen.“
Die am häufigsten gestellte Frage an Oliver Schäfer war wohl die nach den Eindrücken, die der Interimscoach von seiner Mannschaft beim ersten Training sammeln konnte und welche Maßnahmen er anwenden will: „Für mich ist es eine große Umstellung, plötzlich so viel Verantwortung zu tragen. Ich fühle mich geehrt, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf. Es wird nicht leicht, aber ich ziehe meine Motivation allein aus der Tatsache, dass ich für den FCK arbeiten darf. Die Mannschaft ist nach so einer derben Niederlage wie der in Aalen selbstverständlich etwas geknickt. Es ist jetzt wichtig, dass wir das Geschehene aus den Köpfen kriegen und mit neuem Mut in die nächsten Tage gehen.“
Für das Spiel am Montag gegen den FC Energie Cottbus hat sich Oliver Schäfer noch keine wirklich genaue Marschroute überlegen können, dazu war einfach noch zu wenig Zeit. Stattdessen möchte der Interimscoach seinem neuen Team vor allem Selbstbewusstsein geben: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und will meine Freude auf die Mannschaft übertragen. Mein spielerischer Ansatz ist erst einmal, kompakt und sicher zu stehen. Der Rest kommt dann von alleine. Die Jungs wissen, worum es geht und bringen alle die geforderten Betze-Tugenden mit. Ihre Aufgabe ist es jetzt, sie aus sich rauszukitzeln und den Zuschauern ein gutes Spiel zu liefern. Mein Ziel ist es, aus der Flamme wieder ein Feuer zu entfachen.“ Der Gegner aus Cottbus muss wie der FCK auf seinen treffsichersten Stürmer verzichten, doch Schäfer sieht darin keinen Vorteil für die Roten Teufel: „Cottbus ist ein kampfstarker Gegner, der kompakt steht und bestimmt nicht hierher fährt, um zu verlieren. Es wird ein schweres Spiel für uns und ich hoffe auf die Jungs, dass sie alles geben.“
Auch Stefan Kuntz betont, dass nicht nur der Trainer in der Verantwortung steht, sondern vor allem das Team es selbst in der Hand hat, wie ein Spiel verlaufen kann: „Die Hauptverantwortung liegt bei der Mannschaft und somit auf dem Platz. Sie haben es in der Hand, dass wieder eine Euphorie entfacht wird und die Fans wieder Lust auf den Betzenberg bekommen.“ Für die Partie am Montag wurden insgesamt bisher über 22.000 Karten verkauft und Oliver Schäfer kann bis auf die Verletzten Albert Bunjaku, Steven Zellner, Mimoun Azaouagh und die Rekonvaleszenten Enis Alushi und Marc Torrejón sowie den gesperrten Mo Idrissou personell aus dem Vollen schöpfen.
Das Video zur Pressekonferenz gibt es jetzt auf FCK-TV. Eine verkürzte Version gibt es auf unserem youtube-Kanal.
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