So ganz wussten die beiden Roten Teufel wohl auch nicht, was auf sie zukommen würde. Die Enttäuschung über die bisherige Saison und die ziemlich aussichtslose Tabellensituation, ist bei Spielern wie Fans groß. In dieser Situation ging es nun für Anthar Yahia und Julian Derstroff zu einer ganz besonderen Autogrammstunde. Gemeinsam mit der S-Bahn RheinNeckar hatte der FCK 100 Fans eingeladen, die Profi-Kicker mal hautnah und ganz persönlich zu erleben. In einem eigens eingerichteten Sonderzug machten sich die Spieler gemeinsam mit ihren Anhängern auf die Reise von Kaiserslautern nach Neustadt und zurück.
Nach einer kurzen Begrüßung am Hauptbahnhof setzte sich der Zug in Bewegung und die Spieler starteten ihre „fahrende Autogrammstunde“. Vom vorderen Zugteil aus machten sich Derstroff und Yahia auf den Weg durch die Bahn, wo sie alle Autogramm- und Fotowünsche geduldig erfüllten. Und schon bald wurde klar, dass die Atmosphäre keineswegs von Enttäuschung oder gar Wut über den drohenden Abstieg geprägt war. Im Gegenteil: Die anwesenden Fans zeigten einmal mehr, was diesen Verein ausmacht und fanden viele aufmunternde Worte für die FCK-Profis. „Liebe kennt keine Liga“ und „Wir kommen auch im nächsten Jahr auf den Betzenberg. Egal ob es gegen Bayern oder 1860 München geht“, war immer wieder zu hören.
Durchaus überrascht von der positiven Grundstimmung und dem Optimismus, zeigten sich auch Derstroff und Yahia schon bald ohne jegliche Berührungsängste. Immer wieder entwickelten sich lockere, ungezwungene Gespräche zwischen Fans und Spielern. So erzählte Yahia vom Treffen mit seinem Idol Zinedine Zidane und Derstroff berichtete vom überwältigenden Gefühl nach seinem ersten Profi-Tor in Leverkusen. Nach einer Stunde Fahrt traf der Sonderzug wieder am Kaiserslauterer Hauptbahnhof ein, wo alle Beteiligten noch für ein gemeinsames Abschlussfoto posierten.