Hendrick, als erstes einmal die Frage nach Deinem Gesundheitszustand: Am Wochenende musstest Du mit einer Prellung ausgewechselt werden und konntest daher am Montag nur individuell trainieren. Wie geht es Dir aktuell?
Es geht mir schon wieder viel besser als direkt nach dem Spiel, in dem ich erst einen Pferdekuss und dann auch noch einen Schlag auf die Wade bekommen hatte. In manchen Situationen, wie Sprints, merke ich die Blessur noch ganz leicht, aber ich habe heute auch schon wieder voll mittrainiert und da war alles in Ordnung.

Wenn Du jetzt einmal auf die letzten fünf Monate zurückblickst, wie hast Du Deine erste Profi-Saison bisher erlebt?
Natürlich ist es bisher für mich sehr positiv verlaufen. Ich hätte vor der Saison nicht gedacht, dass ich so viel spiele und auch schon so viele Tore in der 2. Bundesliga schieße. Der Trainer hat mir aber das Vertrauen geschenkt und ich habe das Beste daraus gemacht. Dass ich jetzt mittendrin dabei bin, habe ich mittlerweile schon realisiert, aber wenn ich, wie beispielsweise gegen Cottbus, entscheidende Tore schieße, kann es schon mal zwei, drei Tage dauern…

Am ersten Spieltag standest Du – für viele überraschend – in der Startelf und konntest auch direkt ein Tor erzielen. Anschließend bist Du wieder ein wenig zwischen einem Platz in der Anfangsformation und der Position als Einwechselspieler hin- und hergependelt. Wie siehst Du Deine Rolle im Team?
Es ist ja so: Wenn man aufsteigen will, braucht man einen breiten Kader. Daher ist es dann auch normal, dass man auch mal nach zwei Spielen von Anfang an wieder von der Bank kommt. So ist es mir ja zum Beispiel zuletzt in Paderborn gegangen, auch wenn ich im Spiel vorher ein Tor geschossen habe. Der Trainer will die jungen Spieler langsam aufbauen und nicht verheizen. Das finde ich gut.

Bei den letzten beiden Heimspielen hast Du stark aufgetrumpft und zwei wunderschöne Tore erzielt. Können wir noch mehr Treffer in dieser Art von Dir erwarten?
Wenn ich spiele, denke ich schon (lacht). Wenn ich gesund und fit bleibe und es so weiter geht, wie bisher, glaube ich schon, dass ich noch ein paar Tore mache.

Alle Deine vier Saisontore hast Du auf dem Betzenberg erzielt. Beflügeln Dich die Heimspiele im Fritz-Walter-Stadion besonders?
Ja, das beflügelt einen schon, das ist ganz klar. Mit unseren Fans im Rücken ist es schon etwas anderes als jetzt zum Beispiel in Aalen zu spielen, auch wenn wir bei unseren Auswärtsspielen immer viele FCK-Fans dabei haben. Aber wenn hier auf dem Betzenberg 30.000 Zuschauer hinter einem stehen, ist das nochmal etwas ganz besonderes und das hilft mir dann auch noch zusätzlich weiter.

Nach dem Spiel gegen Cottbus und Deinem Siegtreffer am vergangenen Wochenende hast Du auf dem Zaun vor der Karlsberg Westtribüne mit den Fans gefeiert. Was war das für ein Gefühl?
Ich muss wirklich sagen, auf dem Zaun war ich nervöser als auf dem Feld. Gut, ich konnte leider nicht trommeln… (lacht) Aber dafür konnte ich ja dann Lieder anstimmen. Alles in allem war das ein super Gefühl!

In den nächsten sieben Tagen stehen nun Spiele beim FSV Frankfurt und gegen Jahn Regensburg an. Wie geht Ihr diese Partien an?
Wir schauen von Woche zu Woche und von Spiel zu Spiel. Daher liegt der Fokus jetzt erst einmal auf Frankfurt. Wir bereiten uns auf das Spiel vor, auch wenn wir uns nicht zu stark auf den Gegner einstellen, sondern lieber den gegnerischen Mannschaften unser Spiel aufdrängen wollen. In Frankfurt wird es aber schon ziemlich zur Sache gehen, die sind kämpferisch in der Liga ganz weit vorne mit dabei. Wenn wir aber so spielen wie in den vergangenen Wochen, dann wird auch dort nichts schief gehen und wir werden den Platz als Sieger verlassen.