Kaiserslautern gegen München, FCK gegen FCB, Pfälzer gegen Bayern – die Duelle zwischen den Roten Teufeln und den Münchnern gehörten und gehören schon immer zu den ganz besonderen Highlights. So finden sich in der Bundesliga-Historie etliche legendäre Partien, vor allem, wenn der Außenseiter aus der Pfalz dem haushohen Favoriten ein Bein stellen konnte. Unvergessen beispielsweise der 7:4-Erfolg auf dem Betzenberg, der 1:0-Auswärtssieg zum Auftakt der Lautrer Meistersaison 1998 oder auch das sensationelle 2:0 im ersten Heimspiel nach dem Bundesliga-Aufstieg 2010. Und auch wenn die Rollen grundsätzlich vor jedem Duell gleich verteilt sind, so klar wie beim aktuellen Aufeinandertreffen im DFB-Pokal war die Ausgangslage selten. Während die Roten Teufel nach dem Abstieg in der Vorsaison in diesem Jahr nur zweitklassig sind, schickten sich die Bayern gerade an, einen neuen Startrekord in der Bundesliga aufzustellen. Nach acht Siegen in den ersten acht Saisonspielen setzte es erst am Wochenende gegen Bayer Leverkusen die erste Niederlage.
Ein Grund für diese enorme Dominanz ist schnell gefunden: Nach zwei titellosen Spielzeiten in Serie, bei denen man zweimal dem Konkurrenten aus Dortmund den Vortritt lassen musste, hat der FC Bayern im Sommer noch einmal kräftig nachgebessert. Innenverteidiger Dante, Flügelflitzer Xherdan Shakiri, Mittelstürmer Mario Mandzukic und natürlich den spanischen Nationalspieler Javi Martinez ließ man sich einiges kosten und erhöhte so nicht nur die Qualität, sondern vor allem auch den Konkurrenzkampf im ohnehin herausragend bestückten Kader. In diesem tummeln sich schließlich auch so schon eine ganze Reihe von absoluten Stars, wie Bastian Schweinsteiger, Holger Badstuber, Philipp Lahm, Thomas Müller, Mario Gomez, Arjen Robben und Franck Ribery. Keine Frage also: Was Trainer Jupp Henyckes an Spielermaterial zur Verfügung steht, sucht in Deutschland seines Gleichen.
Erarbeitet haben sich Münchner Bayern ihre bundesweite Vormachtstellung vor allem in den 70er Jahren. Unter Trainer-Legende Udo Lattek schwang man sich endgültig zum überragenden Club der Bundesliga auf. Vier Meisterschaften bis 1974, drei weitere DFB-Pokalsiege sowie der sensationelle dreifache Triumph im Europapokal der Landesmeister (1974-1976) stammen ebenfalls aus dieser Zeit, womit sich der Verein auch internationalen Ruhm verdient hatte. Bis heute haben die Bayern nun vier Champions-League-Titel (ehemals Europapokal der Landesmeister), zwei Weltpokale, jeweils einen Europapokal der Pokalsieger und UEFA-Cup sowie 22 Meistertitel und 15 DFB-Pokalsiege gesammelt – eine herausragende Bilanz.
Klar, dass angesichts solcher Erfolge des FCB die Bilanz des 1. FC Kaiserslautern in München nicht allzu rosig ist. Von 47 Gastspielen brachten die Roten Teufel gerade einmal vier Siege und vier Unentschieden mit in die Pfalz. Auch im DFB-Pokal setzten sich bei insgesamt sieben Aufeinandertreffen, sechs Mal die Münchner Bayern durch. Und dennoch: Zu verlieren hat man am Mittwochabend jedoch nichts, einen Erfolg erwartet eigentlich niemand von der Foda-Elf. Und gerade in solchen Situationen, glückten dem FCK in der Vergangenheit die größten Überraschungen.