Der FC Ingolstadt 04 ist der jüngste Verein im deutschen Profi-Fußball. Vor gerade acht Jahren ging die Mannschaft, heute gecoacht von Thomas Oral, aus der Fusion von MTV und ESV Ingolstadt hervor. Nur vier Jahre brauchte man für den Weg von der Bayernliga bis in die zweithöchste deutsche Spielklasse und geht dort inzwischen in die vierte Spielzeit. Nachdem es bislang stets ausschließlich gegen den Abstieg ging, orientiert man sich nun langsam nach oben. Nach den ersten Partien liegt der FCI aktuell auf Platz acht. Lediglich die Heimniederlagen gegen 1860 München und den FSV Frankfurt trüben ein wenig das Bild.
Die Konkurrenz sollte angesichts der Ergebnisse in den ersten Spielen allerdings trotzdem gewarnt sein, denn in der Vergangenheit waren die Ingolstädter in Liga zwei, was der VfB Stuttgart in der Bundesliga ist: Die ultimativen Spätstarter. In den letzten beiden Spielzeiten lag der FCI zur Hälfte der Saison jeweils auf einem Abstiegsplatz, ehe man in der Rückrunde mächtig aufdrehte und den Klassenerhalt am Ende noch vor dem letzten Spieltag unter Dach und Fach brachte. Lernen die „Schanzer“ nun auch noch eine vernünftige erste Saisonhälfte hinzulegen, so dürfte der Abstieg in Liga drei schon bald kein Thema mehr sein für die Bayern.
Das wäre sicher auch ganz im Interesse von Hauptsponsor Audi, der auch Namensgeber des 15.734 Zuschauer fassenden Audi-Sportparks ist. Der Automobilhersteller aus Ingolstadt ist an der Entwicklung des örtlichen Fußball-Vereins maßgeblich beteiligt. Hatten die Vorgängervereine MTV und ESV jeweils nur bescheidene zwei Zweitliga-Spielzeiten Ende der Siebziger Jahre vorzuweisen, so ist der neue FCI inzwischen schon ziemlich etabliert im deutschen Profi-Fußball. Nun hat der finanzstarke Sponsor sogar angekündigt innerhalb der nächsten drei Jahre auch den Aufstieg in die Bundesliga anzupeilen.
Mit Trainer Thomas Oral und Sportchef Thomas Linke will Ingolstadt langfristig planen und ein schlagkräftiges Team aufbauen, das die Spitzengruppe der zweiten Liga attackieren kann. Für die laufende Spielzeit wurden in Person von Christian Eigler (1. FC Nürnberg), André Mijatovic (Hertha BSC) und Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt) deshalb bereits einige bundesliga-erfahrene Akteure verpflichtet. Deren kurzfristiges Ziel dürfte es nun allerdings sein, die Bilanz gegen den FCK ein bisschen aufzubessern. Schließlich waren die Ingolstädter in Duellen mit den Roten Teufeln bislang stets leer ausgegangen. Die einzigen beiden Partien, die beide Vereine bislang gegeneinander ausgetragen haben, endeten in der Saison 2008/2009 jeweils mit einem Sieg Kaiserslauterns. Ein weiteres gutes Vorzeichen also für die Jungs von Chefcoach Franco Foda.