Hallo Willi, Ihr seid jetzt seit 3 Tagen hier in Belek. Wie ist Dein bisheriger Eindruck?
Es ist jetzt bereits mein viertes Winter-Trainingslager. Ich bin zum dritten Mal in Folge in Belek, einmal war ich auch in Spanien dabei. Ich muss sagen, die Bedingungen hier sind wirklich optimal. Es ist für alles gesorgt. Das Hotel ist super, sehr groß und alles sehr neu. Die Zimmer sind riesig, hier kann man sich wohlfühlen. Auch die sportlichen Bedingungen sind perfekt, die Plätze in einem guten Zustand, wir können hier super arbeiten. Und für das Teambuilding ist ein solches Trainingslager auch sehr förderlich.
Mit wem teilst Du Dein Zimmer?
Ich teile mein Zimmer mit dem Zimmer. Jean uns ich sind schon ein eingespieltes Team, wir kennen uns schon lange und sind auch bei den Auswärtsspielen gemeinsam in einem Zimmer.
Wie sieht Dein Alltag hier im Trainingslager aus?
Wir stehen jeden Tag um 8 Uhr auf, dann geht es um 8.30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück mit Mannschaft, Trainerstab und Betreuerteam. Wobei man hier etwas früher losgehen muss, weil die Wege im Hotel sehr weit sind. (lacht) Um 9.45 geht es dann in der Regel zur Aktivierung in den Kraftraum. Da gibt es dann ein Aufwärmprogramm, damit unser Körper optimal auf die folgende Trainingseinheit vorbereitet ist. Um 10.15 Uhr geht es dann raus auf den Trainingsplatz. Hierzu müssen wir nur wenige hundert Meter laufen und nicht mit dem Bus fahren wie in anderen Trainingslagern, das ist sehr praktisch. Um 10.30 beginnt dann das erste Training, das dauert meistens so rund 90 Minuten, manchmal auch länger, wenn am selben Tag noch ein Testspiel ansteht auch mal etwas kürzer. Dann können wir duschen und treffen uns um 12.30 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen. Anschließend steht die Regeneration im Vordergrund. Bei Bedarf kann man sich nach Abstimmung von unseren Physiotherapeuten behandeln lassen, ich mache dann auch mal gerne einen kurzen Mittagsschlaf, aber nicht länger als 30 Minuten. Dann lese ich meist noch ein wenig, dabei kann ich ganz gut abschalten und etwas Inspiration tanken.
Dann folgt gegen 15.30 Uhr auch schon die zweite Einheit, manchmal auch noch vorher eine gemeinsame Besprechung. Anschließend gehen einige auch gerne mal zur Regeneration in den Wellnessbereich und eine Runde in die Sauna. Manchmal stehen auch noch Medientermine wie dieser hier mit unserer Pressestelle oder anderen Journalisten an. Um 20 Uhr steht dann das Abendessen auf dem Programm, anschließend lässt man sich behandeln oder verbringt noch ein wenig Zeit auf dem Zimmer, schaut einen Film oder manche spielen auch ne Runde Playstation, was jetzt aber nicht so meins ist. Um spätestens 12 Uhr geht bei uns das Licht aus. Acht Stunden Schlaf sollten es schon sein. Und am nächsten Tag geht es so weiter.
Wo liegen beim Training aktuell die Schwerpunkte?
Nachdem wir in der ersten Trainingswoche in Kaiserslautern den Schwerpunkt auf Kraft und Ausdauer gelegt haben und oftmals dreimal täglich trainiert haben, geht es jetzt mehr um das spielerische. Wir arbeiten viel an den Abläufen, am Feinschliff und am Offensivspiel.
Die ersten Tage hier in Belek waren etwas verregnet. Beeinträchtigt dies das Training?
Überhaupt nicht. Ich mag das Wetter. Der Rasen ist nass, das finde ich gut, aber es ist nicht so kalt wie in Deutschland. Dennoch schadet es nichts, wenn jetzt auch mal die Sonne rauskommt.
Dreimal am Tag steht ein gemeinsames Essen auf dem Programm. Wie ist das Essen hier in Belek und welche Rolle spielt das für Euch im Trainingslager?
Das Essen ist für uns Spieler in einem Trainingslager enorm wichtig. Die Ernährung ist für einen Profisportler ja sowieso sehr wichtig. Wenn Du nach einem anstrengenden Trainingstag nichts Ordentliches zu essen bekommst, dann ist das nicht gut für den Körper und für das Gemüt, denn man sollte sich ja auch auf das Essen freuen. Hier ist es wirklich sehr gut. Die Auswahl ist groß und vor allem: es schmeckt!
Wo wir schon beim Thema Essen sind: Gibt es Regeln für Euch, was Ihr vom reichhaltigen Buffet essen dürft und was nicht?
Eine solche Regel ist gar nicht nötig. Jeder von uns ist für sich selbst verantwortlich, und jeder weiß, was für einen Sportler und was für ihn selbst gut ist. Insofern wird sich keiner von uns mit fettigem Essen vollstopfen. Wir haben im vergangenen Jahr von unserem Fitnesscoach Michael Sulzmann einen sehr interessanten Vortrag über Ernährung bekommen. Und auch hier können wir unser Team jederzeit fragen, wenn wir wissen wollen was gut und was vielleicht weniger gut für uns ist.
Jetzt folgen drei Testspiele, welchen Stellenwert haben diese bei Euch?
Die Spiele sind sehr wichtig, hier wollen wir die Dinge umsetzen, die uns der Trainer mitgibt. Auch wenn man die Spiele vielleicht eher Leistungs- als Ergebnisorientiert angeht, als Sportler will man natürlich immer gewinnen. Wir haben gute Gegner, unter anderem mit dem FC Augsburg einen Bundesligisten, das ist ein guter Gradmesser für uns.
Es gibt ja vielleicht auch mal einen freien Nachmittag, wie hast Du vor, diesen zu verbringen?
Das kommt auch auf das Wetter an. Ich würde gerne mal ein wenig Zeit am Strand verbringen und dort etwas relaxen. Und vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, alte Freunde zu treffen. Es sind ja viele Mannschaften hier, unter anderem auch die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Vielleicht schaffe ich es ja, mich mal mit Julian Derstroff zu treffen, das würde mich freuen.
Auch einige Fans haben Euch in die Türkei begleitet.
Ja, das verdient wirklich meinen größten Respekt. Wahnsinn was die Fans auf sich nehmen, um uns überall zu unterstützen. Ich freue mich auch schon auf einen gemeinsamen Fanabend, da haben wir dann mal die Zeit, uns mit den Anhängern auszutauschen. Viele kennt man ja schon, einige Fans sind ja in jedem Trainingslager dabei.
Letzte Frage, was vermisst Du am meisten hier in Belek?
Eigentlich vermisse ich nichts, außer manchmal vielleicht ein paar Stündchen komplette Ruhe. Aber wir sind ja auch nicht zur Erholung, sondern zur Arbeit hier. Wir wollen uns intensiv vorbereiten auf die Rückrunde, und nur das steht im Vordergrund. Natürlich freut man sich auch irgendwann wieder auf zu Hause, aber das ist normal wenn man so lange weg ist.
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