Christoph Moritz, Naser Aliji und der von Bayer Leverkusen ausgeliehene Marlon Frey waren dabei die nächsten Zugänge, die Tayfun Korkut noch vor dem ersten Pflichtspiel gegen Hannover 96 auf dem Trainingsplatz begrüßen konnte. Und auch auf der Seite der Abgänge tat sich Anfang August immer noch einiges. Während etwa Jon-Dadi Bödvarsson nach nur einer halben Saison beim FCK für einen ordentlichen Transferüberschuss nach England verkauft wurde, sollten die Offensivspieler Maurice Deville und Manfred Osei Kwadwo in der Dritten Liga bei der SG Sonnenhof-Großaspach bzw. beim FSV Frankfurt Spielpraxis sammeln.
Nachdem die Testspiele, größtenteils ausgetragen in der Region oder während des siebentägigen Trainingslagers in Österreich, ziemlich gemischte Ergebnisse gebracht hatten, ging es am 5. August 2016 in der Liga wieder um Punkte. Mit Bundesliga-Absteiger Hannover 96 stellte sich direkt einer großen Aufstiegsfavoriten auf dem Betzenberg vor, der mit rund 40.000 Zuschauern prächtig gefüllt war. Die meisten hofften natürlich auf eine Überraschung gegen die Niedersachsen, die vielleicht noch nicht ganz im Unterhaus angekommen waren. Und womöglich wäre die Begegnung tatsächlich ganz anders gelaufen, hätten die Roten Teufel ihre starke Anfangsphase für eine frühe Führung genutzt. Stattdessen stand am Ende ein ernüchterndes 0:4.
Im folgenden Auswärtsspiel bei Aufsteiger Würzburger Kickers ging es somit auch darum, einen kapitalen Fehlstart in die neue Spielzeit zu verhindern. Ein Vorhaben, das trotz einer über weite Strecken ansprechenden Leistung nur zum Teil gelang. Nach 90 Minuten endete die Partie mit 1:1 ebenso Unentschieden wie die folgende torlose Begegnung zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf. Dazwischen mussten die Lautrer im DFB-Pokal beim Halleschen FC mit 3:4 nach Verlängerung schon in der ersten Runde die Segel streichen.
Beim Montagabendspiel gegen Düsseldorf warf derweil das nahende Ende Transferfrist längst seinen Schatten voraus. Während in den Wochen zuvor bereits Philipp Mwene (VfB Stuttgart II), Zoltan Stieber (Hamburger SV) und Jacques Zoua (GFC Ajaccio) bei den Roten Teufeln unterschrieben hatten, kamen mit Mensur Mujdza vom SC Freiburg sowie dem von Sporting Lissabon ausgeliehenen Brasilianer Ewerton auch die erhofften Verstärkungen für die Defensive. Als letzten Neuzugang lotste Sportdirektor Uwe Stöver schließlich Sebastian Kerk auf Leihbasis vom SC Freiburg in die Pfalz.
Direkt weiterhelfen konnten allerdings nicht alle der Neuen. So dirigierte Ewerton erst ab der 0:1-Niederlage Mitte Oktober in Braunschweig überzeugend die Viererkette. Kerk verletzte sich nach wenigen Einsätzen für den FCK erneut und Mujdza konnte bislang überhaupt noch kein Spiel für seinen neuen Club absolvieren. Alles andere als optimal waren zunächst auch weiterhin die Resultate. Beim SV Sandhausen unterlag die Mannschaft mit 0:2 und verlor zudem Torwart Weis mit einem Platzverweis. Julian Pollersbeck nutzte die sich bietende Chance, stand in allen weiteren Partien bis zur Winterpause zwischen den Pfosten, konnte die folgende 0:1-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart aber auch nicht verhindern. Nach den ersten fünf Saisonspielen mussten die Roten Teufel somit weiter auf den ersten Sieg warten, ehe im Heimspiel gegen Dynamo Dresden am 21. September 2016 endlich der Knoten platzte.
Mit 3:0 schickten die Lautrer den stark in die Saison gekommenen Aufsteiger zurück nach Sachsen, der vermeintliche Wendepunkt entpuppte sich letztlich aber nur als kurzzeitiger Stimmungsaufheller. 0:3 in Heidenheim, torlos gegen Bielefeld und 0:1 bei Spitzenreiter Braunschweig: Aus den drei folgenden Partien holte der FCK wieder nur einen einzigen Zähler und erzielte dabei kein einziges Tor. Ein Manko, das die Mannschaft über die gesamte Vorrunde nicht verbessern konnte. Elf Treffer in 17 Spielen sprechen hier eine deutliche Sprache. Nur ein einziges Mal sollte es abgesehen vom Sieg gegen Dresden mit dem Toreschießen noch einmal so richtig gut klappen. Nämlich im Heimspiel gegen den VfL Bochum, das ebenfalls mit 3:0 gewonnen wurde. In den Partien bei Greuther Fürth und gegen Union Berlin reichte unterdessen wegen der immer besser funktionierenden Defensive jeweils ein Tor zum Dreier, und so hatten die Roten Teufel Anfang November mit drei Siegen in Serie den Kontakt zum Tabellenmittelfeld hergestellt.
Auch die Aussichten für die weiteren Wochen bis zur Winterpause waren nicht schlecht, ging es doch mit Ausnahme des letzten Spiels beim 1. FC Nürnberg nur gegen Gegner, die in der Tabelle hinter den Lautrern platziert waren. Dass genau diese Mannschaften oftmals besonders gefährlich sind, mussten dann aber auch die Jungs von Tayfun Korkut erfahren. Vor allem mit dem 0:0 bei Schlusslicht FC St. Pauli konnte man angesichts des Spielverlaufs somit gut leben, mit Abstrichen auch mit dem 1:1 bei 1860 München. Um einiges ärgerlicher waren die torlosen Remis in den Heimspielen gegen den Karlsruher SC sowie gegen Erzgebirge Aue und so war die Mannschaft vor der Reise nach Nürnberg zwar seit sieben Spielen ungeschlagen, seit vier Begegnungen hatte sie aber nicht mehr gewonnen, seit drei kein Tor mehr erzielt. Irgendwie passend zu dieser Vorrunde war somit auch der Schlusspunkt beim „Club“, den Guido Burgstaller mit seinem Tor zum etwas schmeichelhaften 2:1 für die Gastgeber in der 90. Minute besiegelte.
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