Elfter Spieltag, Regionalliga Südwest, Sonntag, 29. September 2013: Der FCK II ist zu Gast beim kurpfälzischen Lokalrivalen SV Waldhof Mannheim. Am Ende bejubeln die Roten Teufel den späten Ausgleichstreffer, der in Anbetracht des Spielverlaufs mehr als nur verdient war. Denn die Mannschaft von Trainer Konrad Fünfstück zeigte sich von Beginn an kampfstark und betrieb einen hohen läuferischen Aufwand. Der Lautrer Coach hatte sein Team im Vergleich zur Partie gegen den KSV Baunatal noch einmal umgestellt. Zusammen mit Jean Zimmer und Marius Müller brachte er mit Kevin Stöger, Enis Alushi, Andrew Wooten und Steven Zellner vier zusätzliche Lizenzspieler aus dem Profiaufgebot in die Partie – sie sollten gegen einen starken Gegner Spielpraxis sammeln. Zudem rückte Michael Schindele für Sebastian Sonnenberger in die Lautrer Innenverteidigung.
Das Derby lockte am elften Spieltag der Regionalliga Südwest über 3.500 Zuschauer in das Mannheimer Carl-Benz-Stadion, ein für die junge FCK-Mannschaft ungewohnt großes Publikum, somit eine weitere Herausforderung für die Talente und ein „nächster Schritt in ihrer Entwicklung“, wie Fünfstück bereits im Vorfeld der Begegnung klar gemacht hatte. Und die Nerven behielten die Roten Teufel auch, kamen deutlich besser in das stimmungsvolle Spiel. Bereits nach fünf Minuten hatte Steven Zellner nach einem schönen Lauf das Führungstor auf dem Fuß, sein Abschluss verfehlte das Ziel jedoch knapp. Die Roten Teufel erarbeiteten sich nun ein optisches Übergewicht und zeigten guten Kombinationsfußball, ihnen fehlte jedoch im Schlussdrittel die letzte Entschlossenheit. Zudem stand die Mannheimer Defensive gut organisiert und ließ nur wenige Möglichkeiten zu. Nach etwa einer Viertelstunde wurden auch die Gastgeber gefährlich, der Ex-Lautrer Nassim Banouas konnte das Spielgerät jedoch wiederholt nicht im FCK-Tor unterbringen. Die beste Chance für die Lautrer Elf im ersten Durchgang hatte aber Enis Alushi, der nach seiner langwierigen und zähen Knieverletzung nun bereits in seinem zweiten Pflichtspiel in dieser Saison bei der U23 Spielpraxis sammeln konnte. Die Mannheimer Abwehrabteilung blieb allerdings auch bei Alushis Versuch wachsam und konnte das Leder noch vor dem FCK-Mittelfeldakteur sichern. Nach 45 Minuten beendete der Schiedsrichter eine gute erste Hälfte.
Im zweiten Durchgang wurden die Gastgeber nun stärker, spielten klar auf Sieg. Es war jedoch ein individueller Fehler, der den SV Waldhof unter großem Jubel des schwarz-blauen Anhanges mit 1:0 in Front brachte. Shaban Ismaili stand nach 53 Spielminuten plötzlich alleine vor dem Kasten von Keeper Marius Müller, nach einer Flanke von Sebastian Szimayer blieb ein Lautrer Defensivspieler im tiefen Geläuf hängen, der Ball rutschte vorbei zum freistehenden Mannheimer Mittelfeldspieler, der den Ball ungestört zum 1:0 in die Maschen schieben konnte. Konrad Fünfstück, der bis dahin einen alles in allem besseren FCK gesehen hatte, reagierte sofort auf den Rückstand, brachte mit Sebastian Jacob für Kevin Stöger einen weiteren Stürmer. Dieser fügte sich bereits zwei Minuten später bestens in das Spiel ein, sein akrobatischer Fallrückzieher flog aber am Tor vorbei. Der FCK ließ sich in der Folge nicht beirren, spielte konzentriert weiter und drang immer unerbittlicher auf den Ausgleich, während sich der SV zunehmend aufs Konterspiel beschränkte. Noch aber konnten die Roten Teufel die Mannheimer Abwehrreihe nicht überwinden. Nach dem zuvor bereits Ricky Pinheiro für Enis Alushi ins Spiel gekommen war, zog Fünfstück gut zehn Minuten vor Abpfiff eine weitere Offensivoption. Mit Rufat Dadashov wechselte er einen weiteren Angreifer ein und stellte so von einem 4-4-2 auf ein offensiveres 3-4-3 um. Diese Maßnahme sollte bald Wirkung zeigen. Die Lautrer Chancen wurden nun zahlreicher und zwingender.
So hätte Steven Zellners Kopfball nach 80 Minuten den Spielstand egalisieren müssen, der blendend aufgelegte SV-Keeper Kevin Knödler erwischte das Leder jedoch noch. Kurz vor Schluss verpasste dann nochmals Pinheiro, sein Freistoß verfehlte das Ziel denkbar knapp und so wähnten sich einige Mannheimer bereits als Sieger der Partie, dem ersten Sieg gegen den FCK in der Regionalliga überhaupt. Doch einen Joker konnte Konrad Fünfstück dann noch ziehen und beorderte Marius Müller aus seinem Kasten in den gegnerischen Strafraum, wo er als weiterer Zielspieler die letzte Aktion der Partie entscheidend mitbestimmen sollte. Ein letztes Mal versuchte Jean Zimmer den Ball per Ecke gefährlich in den Mannheimer Strafraum zu bringen. Die 90. Minute lief, die Kugel wurde abgewehrt und auch den zweiten Ball konnte ein Mannheimer Spieler aus der Gefahrenzone köpfen. Im dritten Versuch konnte dann der Routinier Alexanderr Bugera, der die Kugel rund 20 Meter vor dem Tor abermals erobern konnte, den Ball sehenswert und mit Übersicht per Heber in den 16er bringen, Müller ließ die Pille durch, Jan-Lucas Dorow stand optimal positioniert und versenkte den Ball mit Vehemenz zum Ausgleich ins Tor – Augenblicke später dann der Schlusspfiff.
Die Spieler lagen sich nach dem späten Ausgleich in allerbester „Betze-Manier“ in den Armen und feierten mit den mitgereisten FCK-Fans das Remis wie einen Sieg. „Wir haben die erste Halbzeit bestimmt und hatten auch in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel und zahlreiche gute Chancen. Die Mannschaft hat heute auch nach dem Rückstand nicht aufgegeben, sondern hat weiter unbeirrt versucht, das Spiel zu machen“, analysierte Konrad Fünfstück das Spiel nach Abpfiff und zeigte sich äußerst zufrieden darüber, dass die Mannschaft bis zum Ende auf den Ausgleich drückte und am Ende für diese Einstellung auch belohnt wurde. Die Roten Teufel sind nach dem Remis beim SV Waldhof Mannheim nun seit neun Spielen ungeschlagen und belegen, bei einem noch ausstehenden Nachholspiel, nun den siebten Rang. Am Samstag, 5. Oktober 2013, gastiert dann zum zwölften Spieltag ab 14 Uhr der SSV Ulm 1846 auf dem Betzenberg.
Statistik:
SV Waldhof Mannheim: Knödler, – Banouas, Geiger, Huckle, Müller, – Franzin (81. Dautaj), Ismaili, Lauretta (46. Kochendörfer), Sautner (72. Schleusener), Weimer, – Szimayer
FCK II: Marius Müller – Zimmer, Schindele, Tasky, Bugera – Lensch (75. Dadashov), Alushi (70. Pinheiro), Zellner, Stöger (58. Jacob) – Wooten, Dorow
Tore: 1:0 Ismaili (53.), 1:1 Dorow (90.)
Zuschauer: 3782
Schiedsrichter: Daniel Schlager
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