Die Vorfreude auf das Derby zwischen dem Nachwuchs der Fußballhauptstadt und der Landeshauptstadt der Pfalz war im Sportpark Rote Teufel förmlich mit den Händen zu greifen. Die Schützlinge von FCK-Coach Philipp Dahm gingen mit zwei Ligasiegen sowie dem Testspielsieg gegen den Karlsruher SC im Gepäck selbstbewusst in das Duell mit den vier Punkte schlechteren Mainzern. Junioren Coach Dahm schickte mit Flavius Botiseriu und Torben Müsel erneut zwei Spielern aus dem jüngeren Jahrgang auf den Platz. Bei böigen Bedingungen waren die Betzebuben sofort im Spiel und drückten der Partie ihren Stempel auf.
Die jungen Roten Teufel dominierten die erste Hälfte deutlich und spielten sich der Reihe nach Hochkaräter heraus. Zunächst scheiterten der 15-Jährige Torben Müsel mit einem Kopfball (10.) und Darius Held mit einem Schuss aus kurzer Distanz (14.) am FSV-Keeper, dann prüfte ein Verteidiger der Gäste den eigenen Schlussmann (20.), der abermals glänzend parierte. Die Nachwuchskicker vom Fröhnerhof spielten die Mainzer im ersten Durchgang phasenweise im eigenen Strafraum fest und dominierten klar das Geschehen. Die Gäste wussten sich vor der Pause oftmals nur mit Fouls zu helfen, wurden dafür allerdings dank einer sehr großzügigen Linie des Unparteiischen selten bestraft. So auch in der 24. Minute, als Torben Müsel, Siegtorschütze von Fürth, nach einer rüden Attacke von hinten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.
„Wie schlimm es ist, wissen wir erst nach dem Röntgen. Sehr schade, dass sich hier erst jemand verletzen muss, bevor Karten gezogen werden. Für mich war das eine klare Rote Karte. Ich bin wahrlich niemand, der die Referees nach dem Spiel angeht, weil ich weiß, wie schwer ihr Job ist. Aber heute bin ich überhaupt nicht einverstanden mit der Leistung des Unparteiischen“, haderte Philipp Dahm mit der Schiedsrichterleistung.
Florian Ujupaj ersetzte daraufhin Müsel für die U17. Dem Einbahnenstraßen Fußball tat dies keinen Abbruch. Nach schönem Pass setzte sich Stürmer Valdrin Mustafa in der 34. Minute im Eins gegen Eins durch und scheiterte mit seinem Flachschuss erneut am Torhüter der Nullfünfer. Trotz vielen Eckbällen und unzähliger klaren Torchancen reichte es zur Halbzeitpause aber nicht zur Führung für die Hausherren. Nach dem Wiederanpfiff kamen dann auch die Gäste besser ins Spiel und konnten das Spielgeschehen nun öfter von der eigenen Gefahrenzone fernhalten. Als es acht Minuten vor Ende sogar 0:1 durch ein Eigentor von FCK-Verteidiger Botiseriu hieß, schien das Spiel gekippt zu sein.
„Das war schon bitter. Die Jungs spielten sich trotz der ganzen Widrigkeiten Chance um Chance heraus, sind trotz der vielen Entscheidungen gegen uns ruhig geblieben. Wir hätten in Halbzeit eins kaum besser spielen können, und dann stehst du plötzlich mit einem Rückstand da. Dass dieses Team dann trotzdem weiter macht, verdient riesigen Respekt. Die sind alle erst 16, 17 Jahre alt, das darf man nicht vergessen“, hielt Dahm nach dem Spiel einen flammenden Appell für seine Schützlinge. Und das hatte auch seinen Grund. Wie schon gegen Fürth kämpften die jungen Roten Teufel bis zur letzten Sekunde und schafften durch David Tomic in der Nachspielzeit noch den Ausgleichstreffer. Weiter geht es für die Betzebuben in der B-Junioren Bundesliga Süd / Südwest am Sonntag, 19. April 2015, beim SSV Ulm.
Statistik
FCK-U17: Herbrand; Amos; Botiseriu; Birster; Lang; Tsimba-Eggers (78. Jensen); Held; Artemov; Mustafa; Müsel (23. Ujupaj); Tomic
Tore: 0:1 Botiseriu (72., ET), 1:1 Tomic (80.+1)
Schiedsrichter: Patrick Hartmann
Zuschauer: 220
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