Kevin Trapp konnte wegen einer Muskelverletzung nicht wie sonst zwischen den Pfosten umher fliegen, dafür nahm sich der Torwart aber Zeit für seine jungen Fans und besuchte vor dem Spiel die Kinder der TEUFELSBANDE. Nachdem sie im Sonnenschein neben dem Stadion auf dem Kunstrasenplatz mit FCK-Maskottchen „Betzi“ eine Runde Fußball gespielt hatten, war der Besuch von Trappo der Höhepunkt des Nachmittags. Zunächst bewunderte der Saarländer das Plakat, welches die jungen Roten Teufel bemalt hatten. „Wir sind bunt“ stand dort in allen erdenklichen Farben. Das große Banner war eine Reaktion der TEUFELSBANDE zu den Ereignissen vom letzten Sonntag. „Wir haben mit den Kindern über Rassismus gesprochen und uns gemeinsam überlegt, dass wir ein Zeichen dagegen setzten wollen“, erzählte eine der Betreuerinnen. Trappo gefiel die Idee sehr und so ließ er es sich nicht nehmen, das Plakat in kräftigem Blau zu unterschreiben.

Seine Signatur hinterließ der Keeper danach noch auf zahlreichen Autogrammkarten, die er für die jungen Fans mitgebracht hatte. Begeistert ihrem Vorbild so nahe gewesen zu sein, verabschiedeten die Kinder den Torhüter. Das farbenfrohe Plakat mit dessen Unterschrift trugen sie danach gemeinsam den kurzen Weg rüber ins Fritz-Walter-Stadion in den Familienblock, von welchem sie wie gewohnt das Spiel der Lautrer verfolgten.

Nicht nur durch das Plakat der Teufelsband wurde die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf das Thema Rassismus gelenkt. In der Karlsberg-Fanhalle Nord verkündete der FCK vor der Begegnung, dass der Verein die Internationale Woche gegen Rassismus unterstützt. Mit der Beteiligung an der Aktionswoche, die vom Interkulturellen Rat in Deutschland ausgerufen wurde, demonstriert der der 1. FC Kaiserslautern, dass er jede Form von Rassismus und Diskriminierung ablehnt. Außerdem wurde in der Karlsberg-Fanhalle Nord auf dem Monitor der Spruch „Rassismus hat beim FCK keinen Platz“ eingeblendet. Eben dieses Statement war auch im Stadioninnenraum für alle Zuschauer sichtbar. Zunächst trugen die FCK-Profis ein Spruchband mit dem Schriftzug ins Stadion. Eine Aktion, auf welche das Publikum mit standing ovations reagierte. Danach leuchtete „Rassismus hat beim FCK keinen Platz“ währendes gesamten Spieles auf der Anzeigetafel über den zwei Nullen.

Die Halbzeitpause war für zwei FCK-Anhänger ein großer Moment. Holger Burkardt und Bernhard Streubel blickten ehrfürchtig auf die berühmte Karlsberg-Westtribüne. Die beiden hatten das Glück, am Halbzeit-Gewinnspiel der Deutschen Bahn mitmachen zu dürfen. Sie standen direkt vor der großen Tribüne und mussten ein Bild erraten. Wer das abgebildete Reiseziel schneller benannte, gewann einen Reisgutschein der Bahn. Am schnellsten gelang das Holger Burkardt, der die Völklinger Hütte, das Weltkulturerbe im nahen Saarland, erkannte und sichtlich stolz ein Erinnerungsfoto von sich vor der Karlsberg-Westtribüne schießen ließ.