Ex-FCK-Spieler Miroslav Klose feiert am 9. Juni 2023 seinen 45. Geburtstag.

Nachwuchsleistungszentren oder Fußballinternate sind für junge talentierte Fußballer seit Jahrzehnten eine wichtige Ausbildungsgrundlage auf dem Weg zum Traum einer Profikarriere. All das spielte in der märchenhaften Karriere von Miroslav Klose keine Rolle. Mit dem Kicken begann er als junger Bub bei der SG Blaubach-Diedelkopf, durchlief dort alle Jugendmannschaften. Nach der A-Jugend spielte er in der Bezirksliga Westpfalz und wechselte dann im Alter von 20 Jahren zum FC 08 Homburg. 1999 verpflichtete ihn der 1. FC Kaiserslautern, wo Miroslav Klose zunächst in der Amateurmannschaft eingesetzt wurde. Mit seinen zahlreichen Torerfolgen drängte sich der bescheidene Angreifer schon ein Jahr später für die Profimannschaft der Roten Teufel auf. „Miro“ avancierte am Betzenberg schnell zum Publikumsliebling und schaffte schon knapp ein Jahr nach seinem Profidebüt gar den Sprung in die Nationalmannschaft, obwohl er nie für eine DFB-Junioren-Auswahl gespielt hatte. Innerhalb von nur vier Jahren wurde so aus dem ehemaligen Bezirksligaspieler der Vize-Torschützenkönig der Fußball-WM 2002! Bei seinen weiteren Profistationen beim SV Werder Bremen und dem FC Bayern München reifte er endgültig zu einer herausragenden Spielerpersönlichkeit. Mit seiner letzten Profistation bei Lazio Rom in der italienischen Serie A beendete er seine aktive Spielerkarriere im Jahr 2016. Seine internationale Laufbahn krönte der Ausnahmestürmer 2014 mit dem Gewinn des WM-Titels bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Am heutigen 9. Juni feiert Miroslav Klose seinen 45. Geburtstag.

Sein Debüt in der Bundesliga gab Miroslav Klose am 15. April 2000 beim Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt, als er in der 76. Minute für Jörgen Petterson eingewechselt wurde. In der Saison 2000/01 gelang dem einstigen Amateurfußballer dann endgültig der sportliche Durchbruch. Ab dem 5. Spieltag machte ihn der neue FCK-Trainer Andreas Brehme zum Stammspieler. Zusammen mit Vratislav Lokvenc bildete er ein erfolgreiches Sturmduo. Sein erstes Bundesligator im Trikot der Roten Teufel erzielte er am 20. Oktober 2000 beim Heimspielsieg gegen den SV Werder Bremen (2:0). Drei Tage später schoss er gegen Iraklis Thessaloniki gar sein erstes Tor im UEFA-Pokal (23. Oktober 2000). Insgesamt gelangen Miroslav Klose in seiner ersten vollen Bundesliga-Saison neun Tore in 29 Einsätzen. In der darauffolgenden Spielzeit traf er gar 16 Mal für die Roten Teufel und erzielte damit nur zwei Treffer weniger als die Torschützenkönige Márcio Amoroso und Martin Max.

Während der neue Stürmerstar 2002 als gefeierter Vizeweltmeister und fünffacher WM-Torschütze nach Kaiserslautern zurückkehrte, blickte der 1. FC Kaiserslautern einem sportlichen und auch finanziellen Niedergang entgegen. Im Oktober 2002 sah sich der hoch verschuldete Traditionsverein sogar gezwungen, die Transferrechte an Miroslav Klose für fünf Millionen Euro an die Tippgesellschaft Lotto Rheinland-Pfalz zu verkaufen. In den beiden darauffolgenden Jahren markierte Miroslav Klose für den FCK noch einmal neun beziehungsweise zehn Tore. Dennoch gerieten die Roten Teufel in Abstiegsgefahr und auch die finanziellen Probleme des Vereins wurden immer größer. Zur Saison 2004/05 wechselte Miroslav Klose dann für eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro zu Werder Bremen. In 147 Pflichtspielen trug der Angreifer das Trikot der Roten Teufel, erzielte dabei 52 Tore. 120 Partien davon lief er in der Bundesliga für den FCK auf, traf 44 Mal ins gegnerische Netz.

An der Weser reifte Miroslav Klose weiter und entwickelte sich zu einem der besten Stürmer der Welt. In der Saison 2005/06 wurde er mit 25 Toren in nur 26 Spielen Torschützenkönig der Bundesliga sowie mit fünf Treffern bester Torschütze der Fußball-WM 2006. Entgegen früherer Bekundungen wechselte er im Sommer 2007 zum FC Bayern München und absolvierte bei der WM 2010 bereits sein 100. Länderspiel. Sein Vertrag beim FC Bayern München galt für vier Jahre bis zum 30. Juni 2011. Seine Entscheidung, zum FC Bayern zu wechseln und insbesondere die Umstände des Transfers stießen bei den Fans von Werder Bremen allerdings auf sehr viel Kritik.

Mit den Bayern gewann er 2008 und 2010 das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal. 2010 erreichte er mit seinem Team außerdem das Finale der Champions League, das mit 0:2 gegen Inter Mailand verloren wurde. Ende der Saison 2010/11 konnten sich Verein und Spieler nicht auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags über den 30. Juni 2011 hinaus einigen. Im jenem Sommer verpasste Miro Klose seine letzte Chance zu einer Rückkehr ins FCK-Trikot. Stattdessen wagte er sein erstes Engagement im Ausland und wechselte ablösefrei zu Lazio Rom, wo er gar einen Dreijahresvertrag unterschrieb, der ihn bis Juni 2014 an den italienischen Hauptstadtclub band. Im Mai 2014 verlängerte er seinen Vertrag um ein Jahr mit einer Verlängerungsoption um ein weiteres. Im Juni 2015 nutzte er seine Verlängerungsoption, sodass sein Vertrag in Rom bis Sommer 2016 galt. Im Mai 2016 gab Miroslav Klose bekannt, seinen Vertrag nicht mehr zu verlängern und verließ Lazio Rom zum Ende der Saison 2015/16. Anfang November 2016 beendete er offiziell seiner Spielerkarriere. Eine, die einst unkonventionell auf Dorfplätzen im Amateurfußball begann und nach dem Schritt zum Profifußballer steil in die Weltspitze führte. Eine Karriere, in der Miroslav Klose sagenhafte 668 Pflichtspiele absolvierte und dabei 258 Tore markieren konnte!

Mit 71 Treffern ist Miroslav Klose auch erfolgreichster Torschütze der deutschen Nationalmannschaft, für die er von 2001 bis 2014 spielte. 2014 wurde er mit der DFB-Auswahl in Brasilien Weltmeister und mit seinem insgesamt 16. Tor vor dem Brasilianer Ronaldo (15) zum alleinigen WM-Rekordtorschützen. Er ist zudem der einzige Spieler, der in vier WM-Halbfinals eingesetzt wurde. Seit 2018 ist Miroslav Klose als Trainer tätig. Zunächst arbeitete er beim FC Bayern München als Nachwuchs- und Co-Trainer, ehe er im Sommer 2022 beim österreichischen Bundesligisten SCR Altach anheuerte. Seine erste Anstellung in der Verantwortung als Cheftrainer, die allerdings nicht von Erfolg geprägt war. Bereits im März 2023 musste er bei den abstiegsbedrohten Altachern seinen Posten wieder räumen. Man darf gespannt sein, wie in späteren Jahren die Geschichte seiner Trainerkarriere weitererzählt werden kann.

Die FCK-Familie und auch das gesamte Museumsteam gratulieren Miroslav Klose aufs Herzlichste zu seinem 45. Geburtstag und wünschen ihm viel Glück auf seinem weiteren Weg. Vielleicht ja irgendwann auch mal wieder beim 1. FC Kaiserslautern.

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