Für den 1. FC Kaiserslautern war Franco Foda sowohl als Spieler als auch als Cheftrainer aktiv. Zu seinem 55. Geburtstag am 23. April 2021 blickt Matthias Gehring vom FCK-Museumsteam auf die Karriere des heutigen Nationaltrainers von Österreich zurück.
Es war der 1. FC Kaiserslautern, für den sich Franco Foda in der Bundesliga erstmals ein Trikot überstreifen durfte. Zahlreiche Stationen in der Beletage des bundesdeutschen Fußballs zierten seine Spielerkarriere, ehe er Anfang Januar 1997 in die Schweiz zum FC Basel und ein halbes Jahr später nach Österreich in die Steiermark zum SK Sturm Graz wechselte. Dort fand er zunächst als Spieler. danach als Vereins-Trainer und später als Nationaltrainer eine neue fußballerische Heimat. Am 23. April 2021 feierte Franco Foda seinen 55. Geburtstag.
Mit dem Fußballspielen begann Franco Foda in seiner Geburtsheimat Mainz im Stadtteil Weisenau bei der dortigen Sportvereinigung Weisenau-Mainz. Nach sechs Jahren ging er zum damals drittklassigen 1. FSV Mainz 05, zwei Jahre später folgte ein Wechsel in die Jugend des 1. FC Kaiserslautern. 1983 schaffte er am Betzenberg den Sprung in die erste Mannschaft. Sein Debüt in der Bundesliga gab er am 15. Oktober 1983 beim 4:0-Heimerfolg gegen Eintracht Braunschweig. Ein Jahr später schloss er sich Arminia Bielefeld an, 1985 dem 1. FC Saarbrücken, von wo er 1987 er zum 1. FC Kaiserslautern zurückkehrte, mit dem er 1990 erstmals DFB-Pokalsieger wurde. Im Sommer 1990 wechselte Franco Foda zu Bayer 04 Leverkusen, verbunden mit der festen Absicht mit der Werkself Deutscher Meister werden zu wollen. Wäre er am Betzenberg geblieben, hätte sich der Wunsch erfüllt, denn Deutscher Meister wurde am Ende der Saison 1990/91 der 1. FC Kaiserslautern! Ab 1994 spielte Franco Foda für den VfB Stuttgart und ab der Winterpause 1996/97 für den FC Basel. Im Sommer 1997 entschied er sich, zum SK Sturm Graz zu wechseln, bei dem er im Jahre 2001 seine Spielerkarriere beendete und danach als Trainer tätig werden sollte. Mit dem SK Sturm wurde er zweimal Österreichischer Fußballmeister und Supercupsieger sowie einmal Cupsieger und spielte in der Champions League, in der er in der Saison 2000/01 die Zwischenrunde der besten 16 Teams erreichte. Franco Foda bestritt während seiner Spielerkarriere insgesamt 321 Bundesligaspiele und erzielte dabei 20 Tore.
Nach insgesamt sieben Spielen für die deutsche U21-Nationalmannschaft nahm er im Dezember 1987 an einer Südamerikareise der deutschen A-Nationalmannschaft teil. Dabei wurde er in den Partien gegen Brasilien und Argentinien eingesetzt. Beim 1:1 gegen die Seleção kam er in der 82. Minute für Michael Frontzeck aufs Feld und bei der 0:1-Niederlage gegen die argentinische Auswahl wurde er 25 Minuten vor dem Ende für Stefan Reuter eingewechselt.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Spieler wurde er von SK Sturm Graz als Nachwuchstrainer angestellt. Ab Sommer 2002 war er Co-Trainer in der ersten Mannschaft, für die er nach dem Rücktritt von Cheftrainer Ivica Osim im September 2002 die Verantwortung übernahm. Anfangs feierte er mit der Mannschaft einige Erfolge und zog unter anderem in die 3. Runde des UEFA-Cup ein. Am Saisonende landete die Mannschaft allerdings nur auf Rang 6, weswegen Franco Foda durch Gilbert Gress ersetzt wurde. Er ging wieder ins zweite Glied zurück und arbeitete dort sehr erfolgreich als Trainer der Amateure des SK Sturm Graz. Im Sommer 2006 wurde er erneut zum Cheftrainer des SK Sturm Graz befördert. 2010 gewannen die Grazer unter Franco Foda mit einem 1:0-Sieg gegen Magna Wiener Neustadt den ÖFB-Cup. Ein Jahr später wurde er mit Sturm Graz österreichischer Meister und war damit an allen drei Meistertiteln der Grazer entweder als Spieler oder Trainer beteiligt.
Im März 2012 kündigte Sturm Graz an, den Vertrag mit Franco Foda nicht zu verlängern und bereits im April 2012 wurde er beurlaubt. Vor der Saison 2012/13 wurde Franco Foda dann Cheftrainer beim 1. FC Kaiserslautern, der unter Krassimir Balakow gerade aus der Bundesliga abgestiegen war. Nach dem verpassten Aufstieg in der Relegation gegen die TSG Hoffenheim wurde Franco Foda im August 2013 am fünften Spieltag nach einer 0:4-Klatsche beim VfR Aalen von seinen Aufgaben als Trainer entbunden. Zu diesem Zeitpunkt stand der FCK auf dem vierten Tabellenplatz der zweiten Liga. Ende September 2014 kehrte Franco Foda als Cheftrainer zum SK Sturm Graz zurück.
Am 30. Oktober 2017 wurde vom Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) angekündigt, dass Foda zu Beginn des Jahres 2018 die Nachfolge von Marcel Koller als ÖFB-Teamchef antreten wird. Gemeinsam mit ihm wechselten auch seine beiden Co-Trainer Thomas Kristl und Imre Szabics zum Trainerstab des österreichischen Nationalteams. Der SK Sturm Graz hatte einer vorzeitigen Vertragsauflösung zugestimmt. Mit Einverständnis der Grazer wurde Foda vom 6. bis 14. November 2017 vom Verein freigestellt, um das Nationalteam im Rahmen eines Trainingslehrgangs und eines Testspiels gegen Uruguay interimistisch zu betreuen. Sein Vertrag beim ÖFB lief zunächst bis 31. Dezember 2019 und verlängerte sich mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie auf den Sommer 2021 verschoben wurde.
Zu seinem 55. Geburtstag gratuliert auch das Museumsteam auf das Herzlichste und wünscht weiterhin Gesundheit und viel Erfolg.