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Deutsche Meisterschaft 1953 – Endspiel: VfB Stuttgart – 1. FCK 1:4
21. Juni 1953, Berlin (Olympiastadion), 80.000 Zuschauer, ein Tor von Fritz Walter
Mit 51:9 Punkten und einem Torverhältnis von 127:21 zog der 1. FCK souverän als Südwestmeister in die Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1953. Mit 38 Treffern war Kapitän Fritz Walter deutscher Torschützenkönig geworden. In der Endrunde setzte sich der 1. FCK gegen die Eintracht aus Frankfurt, den 1. FC Köln sowie Holstein Kiel durch und sicherte sich somit die Teilnahme am Endspiel gegen den VfB Stuttgart. Austragungsort war erneut das Olympiastadion in Berlin, was von vielen pfälzischen FCK-Anhängern wegen des Anreiseweges von 700 km lebhaft bedauert wurde.
Ein politisches Ereignis stellte das Endspiel vorübergehend in Frage: Vier Tage vor dem Finale hatten Arbeiter im sowjetischen Sektor von Berlin sowie in anderen Städten der DDR gegen das SED-Regime rebelliert; der Aufstand vom 17. Juni war blutig niedergeschlagen worden. Zwei Tage später stand fest, dass das Spiel trotzdem stattfinden würde.
Vor etwa 80.000 Zuschauern begann das Endspiel mit einem Paukenschlag: Ottmar war in der ersten Spielminute kurz vor der Strafraumgrenze gefoult worden und in den Strafraum gestürzt. Schiedsrichter Günther Ternieden entschied auf Strafstoß, doch den von Fritz Walter geschossenen Ball konnte Stuttgarts Torhüter Karl Bögelein abwehren. Kurze Zeit später verpasste Fritz Walter in aussichtsreicher Position den Ball – der sensible FCK-Kapitän drohte an seinen Nerven zu scheitern. Doch acht Minuten vor der Halbzeit vermochte er eine Flanke von Erwin Scheffler mit dem Kopf in das Stuttgarter Tor zu befördern. Der FCK führte und Fritz Walter fand nun richtig in das Spiel. Nach der Pause war es Karl Wanger, der für die Roten Teufel auf Vorarbeit von Fritz das 2:0 erzielte. Für den VfB verkürzte Kronenbitter zwar auf 1:2, doch die an diesem Tag glänzend disponierten FCK-Stürmer Erwin Scheffler und Willi Wenzel besorgten mit ihren Toren die 4:1 Führung. Der 1. FC Kaiserslautern hatte zum zweiten Mal in seiner Geschichte dank einer überzeugenden Mannschaftsleistung, an der auch Ottmar Walter, die beiden Liebrich-Brüder, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Otto Render und Willi Hölz hohen Anteil hatten, die deutsche Meisterschaft gewonnen.
hw