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Länderspiel: Schweiz – Deutschland 2:3
15. April 1951, Zürich (Hardturmstadion), 35.000 Zuschauer, ein Tor von Fritz Walter
Das Rückspiel der Begegnung gegen die Schweiz war für die deutsche Nationalmannschaft das erste Auswärtsspiel nach dem Zweiten Weltkrieg und den Jahren der Isolation. Fritz Walter, der im Hinspiel wegen einer Verletzung gefehlt hatte, fieberte dem Auftritt in Zürich besonders entgegen: Nach einer unfassbar langen Pause von annähernd neun Jahren konnte er endlich sein 25. Länderspiel mit der deutschen Mannschaft bestreiten.
Bundestrainer Sepp Herberger stellte in einem Interview vor dem Spiel klar, weshalb der neue Mannschaftskapitän Fritz Walter für ihn ein besonders wichtiger Spieler ist: „Fritz vertritt dieselbe Spielauffassung wie ich„. Ferner begründete er die Zusammenstellung seiner Mannschaft, in der sich neben älteren, erfahrenen Spielern auch einige junge Talente befanden. Die Zuschauer im ausverkauften Hardturmstadion sahen zunächst eine nervös und unsicher agierende deutsche Mannschaft, die prompt gegen die konditionsstarken Eidgenossen in Rückstand geriet. Ottmar Walter konnte per Kopfball vor der Pause den Ausgleich erzielen und in der zweiten Halbzeit kam das deutsche Team endlich besser ins Spiel. Felix Gerritzen gelang der Führungstreffer, ehe in der 54. Minute Fritz Walter aus mehr als zwanzig Metern mit einem kraftvollen, platzierten Schuss ein selten schönes Tor erzielte. „So ein Tor gelingt einem nur alle Jubeljahre einmal„, meinte Fritz später zu seinem Treffer. Nach einem Elfmeter kamen die Schweizer auf 3:2 heran und – angefeuert von den „Hopp Schwyz“-Rufen ihrer Anhänger, drängten sie auf den Ausgleich. Doch mit etwas Glück und einem tüchtigen Torhüter Toni Turek blieb es bei dem knappen Sieg der DFB-Elf in ihrem 200. Länderspiel. Die Presse wusste vor allem Toni Turek sowie die Abwehrleute Baumann und Streitle zu loben, die Gebrüder Walter wurden als „famoses Tandem“ bezeichnet.
hw