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Deutsche Meisterschaft 1949- Spiel um Platz 3: Kickers Offenbach – 1. FC Kaiserslautern 1:2 n.V.
09. Juli 1949, Koblenz (Stadion Oberwerth), ca. 33.000 Zuschauer
Die Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft 1949 geriet für den FCK zu einer kraftraubenden Tortur. Bereits die erste Begegnung gegen den FC St. Pauli endete nach Verlängerung 1:1. Das Wiederholungsspiel eine Woche später konnte der 1. FCK mit 4:1 für sich entscheiden. Auch die nächste Partie des 1. FCK gegen Borussia Dortmund endete trotz Verlängerung 0:0 unentschieden und die beiden Teams mussten noch einmal gegeneinander antreten. In diesem Wiederholungsspiel machte sich die Überbeanspruchung der Walter-Mannschaft bemerkbar – der Kräfteverschleiß führte zu einer Niederlage mit 1:4 Toren. Statt um die deutsche Meisterschaft zu spielen, konnte der FCK am 9. Juli in Koblenz lediglich das Entscheidungsspiel um Platz 3 gegen die Kickers aus Offenbach bestreiten.
Die Lauterer mussten in diesem Spiel im überfüllten Stadion von Koblenz auf Verteidiger Rudolf „Stampes“ Huppert verzichten, dessen Abwehrrolle Innenstürmer Werner Baßler ausgezeichnet erfüllte. Den stärksten Rückhalt hatte der FCK in seinem überragenden Mittelläufer Werner Liebrich. Allerdings besaßen auch die Offenbacher eine zuverlässige Abwehr, so dass sich der FCK-Sturm nicht wie gewohnt entfalten konnte. Die Offenbacher wirkten über weite Strecken der Begegnung mit ihrem zügigen Spiel frischer, doch die stabile Defensive des FCK ließ keinen Torerfolg der Kickers zu. Mit 0:0 ging es in die Verlängerung, nachdem der Vorschlag des 1. FCK, das Spiel zu wiederholen, vom Schiedsrichter und der Spielaufsicht abgelehnt worden war. Zum Erstaunen der Zuschauer präsentierten sich die Roten Teufel in dieser Verlängerung als die Mannschaft mit dem größeren Siegeswillen, die nun endlich zu ihrem Spiel fand. Fritz Walter, der ideenreiche Spielgestalter, bereitete in der 97. Minute das erlösende erste Tor durch Günther Grewenig vor, dem Bruder Ottmar Walter zwölf Minuten später das 2:0 folgen ließ. In der Schlussminute verkürzte Offenbach auf 1:2, doch der Erfolg war den Betzenbergern in diesem dramatischen Spiel nicht mehr zu nehmen. Der dritte Platz war indes nur ein schwaches Trostpflaster für die entgangene Teilnahme am Endspiel um die Meisterschaft.
hw