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Gauliga Südwest: 1. FC Kaiserslautern – FK Pirmasens 26:0
15. März 1942, Kaiserslautern (Betzenberg), 2.000-2.500 Zuschauer, dreizehn Tore von Fritz Walter
Ein legendäres Spiel fand in der Saison 1941/1942 in der Gauliga Westmark statt. Unter anderem wegen des überdeutlichen Ergebnisses. Der FCK schoss sich beim Rückspiel gegen den FK Pirmasens in einen regelrechten Rausch und fegte die Kicker aus der Schuhstadt mit 26:0 vom Betzenberg. Bis heute übrigens der höchste Sieg des FCK, der allerdings nie in die offizielle Statistik eingeflossen ist. Die Pirmasenser traten nämlich Ende März 1942 vom Spielbetrieb zurück.
Trotz einer längeren Zwangspause – die Gauliga Westmark hatte eine fast achtwöchige Spielpause eingelegt – war der FCK und vor allem Fritz Walter an jenem Sonntagnachmittag in prächtiger Spiellaune. Obwohl der FCK seine gesamte Defensivreihe ersetzen musste. Dennoch gingen die Pirmasenser deutlich ersatzgeschwächter in die Begegnung und hatten dem FCK wenig entgegenzusetzen. Den FKP-Akteuren war dies bereits vorher bewusst und so sollen die Gäste schon vor dem Anpfiff den Gegner angeblich darum gebeten haben, die Partie etwas verhaltener anzugehen. Die FCK-Akteure schienen dies allerdings zu ignorieren.
Bis zur Halbzeitpause stand es schon 13:0 und auch im zweiten Durchgang fiel noch einmal die gleiche Anzahl an Toren. Fritz Walter steuerte zum Endergebnis insgesamt 13 Treffer bei. Vor allem diesem Umstand sei es angeblich zu verdanken, dass der FCK für zahlreiche Fußballfreunde in der Horebstadt bis zum heutigen Tag ein rotes Tuch darstellt und dass die Rivalität seither auch atmosphärisch aufgeladen und vergiftet sein soll. Für den FCK war das Rückspiel gegen Pirmasens die 13. Gauliga-Partie der Saison. 13 Tore fielen in der ersten, 13 Tore fielen in der zweiten Halbzeit, 13 Tore hatte Fritz Walter erzielt. Den Pirmasenser Verantwortlichen war nach diesem Punktspiel klar, dass man wegen der zahlreichen Ausfälle von Spielern, die zum Kriegsdient eingezogen wurden, nicht mehr in der Lage sein würde eine komplette Mannschaft für die verbleibenden Verbandsspiele stellen zu können. Daher der Rückzug aus dem Spielbetrieb, wodurch die Ergebnisse aller Liga-Teams gegen Pirmasens natürlich annulliert werden mussten. Da der FCK auch die Vorrundenpartie auf dem Horeb im November 1941 mit 8:2 für sich entschieden hatte, bedeutete dies in der Summe 4 Punkte weniger auf dem Konto. Eine späte Genugtuung für „die Klub“ vom Horeb! Insofern ein bis heute denkwürdiges Spiel. Auch aber nicht nur wegen des Ergebnisses. Mit dem Kantersieg über Pirmasens übernahm der FCK die Tabellenführung und wurde – trotz der annullierten Pirmasenser Spiele – am Ende der Saison auch Meister des Gaues Westmark.
mg