Er gehörte zu den eher unauffälligen, aber dennoch zuverlässigen Sportsmännern und vorbildlichen Charakteren der berühmten Walter-Elf der 1950er Jahre. Der aus Roxheim stammende Karl Wanger kam 1950 vom VfL Neustadt zum 1. FC Kaiserslautern und wurde gleich in seiner ersten Spielzeit am Betzenberg Deutscher Meister. Am 9. Februar 2020 wäre Karl Wanger 90 Jahre alt geworden.
Karl Wanger ging fußballerisch aus der Nachwuchs-Abteilung des SV 1914 Roxheim hervor und spielte bereits als 16-jähriger mit seinem Heimatverein in der Landesliga. 1948 wechselte er von dort zum damaligen Oberligisten VfL Neustadt ins Schöntal-Stadion. Für den VfL absolvierte er in der Oberliga Südwest 38 Ligaspiele und erzielte dabei 12 Tore. 1950 wechselte er dann zum 1. FC Kaiserslautern. Fritz Walter höchstpersönlich war es, der auf den talentierten Fußballer aufmerksam geworden war. In seiner ersten Saison auf dem Betzenberg wurde der offensive Linksaußen mit dem FCK prompt Deutscher Meister. Auch wenn er an jenem 30. Juni 1951 im Endspiel gegen Preußen Münster im Berliner Olympiastadion nicht aufgestellt war, hatte er einen nicht unbedeutenden Anteil an der Meisterschaft. In der Endrunde spielte er in allen sechs Spielen, erzielte dabei ein Tor und war auch zuvor in der Oberliga Südwest Stammspieler beim FCK. Der Beginn einer erfolgreichen Zeit beim westpfälzischen Oberligisten.
1953 wurde Karl Wanger mit den Roten Teufeln dann gleich zum zweiten Mal Deutscher Meister. Im Endspiel gegen den VfB Stuttgart erzielte er beim 4:1 Sieg sogar ein Tor gegen die Schwaben. Nach der Führung durch Fritz-Walter in der 37. Minute traf Karl Wanger nach der Pause zum 2:0 für den FCK. 1954 und 1955 erreichte Karl Wanger mit dem 1. FC Kaiserslautern zwar jeweils auch das Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft, doch in beiden Partien musste der FCK als Verlierer vom Platz gehen. 1954 unterlag die Walter-Elf Hannover 96 mit 1:5 und 1955 Rot-Weiß Essen mit 3:4. Karl Wanger blieb bis 1957 beim FCK, für den er in insgesamt 158 Oberligaspielen starke 92 Tore erzielte.
Danach wechselte er zum Ligakonkurrenten VfR Frankenthal. 1961 stieg er mit den Frankenthalern aus der Oberliga ab, es folgte der direkte Wiederaufstieg. Für den VfR war Karl Wanger dann bis 1963 aktiv und kam dabei auf weitere 100 Oberligaspiele mit 26 Toren. Insgesamt werden für den ehemaligen Linksaußen in der Fußball-Oberliga Südwest 296 Spiele mit 130 Toren gelistet. Dazu kommen noch 24 Einsätze in den Endrunden um die deutsche Meisterschaft in der Zeit zwischen 1951 und 1956, mit insgesamt sechs Treffern.
Nachdem er seine Karriere in Frankenthal beendet hatte, führte er eine Gaststätte in Roxheim und betätigte sich nebenbei als Spielertrainer beim örtlichen SV 1914 Roxheim, wo er als Jugendlicher mit dem Fußballsport begonnen hatte, ohne schon damals zu wissen, dass er einmal zum erfolgreichsten Fußballer Bobenheim-Roxheims avancieren würde. Am 5. Januar 2000 starb Karl Wanger nur knapp einen Monat vor der Vollendung seines 70. Lebensjahres. Am 9. Februar wäre er 90 Jahre alt geworden.