Auch im FCK-Museum war die zu Ende gehende Zweitliga-Saison durchwachsen. An den Öffnungstagen mal um die hundert Besucher, bisweilen aber auch mal kaum mehr als 15. Doch was sich den ehrenamtlichen Helfern des Museums-Teams beim letzten Heimspiel gegen den 1.FC Heidenheim am vergangenen Sonntag bot, konnte niemand erwarten. Über 200 zahlende Besucher sorgten für einen regelrechten Ansturm und einen erlebnisreichen Tag in den Ausstellungsräumen hinter der Osttribüne! Mit Torwartikone Ronnie Hellström und Kämpfer-Idol Hans-Peter Briegel statteten gleich zwei ehemalige FCK-Kicker dem Museum einen Besuch ab. Zwei Kamerateams des SWR fingen zum Saisonfinale noch einmal Emotionen und Eindrücke ein. Nicht nur von den prominenten Gästen. Da staunte auch Lizenzspieler Phillipp Mwene nicht, dem nach seinem Autogramm-Marathon vermutlich das Handgelenk geglüht haben dürfte.

Der Abstieg des 1.FCK in die dritte Liga war bereits eine Woche zuvor durch die Niederlage in Bielefeld besiegelt. Vielleicht auch gerade deshalb suchten zahlreiche Fans zum Saisonfinale das FCK-Museum auf. Der an diesem Nachmittag meist gehörte Satz in den Ausstellungsräumen, „jetzt erst Recht“! Ein Zeichen dafür, dass in schweren Zeiten ein Museum nicht nur Ort der Erinnerung und der wissenschaftlich historischen Aufarbeitung der Vergangenheit sein kann. Für viele Besucher war das FCK-Museum am letzten Heimspieltag so etwas wie eine Ladestation für den eigenen „Emotions-Akku“. Ein Anlaufpunkt, um die emotionale Beziehung zum Herzensverein mit neuer Energie für die bevorstehenden harten Wochen und Monate aufzuladen. „Jede Vitrine im FCK-Museum atmet mehr Geschichte, als alle Ausstellungsräume von RB Leipzig und Hoffenheim zusammen“, resümierte vor Wochenfrist ein Video-Clip, der nach dem feststehenden Abstieg von der ARD-Sportschau ausgestrahlt wurde. Treffender hätte man es nicht formulieren können.

Die ehrenamtlichen Museumshelfer hatten daher alle Hände voll zu tun, den Ansturm der emotionshungrigen und wissbegierigen Anhängerschar zu leiten, zu lenken und für alle neugierigen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Aber auch um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn es um die Abgabe neuer Exponate ging. Oder einfach nur um beim einen oder anderen Fotowunsch behilflich zu sein. Immerhin standen mit der DFB-Pokal-Replik und der Meisterschale von 1998 gleich zwei der drei glanzvollsten Trophäen außerhalb ihrer angestammten Vitrinen-Plätze. Exponiert auf Samttextilien warteten die beiden strahlenden Exponate darauf aus nächster Nähe bestaunt zu werden und als Fotomotiv herhalten zu dürfen. Lange Schlangen bildeten sich vor den beiden Fotopunkten, wo kleine und große, jüngere und ältere FCK-Fans, aber auch vereinzelte Gäste aus Heidenheim, geduldig auf ihren persönlichen Klick-Moment warteten.

Lizenzspieler Phillipp Mwene staunte bei seiner Ankunft daher nicht schlecht über den Besucherandrang. Geduldig und unermüdlich erfüllte der Flügelflitzer, der gegen Heidenheim aufgrund einer Gelbsperre pausieren musste alle Autogramm- und Fotowünsche. Wobei die unerwartete Besucherzahl den Zeitplan seiner Pflichttermine gehörig durcheinander wirbelte. In den benachbarten Räumlichkeiten der Teufelsbande warteten nämlich schon geduldig die kleinsten Roten Teufel auf ihren Ehrengast. Auch dort drängte sich am letzten Spieltag eine re-kordverdächtige Zahl von Kindern und Eltern. Vor allem die Jüngsten nahmen den quirligen Österreicher gleich in Beschlag und bombardierten ihn mit ihren neugierigen Fragen, ehe es nach einem dicht gedrängten Gruppenfoto noch einmal zurück ins Museum ging.

Auch der nahende Anpfiff zur letzten Heimpartie hielt zahlreiche Fans nicht davon ab, den Besuch im FCK-Museum bis zum letzten Moment auszukosten und so dauerte es an diesem Tag ungewohnt lange, bis die Verantwortlichen rund ums FCK-Museum die Ausstellungsräume zum letzten Mal in dieser Saison schließen konnten. Doch auch nach dem letzten Heimspiel stehen für das Museums-Team schon die nächsten Termine an. Dazu gehören beispielsweise Anfragen für Museumsbesuche und Führungen im Juni. Außerdem hat das Museum am 26. Mai, dem verkaufsoffenen Sonntag am letzten Maiwochenende, geöffnet. Für alle, die noch nicht genug haben, um in die glorreiche Vergangenheit des 1.FC Kaiserslautern einzutauchen, dem Atem der Geschichte zu lauschen und den eigenen „Emotions-Akku“ neu aufzuladen. Für die schwierigen Herausforderungen, die auf den Verein in der kommenden Saison warten werden.

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