Dietrich Weise (82), Reiner Hollmann (68), Hannes Bongartz (66) und Alexander Bugera (39): Vier ehemalige und aktuelle FCK-Trainer kamen am Mittwoch, 11. Oktober 2017, zum Trainertalk auf dem Betzenberg zusammen und erzählten aus gut vier Jahrzehnten Trainergeschichte beim 1. FC Kaiserslautern. Die etwa 120 Besucher erlebten in der Walter-Elf-Lounge im Fritz-Walter-Stadion einen interessanten und vor allem amüsanten Talk-Abend mit Anekdoten und Fußballfachwissen. Das FCK-Museum lud in Kooperation mit dem „K in Lautern“ unter dem Motto „Museum erleben“ alle Fußballfans zu der Veranstaltung ein.
Vier Coaches aus mehreren Jahrzehnten FCK-Vereinsgeschichte waren zu Gast in der Walter-Elf-Lounge des Fritz-Walter-Stadions und mehr als hundert eingefleischte FCK-Fans wollten sich den etwa zweistündigen Talk nicht entgehen lassen. Mit Dietrich Weise, Hannes Bongartz, Reiner Hollmann und Alexander Bugera nahmen Trainervertreter aus vier verschiedenen Vereinsepochen auf dem Podium Platz und berichteten über ihre Erfahrungen aus dem Trainerdasein. Die Moderation der Veranstaltung übernahm TV-Moderator Holger Wienpahl.
Dabei ging es vor allem darum, wie sich der Fußball und die Trainingsmethoden im Laufe der Jahre gewandelt haben, welche Rolle die Ernährung spielt und welchen Einfluss die Medien auf das Trainergeschäft haben. Natürlich plauderten die vier Coaches dabei aus dem Nähkästchen und ließen die zahlreich erschienenen Fußballfans an der einen oder anderen Anekdote von früher teilhaben, was im Publikum gut ankam.
Der älteste und erfahrenste Coach der Runde Dietrich Weise, der insgesamt 91 Mal an der Seitenlinie der Roten Teufel stand und den FCK bis ins Finale des DFB-Pokals (1971/72) sowie ins Uefa-Cup-Viertelfinale (1972/73) führte, gab Einblicke in seine Zeit als Trainer in Ägypten, wo er mit dem Kairoer Traditionsverein Al-Ahly im Jahr 1989 Meister und Pokalsieger wurde. Weise erzählte, dass nach der Meisterschaft auf den Straßen Kairos so viel los war und er fast glaubte, die Menschen würden ihn nicht mehr nach Hause lassen, so euphorisch wie dort gefeiert wurde. Eine Fußballweisheit haute Weise auch noch raus. „Es gibt Dinge, die es nicht gibt. Die gibt es aber im Fußball,“ so Weise.
Reiner Hollmann wurde als Co-Trainer des legendären FCK-Cheftrainers Kalli Feldkamp bekannt und berichtete aus der Zeit, als er mit den Roten Teufeln DFB-Pokalsieger 1990 und deutscher Meister 1991 wurde. Neben seinen Erfolgen beim FCK war Hollmann auch in der Türkei als Trainer von Galatasaray Istanbul erfolgreich. Mit dem populärsten türkischen Klub gewann er 1994 die nationale Meisterschaft. Rückblickend verglich Hollmann die zwei Meisterschaften mit dem FCK und Galatasaray Istanbul und erzählte: „Ich bin Meister mit Galatasaray geworden. Das war natürlich auch toll. Aber das was hier in Lautern war, war noch mehr. Und das will was heißen.“ Zu der Zeit bei den Roten Teufeln meinte Hollmann: „Liga halten, Pokal holen und Meister werden. Das war mit dem FCK schon außergewöhnlich. Das bleibt im Kopf hängen.“ Und zu Gerry Ehrmann sagte Hollmann: „Der Gerry war schon ein Verrückter. Den konntest du nicht kaputt kriegen.“
Hans „Hannes“ Bongartz schnürte von 1978 bis 1984 in mehr als 160 Partien für die Roten Teufel die Fußballschuhe, ehe er 1985 drei Jahre lang auf der Trainerbank des FCK Platz nahm. Bongartz war immer wieder begeistert von der Atmosphäre auf dem Betzenberg und berichtete: „Wenn du hier raus bist, warst du wie elektrisiert. Ich habe aus Spaß immer gesagt, die vom FCK haben wieder an der Steckdose gedreht.“
Der vierte Trainer der Runde war der frischgebackene FCK-Co-Trainer Alexander Bugera, der acht Jahre lang als Spieler für den FCK auflief und in der Saison 2009/10 mit den Roten Teufeln den Aufstieg in die Bundesliga feierte. Bevor Bugera Co-Trainer bei den Profis wurde, trainierte er bereits die U19 und die U17 des 1. FC Kaiserslautern. Der einzige derzeit aktive Trainer berichtete vom Fußballgeschäft in der heutigen Zeit. Zum Beispiel meinte er: „Die Spieler sind heute durchsichtiger geworden. Es sollte aber auch mal möglich sein, etwa nach einem Sieg zusammen ein Bier oder ähnliches trinken zu können. Das schweißt zusammen.“ Zudem forderte er, dass „wir es wieder hinkriegen müssen, dass sich die Mannschaft hier immer den Arsch aufreißt. Das honoriert das Publikum.“ Bugera erzählte aber auch aus seiner Zeit als junger Spieler und gab mehrere Anekdoten zum Besten.