Manfred Rummel, FCK-Torjäger der Jahre 1965 und 1966, ist vor gut einem Monat verstorben. Er bleibt als sympathischer Sportsmann und erfolgreicher Stürmer der FCK-Familie in guter und liebenswerter Erinnerung.

Für die Bundesligasaison 1965/66 konnte der FCK unter Trainer Lorant mit drei namhaften Neuverpflichtungen aufwarten: Neben dem kompromisslosen Abwehrspieler Uwe Klimaschefski und dem routinierten Mittelfeldakteur Otto Geisert kam Stürmer Manfred Rummel auf den Betzenberg. Manfred Rummel hatte bereits wiederholt nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Mit seinem Verein TB Schwarz-Weiß Essen war er 1959 Deutscher Pokalsieger geworden, wobei er im Endspiel selbst zwei Tore zum 5:2-Erfolg gegen Borussia Neunkirchen beigesteuert hatte und im Jahre 1961 als bester Torschütze der Oberliga West 26 Treffer erzielen konnte.

Der frühere FCK-Meistertrainer Richard Schneider holte Rummel 1963 zum Bundesligastart zu Preußen Münster. Nach dem Abstieg Münsters im darauffolgenden Jahr sollte Rummel der Eintracht Duisburg mit seinen Toren den Bundesliga-Aufstieg ermöglichen. Dieses Vorhaben misslang und so entschied sich Rummel 1965 für einen Wechsel nach Kaiserslautern. Der nicht sehr groß gewachsene, etwas untersetzte, aber sehr geschmeidige und technisch versierte Stürmer erlebte einen glänzenden Start mit den Roten Teufeln und erzielte in seinen beiden ersten Punktspielen für den FCK bereits drei Tore.

Einen ganz besonderen Tag erlebte er schließlich am 4. September 1965, als ihm vor etwa 34 000 Zuschauern auf dem Betzenberg alle drei Tore beim 3:0 des FCK gegen die damals beste deutsche Mannschaft, den späteren Meister TSV 1860 München, glückten. Die „Löwen“ waren unter Trainer Max Merkel mit herausragenden Spielern angetreten, so dem legendären Torwart „Radi“ Radenkovic, mit Luttrop, Heiß, Grosser, Konietzka und Brunnenmeier. „Drei Mal rummelte es bei Radi“, frohlockte die Bild-Zeitung in ihrer Sonntagsausgabe.

Auch beim Skandalspiel des FCK gegen Bayern München am 23. April 1966 konnte Rummel ein Tor erzielen – nach drei Feldverweisen gegen den FCK reichte es aber nicht zum erhofften Unentschieden. Der FCK verlor 1:2. Manfred Rummel bestritt in dieser Saison 25 Punktspiele und erzielte elf Tore. Im DFB-Pokal war er dreimal erfolgreich und in den Intertoto-Spielen traf er in fünf Begegnungen fünf Mal ins gegnerische Netz. In der Hinrunde der Saison 1966/67 verbuchte Rummel noch 13 Einsätze für den FCK und erzielte vier Tore.

Überraschend verließ Manfred Rummel nach der Vorrunde den FCK und ging in die USA. Dort spielte er an der Seite einer anderen früheren FCK-Größe, dem holländischen Stürmerstar Co Prins, ein Jahr lang für die Pittsburgh Phantoms, anschließend ein Jahr lang für die Kansas City Spurs, ehe er nach Deutschland zurückkehrte. Im Jahre 1974 erwarb Rummel auf der Sporthochschule sein Diplom als Fußball-Lehrer, arbeitete an einer Sonderschule als Sportlehrer und wirkte als Trainer und Funktionär in Oberhausen und bei seinem alten Verein Schwarz-Weiß Essen. In seiner nordrhein-westfälischen Heimat ist Manfred Rummel Ende Juli 2017 verstorben. Viele FCK-Anhänger hätten ihn in seiner aktiven Zeit gerne länger im Trikot der Roten Teufel gesehen. Er hat für sich einen anderen Karriereweg beschritten, bleibt aber als sympathischer Sportsmann und erfolgreicher Stürmer der FCK-Familie in guter und liebenswerter Erinnerung.

Vielen Dank, „Manni“ Rummel.

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