Das Pflichtspieljahr 2024 ist bei der U21, U19 und U17 des 1. FC Kaiserslautern zu Ende. Zum Ende der Vorrunde zieht der Sportliche Leiter des FCK-Nachwuchsleistungszentrums, Uwe Scherr, im Interview eine Zwischenbilanz.

Der Sportliche Leiter des NLZ, Uwe Scherr

Hallo Uwe, für die Mannschaften des Nachwuchsleistungszentrums geht es in die Winterpause. Die U21 wurde in der Oberliga Herbstmeister und ist aktuell Tabellenzweiter, die U19 hat den Einzug in die A-Liga haarscharf verpasst, während die U17 diesen gepackt hat. Wie schätzt Du die Gesamtlage bei den Mannschaften im Leistungsbereich ein?

Alles in allem bin ich sowohl mit der individuellen Entwicklung unserer Trainer und Spieler als auch mit der generellen Entwicklung unserer Leistungsmannschaften sehr zufrieden! In nahezu jedem Spiel konnte man die sogenannten Betze-Tugenden wie hohe Laufbereitschaft, Leidenschaft, Teamfähigkeit, Disziplin, Wille und bedingungslosen Einsatz erkennen.

Vielen Mannschaften mit wesentlich besseren Möglichkeiten als die unseren konnten wir auf Augenhöhe begegnen. Häufig konnten wir Rückstände durch unser leidenschaftliches Auftreten in Siege umwandeln. Das zeigt, dass das NLZ des 1. FC Kaiserslautern wieder wettbewerbsfähig ist. Gleichzeitig werden wir natürlich auch weiterhin hart an der Weiterentwicklung aller Mitarbeiter, Trainer und Spieler arbeiten.

Schauen wir auf die einzelnen Mannschaften im Leistungsbereich: Die U17 wurde in ihrer Vorrundengruppe der U17 DFB-Nachwuchsliga vor Bayer Leverkusen Dritter und ist damit sensationell in die A-Liga eingezogen.

Bei der U17 haben wir seit Saisonbeginn sehr großen Wert darauf gelegt, dass wir vielen unserer Toptalente aus dem U16-Jahrgang schon Spielpraxis in der U17 bieten. Und trotz der somit sehr jungen Mannschaft haben wir eine überragende Vorrunde in der U17 DFB-Nachwuchsliga gespielt, haben mit 26 Zählern u.a. Bayer Leverkusen hinter uns gelassen, die ein vielfach höheres Budget als wir zur Verfügung haben. Bis auf das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln hat unsere Mannschaft ein sehr stabiles Halbjahr gespielt und teilweise begeisternden Offensivfußball gezeigt.

Die Mannschaft ist auch sehr gut damit umgegangen, dass ihr Trainer Maurizio De Vico aufgrund des A+ Lehrgangs häufig unterwegs war und unter der Woche von seinen Trainerkollegen Jonas Höschle und Max Groben vertreten wurde. Es hat sich ein starkes Team gebildet, das unsere Tugenden von Spiel zu Spiel verinnerlicht und auf dem Platz umgesetzt hat.

Ben Jungfleisch und Dion Hofmeister wurden zudem vom DFB zu Lehrgängen eingeladen und Dion kam gegen Österreich zu seinem Debüt in der Juniorennationalmannschaft.

Insgesamt gab es also sehr viel Positives. Und wir freuen uns im nächsten Halbjahr auf spannende Duelle in der A-Liga der U17 DFB-Nachwuchsliga, wo wir uns mit den Topmannschaften Deutschlands messen können.

Auch die U19 hat eine starke Vorrunde gespielt, den Einzug in die A-Liga aber mit einem Punkt Rückstand auf den 1. FC Köln nur ganz knapp verpasst.

Die U19 ist mit 24 Punkten der punktbeste Tabellenvierte aller Gruppen und in vielen anderen Gruppen hätte diese Punktzahl auch für die Qualifikation zur A-Liga gereicht. In einer Gruppe wären wir mit dieser Anzahl an Punkten sogar Tabellenerster gewesen.

Insgesamt haben wir gegen die Mannschaften auf den ersten drei Plätzen – Mönchengladbach, Leverkusen und Köln – aber keinen einzigen Punkt geholt, wofür leider die phasenweise mangelhafte Chancenverwertung unsererseits ausschlaggebend gewesen ist. Insgesamt konnten wir gegen diese Mannschaften in sechs Spielen eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen nicht in Tore ummünzen. Natürlich ist das ärgerlich, aber auch das Kreieren von Torchancen und unsere offensive Herangehensweise hat dazu geführt, dass sich die Mannschaft unter dem Trainerteam, allen voran unter Eimen Baffoun mit seinen beiden Assistenten Anthony Hannemann und Jessica Wissmann hervorragend entwickelt hat. Die anderen acht Vorrundenspiele gegen die vier hinter uns platzierten Teams haben wir dagegen allesamt gewonnen.

Aufgrund starker Leistungen wurden mit Enis Kamga und Kian Scheer auch zwei unserer U19-Spieler zu Lehrgängen der Nationalmannschaft eingeladen.

Zudem kamen mit Maddox Stadel, David Schramm, Tyrese Zeigler, Luca Tauer und Maksym Bochan gleich fünf Spieler schon bei der U21 zum Einsatz, Enis Kamga, Randy Hülsmann und Mert Baser standen zumindest schon einmal im Kader der U21. Das wiederum führte dazu, dass wir in sehr vielen Spielen der U19 mit einer sehr jungen Mannschaft gespielt haben und Leistungsträger bei der U21 weilten. Hier haben wir, anstatt auf das Ergebnis zu achten, ganz klar die individuelle Entwicklung der Spieler in den Vordergrund gestellt.

Die U21 konnte mit einem Sieg in Pirmasens die Herbstmeisterschaft feiern, geht als Tabellenzweiter hinter Schott Mainz in die Winterpause…

Die U21 hat saisonübergreifend im gesamten Jahr 2024 25 Pflichtspiele gewonnen, dreimal Unentschieden gespielt und nur fünf Pflichtspiele verloren, was insgesamt einen herausragenden Wert darstellt. Dazu gelangen dem Team durch den offensiven Spielstil sehr viele Tore.

Alleine diese Zahlen zeigen die Entwicklung der jungen Spieler mehr als deutlich auf. In vielen Spielen der U21 standen mehrere U19 Spieler auf dem Spielfeld. Zwar haben wir dann, wie eben bereits angeführt, in wichtigen Spielen der U19 auf diese Spieler verzichtet, aber wir verfolgen hier konsequent das Ziel unserer Ausbildungsphilosophie, junge Talente entwicklungsgerecht zu fördern.

Das Trainerteam um Alexander Bugera und Nicola Karl hat in Sachen Entwicklung der Spieler und der Mannschaft einen großartigen Job gemacht.

Wie geht Ihr mir diesem Spannungsfeld zwischen Entwicklung und Ergebnissen, gerade im Übergang aus dem Jugend- in den Herrenfußball, um?

Das oberste Ziel muss es in einem NLZ immer sein, dass Spieler, auch für die Lizenzspielermannschaft, ausgebildet werden. Ein frühzeitiges Einsetzen der Spieler in den nächsthöheren Jahrgängen unterstreicht für uns eine sehr gute Prognose für die individuelle Entwicklung.

Möchtest Du zum Jahresende noch etwas loswerden?

An dieser Stelle nutze ich sehr gerne die Gelegenheit, meine Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeitern, die an diesem Entwicklungsprozess beteiligt sind, ein herzliches Dankeschön auszusprechen! Der ganzen FCK-Familie wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt alle gesund!

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