Letztlich war der Topfavorit nicht mehr zu stoppen, nicht von der bis dahin so stark aufspielenden deutschen Mannschaft im Halbfinale und erst recht nicht von teilweise brutal einsteigenden Holländern im Endspiel. Der späte Treffer von Andres Iniesta war somit auch ein Tor für alle Anhänger eines Fußballs, der die spielerische Klasse gegenüber dem bloßen Einsatz und Willen in den Vordergrund stellt.
Mit genau diesem Fußball wusste auch die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes in Südafrika zu begeistern. Den alten Rivalen England und Argentinien verpasste die junge Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw auf diese Art und Weise denkwürdige Niederlagen und auf dem Weg ins Finale standen schließlich nur die in den letzten Jahren herausragenden Spanier im Weg. Dass Miroslav Klose zu diesem neuerlichen Erfolg der Nationalmannschaft einmal mehr entscheidende Tore beisteuerte, wird die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern dabei besonders gefreut haben.
Mit Erik Jendrisek und Georges Mandjeck waren zudem zwei Lautrer Aufstiegshelden der letzten Saison am Kap mit dabei. Während Mandjeck nicht zum Einsatz kam und seine Kameruner schon in der Vorrunde scheiterten, konnte Jendrisek zum Achtelfinaleinzug der Slowakei auch auf dem Rasen einen gehörigen Teil beitragen. Beide Spieler werden für ihre Karriere mit Sicherheit wichtige Erfahrungen gesammelt haben.
Was bleibt ansonsten hängen von der ersten WM auf dem afrikanischen Kontinent? Die Teams aus Afrika warten weiter auf die erste Halbfinalteilnahme. Den großen Fußballnationen Italien, Frankreich und England bleiben zwei Jahre, um bis zur nächsten Europameisterschaft wieder in die Spur zu finden. Und den südamerikanischen Großmächten Brasilien und Argentinien ist bei allen Ausnahmekönnern scheinbar der Teamgeist beziehungsweise die taktische Ordnung abhanden gekommen.
Alle Genannten werden 2014 in Brasilien einen neuen Anlauf nehmen. Ohne Vuvuzelas. Dafür mit einer vermutlich noch gefestigteren deutschen Elf und hoffentlich wieder mit dem ein oder anderen Spieler des 1. FC Kaiserslautern.