Da waren es nur noch acht: Nach den sensationellen Pleiten von Italien und Frankreich in der Vorrunde ist das Achtelfinale der WM in Südafrika ohne große Überraschung über die Bühne gegangen. Höchstens für den englischen Fußballfreund dürfte es vielleicht überraschend gewesen sein, wie deutlich die “Three Lions” im Klassiker gegen Deutschland das Nachsehen hatten.
Dass der Schiedsrichter einem klaren Treffer von Frank Lampard die Anerkennung verweigerte, taugte denn auch nur bedingt als Erklärung für das neuerliche Scheitern des englischen Teams. Viel zu dominant und spielerisch überlegen trat die DFB-Elf auf und war abgesehen von einer Phase nach der Pause jederzeit Herr der Lage. In dieser Form hat die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw, in der Miroslav Klose einmal mehr seine Qualitäten als WM-Torjäger ausspielt, keine zusätzliche Unterstützung vom Unparteiischen nötig.
Gleiches gilt für Argentinien und Spanien, die in ihren Achtelfinalspielen gegen Mexiko und Portugal ebenfalls von einer Fehlentscheidung profitierten. Dennoch sorgt die Leistung der Schiedsrichter in Südafrika nicht erst seit diesen drei Fehlentscheidungen für reichlich Gesprächsstoff. Und vor allem die ewige Diskussion um die Einführung technischer Hilfsmittel hat wieder massiv an Fahrt aufgenommen.
Keine Rolle spielte diese Frage hingegen bei der 1:2-Niederlage von Erik Jendriseks Slowaken gegen die Niederlande. Die Reise der Slowakei ans Kap ist damit beendet. Durch das Erreichen der Runde der letzten 16 und den sensationellen Sieg gegen Italien haben die Osteuropäer ihr Soll aber trotzdem erfüllt. Jendrisek selbst blieb bei der Endrunde zwar ohne eigenen Treffer, kam aber zu reichlich Spielanteilen und konnte für seine weitere Karriere sicher wichtige Erfahrungen sammeln.
Nach rund zweieinhalb Wochen mit täglichen Spielen haben sich die verbleibenden Akteure jetzt zwei freie Tage verdient. Am Freitag und Samstag wollen dann die Überraschungsteams aus Uruguay, Paraguay und Ghana wieder für Furore sorgen. In Port Elizabeth und Kapstadt stehen zudem zwei absolute Kracher auf dem Programm: Die Niederlande fordern den Rekord-Weltmeister aus Brasilien und für die deutsche Elf geht es wie vor vier Jahren gegen Argentinien. Ein Duell, das kaum weniger traditionsbeladen ist wie das gegen die Engländer und in dem Miro Klose schon einmal einen ganz wichtigen Treffer erzielt hat.