Zum allerersten Mal findet eine Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent statt. Südafrika ist bereit, die Spielstätten in Johannesburg, Kapstadt, Durban oder Pretoria erstrahlen in neuem Glanz und die Vorfreude bei einheimischen und internationalen Fans ist riesengroß.
In Deutschland hoffen die Anhänger auf eine Wiederholung des Sommermärchens von vor vier Jahren und träumen insgeheim vom vierten Titel für die DFB-Elf. Auch wenn das Verletzungspech unmittelbar vor dem Turnier recht heftig zugeschlagen hat, scheinen die Aussichten nicht schlecht. In den letzten Tests konnte das Team um den früheren FCK-Stürmer Miroslav Klose überzeugen und hinzu kommt die sprichwörtliche Stärke deutscher Mannschaften bei großen Turnieren. Die Mannen von Bundestrainer Jogi Löw wird man erstmal schlagen müssen.
Als Topfavoriten werden gleichwohl andere genannt, allen voran die Spanier. Die Iberer kommen mit einer überragenden Erfolgsserie ans Kap und starten zudem mit dem Selbstvertrauen des amtierenden Europameisters ins Turnier. Bei den Buchmachern ebenfalls ganz vorne findet sich traditionell Rekord-Weltmeister Brasilien. Hinzu kommen die üblichen Verdächtigen wie die Niederlande, England, Portugal und Argentinien, bei denen vieles davon abhängen wird, ob Superstar Lionel Messi auch im Nationaltrikot seine Topleistung abrufen kann. Titelverteidger Italien und Frankreich konnten in den letzten Monaten dagegen alles andere als überzeugen. Angesichts ihrer Erfahrung sollte man beide Teams aber besser nicht zu früh abschreiben.
Vom afrikanischen Kontinent sind mit Gastgeber Südafrika, der Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria, Algerien und Kamerun sechs Mannschaften am Start. Bei den Kamerunern konnte sich Georges Mandjeck durch seine Leistungen beim FCK zuletzt auch für die Nationalmannschaft empfehlen, so dass die Chancen durchaus gut stehen, dass der Mittelfeldspieler zum ersten Mal in seiner Kariere WM-Luft schnuppern darf. Gleiches gilt für Erik Jendrisek, der in der WM-Qualifikation maßgeblichen Anteil an der erstmaligen Teilnahme der Slowakei an einer Endrunde hatte. Die Slowaken bekommen es in ihrer Gruppe mit Italien, Neuseeland und Paraguay zu tun, während Kamerun auf die Niederlande, Dänemark und Japan trifft.
Das Auftaktspiel im riesigen SoccerCity-Stadion von Johannesburg bestreiten am Freitag Südafrika und Mexiko. Für die deutsche Mannschaft wird es dann am Sonntag, 13. Juni 2010, ernst. Dann geht es in Durban gegen Australien. Bei den "Socceroos" vom fünften Kontinent ist übrigens ebenfalls ein Akteur mit Betzenberg-Vergangenheit dabei. Torhüter Marc Schwarzer, in der Saison 1995/96 ein Roter Teufel und heute beim FC Fulham unter Vertrag, wird versuchen, seinen Kasten sauber zu halten. Ob es gelingt? Wir sind gespannt. Die WM kann kommen.