Andreas Ivanschitz, der FSV Mainz 05 ist nach dem bitteren Europapokalaus bei Gaz Metan Medias dennoch mit zwei Siegen gut in die Saison gestartet. Wie hat das Team das Ausscheiden im internationalen Geschäft so schnell verarbeitet?
Wir hatten ehrlich gesagt wenig Zeit, dem Ausscheiden groß hinterherzutrauern, weil wir drei Tage später zu Hause schon gegen Leverkusen spielen mussten. Natürlich entwickelt man nach einer solchen Niederlage wie in Medias eine gewisse Wut, und dementsprechend wollten wir Gas geben. Wir wussten, dass wir uns rehabilitieren können mit einem guten Start und diese Chance haben wir genutzt.

In der vergangenen Saison landeten die 05er auf einem sensationellen fünften Tabellenplatz. Mit welchen Zielen ging man in Mainz in die neue Saison?

Bei Mainz 05 ist das oberste Ziel immer in der Bundesliga zu bleiben, und das ist auch in diesem Jahr so.

Zieht man nach fünf Spielen eine erste Zwischenbilanz – womit ist man zufrieden, wo läuft es noch nicht ganz rund?
Wir stehen noch ziemlich am Anfang der Saison, daher kann man noch keine allgemeingültigen Aussagen machen. Sicherlich schmerzen die zwei letzten Heimniederlagen noch sehr, aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns in Kaiserslautern besser präsentieren werden als zuletzt gegen Hoffenheim und auswärts etwas holen können. Für eine Bilanz ist es jedoch nach fünf Spieltagen noch zu früh. 

Mit Andre Schürrle und Lewis Holtby haben zwei Leistungsträger den Verein verlassen. Wie möchte man die Beiden ersetzen?
Natürlich waren die beiden zwei wichtige Spieler für uns, nicht nur auf dem Platz sondern auch abseits des Rasens. Mainz 05 lebt allerdings grundsätzlich vom Kollektiv und nicht so sehr von den einzelnen Spielern. Wir sind schon dabei, sie zu ersetzen, haben einige talentierte neue Spieler, und die haben sich schnell und gut integriert und bringen ebenfalls gute Leistungen auf dem Platz.

Zu Saisonbeginn gab es nicht nur personelle Veränderungen, sondern auch den Umzug vom Bruchweg in die neue Coface Arena. Fühlt sich das Team dort schon zu Hause? Wie ist die  Atmosphäre im neuen Stadion?
Mir persönlich gefällt das Stadion sehr gut, es ist topmodern und die Zuschauer sind auf sehr steilen Rängen ganz nah am Spielfeld dran. Die Coface Arena hebt den Verein einfach auf einen ganz anderen Level, 10.000 Zuschauer mehr, das macht sich schon bemerkbar. Die Stimmung ist fantastisch, noch extremer und besser als am Bruchweg.

Wenn der FSV Mainz 05 auf den FCK trifft, dann bedeutet das für viele Fans der Vereine eines der Saisonhighlights. Wie nimmt man dies als Spieler wahr?
Auch für uns ist es ein Highlight, ein ganz wichtiges Duell. Das merkt man schon in den Tagen vor dem Spiel, man freut sich einfach besonders auf ein Derby. Wir haben nach der Heimniederlage ja auch einiges gut zu machen und in Kaiserslautern die Möglichkeit,  das zu tun. Diese Chance wollen wir auch nutzen.

Was für eine Partie erwarten Sie auf dem Betzenberg?
Ich erwarte ein hitziges Derby mit vielen Zweikämpfen. Kaiserslautern ist eine fleißige, aggressive Mannschaft, da müssen wir voll dagegenhalten. Fleiß und Aggressivität sind auch unsere Stärken, aber diese müssen wir von Sekunde 1 an auf den Platz bringen und den Kampf annehmen. Dann kann man auch in Kaiserslautern was holen.

Sie spielen nicht nur für Mainz 05, sondern sind in der Vergangenheit auch für die österreichische Nationalmannschaft aufgelaufen. Leider hat es für die Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 nicht gereicht. Wie geht man im Alpenland damit um und was sind die nächsten Ziele?

Ich war leider nicht an der aktuellen Situation beteiligt und habe nicht gespielt, was natürlich sehr schade für mich war. Es ist klar, dass die Österreicher sehr enttäuscht über die verpasste Qualifikation sind. Bei der WM-Qualifikation werden sie es aber erneut versuchen.

Viele österreichische Spieler haben inzwischen den Sprung in die Bundesliga geschafft und sind oftmals Leistungsträger bei ihren Teams. Wieso läuft es beim Nationalteam dagegen nicht so gut?
Ich spiele im Moment nicht für Österreich und bin daher zu weit weg von der  Nationalmannschaft, um etwas dazu sagen zu können. Fakt ist aber, dass sich immer mehr österreichische Spieler in Deutschland durchsetzen und sich weiterentwickeln. Das ist ein positiver Trend in den letzten Jahren, und ich bin mir sicher, dass die Nationalmannschaft über kurz oder lang auch davon profitieren wird. 

Auch beim FCK sind mit Clemens Walch und Marco Knaller zwei Österreicher im Team. Hat man untereinander Kontakt?
Nein, bislang noch nicht. Beim Spiel am Wochenende sieht man sich aber eventuell auf dem Rasen. Mal sehen, vielleicht werden wir nach dem Spiel mal die Gelegenheit nutzen, uns kurz Hallo zu sagen.

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