Nicht wenige haben bei seinem Namen einen bekannten Folksong sofort im Ohr – „Hang down your head, Tom Dooley…“, den das Kingston Trio Ende der 50er Jahre bekannt gemacht hatte. Thomas Dooley, gebürtig aus Bechhofen in der Pfalz, Vater US-Amerikaner und Mutter Deutsche, hat allerdings mit dem Protagonisten des Lieds nichts zu tun. Eher mit Fußball. Und vor allem mit dem 1. FC Kaiserslautern.

„Das war damals eine große Ehre für mich, als ich mit Rainer Geye und Sepp Stabel in Hohenecken beim Essen zusammensaß und sie mir signalisierten, dass sie mich gerne zum FCK holen würden“, so der Ex-Profi, „denn ich bin ja schon seit klein auf FCK-Fan gewesen, das Gefühl kann man kaum beschreiben.“

Der heute 49-Jährige wechselte im Jahr 1988 vom FC 08 Homburg auf dem Betzenberg. Die Saarländer waren in diesem Jahr aus der Bundesliga abgestiegen und den amerikanisch-deutschen Mittelfeldspieler zog es so zu seinem Lieblingsclub, wo er maßgeblichen Anteil an den erfolgreichen Neunziger Jahren der Roten Teufel hatte. In der Saison 1989/90 entging er mit dem FCK zunächst unter Trainer Kalli Feldkamp in einer furiosen Aufholjagd dem Abstieg, holte dann zum ersten Mal in der Geschichte des pfälzischen Traditionsvereins den „Pott“ auf den Betze und war auch Teil der Mannschaft, die 1991 sensationell die Deutsche Meisterschaft errang. Thomas Dooley trug sich im legendären Spiel beim 6:2 in Köln sogar in die Torschützenliste ein, erzielte kurz vor dem Halbzeitpfiff das endgültig vorentscheidende 4:1 für den FCK. „Die Meisterschaft, das Spiel in Köln mit über 40.000 FCK-Fans und der Pokalsieg waren natürlich herausragende Erlebnisse für mich – aber in meiner Zeit beim FCK war wirklich jedes Heimspiel etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Dooley.

Aktuell lebt der „amerikanische Pfälzer“ in Kalifornien und kümmert sich darum, dass sich der Fußball in den Vereinigten Staaten stetig weiterentwickelt. „Im Jahr der WM in den USA, 1994, hatte der US-Amerikanische Verband das ‚Project 2010‘ ausgerufen, also den Gewinn der WM 2010 – leider sind wir hier in den Staaten immer noch so weit davon entfernt wie vor 16 Jahren. Das liegt daran, dass die Strukturen in der Ausbildung noch immer nicht optimal sind. Statt dreimal die Woche sorge ich im Moment bei meiner Academy Mannschaft dafür, dass mindestens fünfmal pro Woche trainiert wird. Ab dem 14. Lebensjahr werden die Schüler komplett ausgebildet“, erklärt er seine Arbeit in einer kalifornischen Soccer Academy.  Im Jahr 2002 gründete er die DSU, die Dooley Soccer University, die noch heute in Deutschland Bestand hat und in Aachen von Christian Titz geleitet wird.

Für die USA hat Dooley bei zwei Weltmeisterschaften gespielt, im Jahr 1998 führte er die US-Auswahl auch als Kapitän aufs Feld. Seine Titelfavoriten vor dem Viertelfinale sind Deutschland und Argentinien. „Beide spielen taktisch sehr diszipliniert und haben tolle Teams. Ich bin gespannt.“

„Aber natürlich, das ist Pflicht“, antwortet Thomas Dooley auf die Frage, ob er noch die Spiele der Roten Teufel auch aus der Ferne verfolgt, „einmal FCK, immer FCK – auf dem Betze sind inzwischen so viele meiner alten Kollegen wie Stefan Kuntz, Marco Haber, Roger Lutz, Oliver Schäfer, Gerry Ehrmann oder Frank Lelle beschäftigt, da bin auch ich noch mit dem Herzen dabei!“ Den Aufstieg der Lautrer hat er im Internet verfolgt und sich darüber auch rege mit seinen Verwandten in Deutschland ausgetauscht. Nächster Besuch am Betze? "Kommt bestimmt, wenngleich ich auch noch nicht genau weiß, wann das sein wird. Auf jeden Fall viele Grüße aus Kalifornien an alle FCK-Fans und bis bald!“

Ähnliche Meldungen

  • Castore
  • BFD Buchholz
  • Lacalut Dr. Theiss Naturwaren GmbH
  • G&G Preißer Verpackungen GmbH
  • Karlsberg
  • RPR1.
  • WASGAU
  • Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V.