An den 25. Mai 1996 erinnert sich Martin Wagner natürlich noch ganz genau. Es lief die 42. Minute im Berliner Olympiastadion, als der Mittelfeldspieler im Endspiel um den DFB-Pokal dem verdutzten KSC-Torwart Claus Reitmaier einen Freistoß zum 1:0-Siegtreffer durch die Hosenträger hämmerte. “Das war eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Tor in meiner Karriere”, blickt Wagner auf den zweiten Pokaltriumph des 1. FC Kaiserslautern zurück.

Dabei war es bei weitem nicht sein einziges. 30 Mal war Wagner in seinen exakt 200 Spielen für den 1. FC Kaiserslautern erfolgreich und trug damit nicht nur zum Pokalsieg 1996, sondern auch zur Deutschen Meisterschaft 1998 entscheidend bei. Nicht zuletzt deshalb, weil auch der Siegtreffer von Berlin die Mannschaft, die wenige Wochen zuvor zum ersten Mal aus der Bundesliga abgestiegen war, weitgehend zusammenhielt. “Spieler und Fans sind damals unglaublich eng zusammengerückt”, beschreibt der Ex-Profi diese turbulente Zeit am Betzenberg. “Und was dann folgte, ist ja bestens bekannt.”

Dass der heute 42-Jährige emotional noch eng mit dem FCK verbunden ist, merkt man schnell. “Mein erster Profiverein war der 1. FC Nürnberg und ich habe auch für den “Club” sehr gerne gespielt, aber der FCK war irgendwie etwas besonderes. Ich habe mich gleich in den Verein und in die Region verliebt.” An dieser Verbundenheit hat sich bis heute nichts geändert. Obwohl der gebürtige Offenburger mittlerweile wieder in seiner südbadischen Heimat wohnt, verfolgt er fast jedes Heimspiel vor Ort im Fritz-Walter-Stadion.

Martin WagnerZum Teil spielen dabei auch berufliche Gründe eine Rolle, denn als Spielerberater gehören regelmäßige Besuche im Fußballstadion natürlich zum Pflichtprogramm. Auf dem Betze sei er aber vor allem, um den Roten Teufeln die Daumen zu drücken, verrät Wagner:  “Wer einmal vom FCK-Virus infiziert ist, kommt davon nicht mehr los.” Dass der WM-Teilnehmer von 1994 vom Virus befallen wurde, verwundert nicht. Denn der Mann mit dem linken Hammer war insgesamt acht Jahre einer der Publikumslieblinge auf Deutschlands höchstem Fußballberg und wurde im letzten Winter von den Fans in die vom FCK-Exklusivpartner Karlsberg präsentierte FCK-Elf der letzten 30 Jahre gewählt.

“Es macht mich stolz, dass ich so lange für diesen Verein spielen durfte”, sagt Wagner, der 2001 nach einem abschließenden, von Verletzungen beeinträchtigten Jahr beim VfL Wolfsburg die Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängte. Später machte er sich dann mit seiner eigenen Beratungsagentur selbständig. Das sei zunächst nicht unbedingt geplant gewesen, sondern habe sich eher so ergeben, erzählt der 42-Jährige, der sich auch eine Beschäftigung im Management oder Jugendbereich eines Vereins gut vorstellen kann und zudem die Trainer-A-Lizenz besitzt.

Mit dem FCK habe er auch als Spielerberater schon häufiger zu tun gehabt, berichtet Wagner und lobt ausdrücklich die Arbeit seiner früheren Mitspieler Stefan Kuntz und Marco Haber. Die Rückkehr der Roten Teufel in die erste Liga in der vergangenen Saison sei vor allem auch deren Verdienst, und zudem habe man mit Trainer Marco Kurz den richtigen Mann zum richtigen Zeitpunkt verpflichtet. “Nach dem guten Start hat die Mannschaft oft einen begeisternden Fußball gespielt”, sagt Wagner. “Der Funke zwischen Team und Fans ist übergesprungen und am Ende war der Aufstieg hochverdient.”

Natürlich könne in der kommenden Bundesligasaison nichts anderes als der Klassenverbleib das Ziel sein, schaut der 42-Jährige voraus auf die neue Spielzeit. “Aber wenn man die Euphorie mitnehmen kann und die neuen Spieler schnell integriert werden, traue ich das der Mannschaft zu.” Er selbst wird dann auch wieder möglichst oft im Fritz-Walter-Stadion dabei sein. “Solange mich mein Auto hinfährt auf jeden Fall.”

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