Früher war es das sportliche Engagement, das Pavel Kuka auszeichnete, heute ist es das soziale. Der ehemalige FCK-Torjäger hat gemeinsam mit seinen alten Weggefährten eine Traditionsmannschaft gegründet und tourt mit dieser seither für den guten Zweck. „Wir kümmern uns um ehemalige tschechische Nationalspieler, die finanziell und gesundheitlich deutlich schlechter dran sind als wir selbst“, erklärt der 41-Jährige.
Den Kern des Teams bilden dabei die Spieler, die 1996 gemeinsam mit Kuka im EM-Finale gegen Deutschland standen – darunter so prominente Namen wie Pavel Nedved, Karel Poborsky, Vladimir Smicer oder Patrick Berger. Und natürlich ist auch Kukas alter FCK-Spezi Miroslav Kadlec mit von der Partie. „Miro und ich haben noch immer quasi täglich miteinander zu tun“, erzählt der Ex-Profi.
Wie sehr ihm die Sache mit dem „Team Czech 96“ am Herzen liegt, merkt man Kuka sofort an. „Viele ehemalige Fußballer stehen hier vor dem Ruin. Selbst Altersheime sind schon ziemlich teuer bei uns“. Von seinem Wohnsitz in Prag aus hat der Ex-FCK´ler den Vorsitz bei der Traditionself übernommen und kümmert sich seither um Termine und Organisation. Neben etlichen Auftritten in Tschechien führte der Weg der Mannschaft dabei auch immer wieder nach Deutschland, wo die ehemaligen Fußballstars natürlich ebenso in Erinnerung geblieben sind. Und schließlich gibt Kuka auch gerne zu: „Es macht einfach unheimlich viel Spaß mit den Jungs“.
Einen großen Traum will sich der 41-Jährige dabei aber noch erfüllen. Spätestens im August des nächsten Jahres plant er ein Duell mit der Traditionself der Roten Teufel, oder aber beispielsweise der Meisterelf von 98. Denn eines hat der einstige Vollblutstürmer bei allem sozialem Engagement nie aus den Augen und aus dem Herzen verloren: seinen FCK. Zweimal hat es Kuka in der vergangenen Spielzeit selbst auf den Betzenberg geschafft. Dorthin, wo er einst in 118 Spielen im Dress der Roten Teufel 58 Tore erzielte.
Und was er dort zu sehen bekam, begeistert den Tschechen regelrecht. „Es war einfach toll zu sehen, wie die Mannschaft endlich dorthin zurückkehrt, wo sie hingehört“, erklärt Kuka und betont außerdem, welche Bedeutung der Club in seinem Heimatland noch immer hat. „Hier in Tschechien ist Lautern noch immer sehr beliebt. Alle haben verfolgt wie sie wieder aufgestiegen sind“. Dass sich mit Jiri Bilek dabei auch mal wieder ein Spieler anschickt die große Tradition der Tschechen beim FCK fortzusetzen, ist dabei sicherlich förderlich. Schließlich hält nicht nur Kuka große Stücke auf den emsigen Arbeiter im defensiven Mittelfeld. „Ich habe selbst noch gegen ihn gespielt, als ich schon alt und er noch sehr jung und bei Slovan Liberec unter Vertrag war“, erklärt der Ex-Profi und ist sich deshalb sicher: „Der Junge hat noch einiges mehr drauf“.