Cidimar, der VfR Aalen hat die Hinrunde auf dem fünften Tabellenplatz abgeschlossen und ist damit eine der Überraschungsmannschaften der Saison. Ganz ehrlich, hätten Sie damit gerechnet?
Wir wussten genau, dass es in der 2. Bundesliga sehr schwer werden würde, weshalb wir auch in der Vorbereitung sehr hart gearbeitet haben. Deswegen ist es für mich nicht so überraschend, die Hinrunde auf dem 5. Platz zu beenden, weil die ganze Truppe alles dafür gegeben hat.
Was macht Ihre Mannschaft so stark?
In unserer Mannschaft gibt es kein Ich, nur ein Wir. Denn wir sind eine Einheit, die einen guten Charakter hat und zusammensteht. Heutzutage macht dies einen großen Unterschied. Und das stärkt uns auch außerhalb des Platzes. Auf dem Platz haben wir eine sehr gute taktische Disziplin und unser Trainer mit seinem ganzen Stab gibt uns sehr viel Vertrauen und die nötige Ruhe fürs Spiel. Im heutigen Fußball ist so etwas sehr wichtig, ohne dies haben wir keinen Erfolg.
Als Aufsteiger dürfte der Klassenerhalt das Saisonziel gewesen sein. Wurde inzwischen ein neues Ziel ausgegeben?
Natürlich haben wir als Hauptziel den Klassenerhalt und dafür müssen wir auch die größtmögliche Anzahl an Punkten sammeln. Bisher ist uns das ganz gut gelungen und wir sind momentan der beste Aufsteiger. Meiner Meinung nach können wir auch, wenn wir mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben und das Hauptziel nicht aus den Augen verlieren, unter den ersten zehn der Tabelle enden, was für unsere erste Saison in der 2. Bundesliga super wäre.
Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel, das der FCK mit 2:1 in Aalen gewinnen konnte?
Wir haben in diesem Spiel gut gespielt, aber der FCK hat seine Chancen besser ausgenutzt und deswegen gewonnen.
Was für eine Partie erwarten Sie auf dem Betzenberg?
Das Hinspiel hier in Aalen war schon sehr schwer und ich weiß auch, wie schwer es auf dem Betzenberg zu spielen ist mit deren Fans im Rücken, die sie immer unterstützen. Ich bin mir aber sicher, dass es für jeden, der im Stadion ist, ein sehr gutes Spiel werden wird.
Sie wurden im Hinspiel von den FCK-Fans gefeiert. Gefällt ihnen der Kultstatus, den Sie bei den Roten Teufeln besitzen, seit Sie mit Ihrem Treffer für den FSV Frankfurt gegen den FC Augsburg im Jahr 2010 den FCK zum Aufstieg geschossen haben?
Ich bin sehr glücklich über den Respekt und die Zuneigung, die mir die FCK-Fans entgegen bringen. Dasselbe empfinde ich für sie, noch heute habe ich einen Schal und ein Trikot, die mir nach diesem Spiel ein FCK-Fan gab, in meinem Haus in Brasilien. Das war ein Zeichen, dass ich dem FCK 2010 irgendwie geholfen habe und dies bleibt auch immer in der Geschichte des Vereins und der meiner Karriere. Heute schlägt mein Herz aber für den VfR Aalen und ich habe größten Respekt und Zuneigung für unsere Fans, die mich immer unterstützen und stets gut behandeln.
Wissen Sie eigentlich, dass Ihr Trikot von diesem Spiel im Museum des FCK ausgestellt ist?
Ja, das weiß ich. In der Woche nach dem Spiel wurde ich angerufen, ob ich mein Trikot und die Shorts dem FCK-Museum stiften würde und ich sagte ja. Dieses Trikot hat sogar noch eine längere Geschichte. Nach dem Spiel gegen Augsburg gab mir ein FCK-Fan, der bei uns im Stadion war, sein Trikot und seinen Schal – im Tausch wollte er von mir mein Trikot. Ich sagte, dass dies nicht gehen würde, er weinte vor Freude wegen des Aufstiegs des FCK und fragte eben nach meinen Shorts und Stutzen. Die gab ich ihm dann auch und musste nur mit Trikot und in Unterhosen in die Umkleide. Nie zuvor habe ich so eine lustige Situation erlebt.