Hallo Axel, beim Aufeinandertreffen der Fortuna mit dem FCK kommt es zu einem absoluten Spitzenspiel dieser Zweitligasaison. Wie groß ist die Vorfreude?
Groß. Bei mir persönlich sicher nochmal ein wenig größer. Aber das hat dann weniger mit dem Sportlichen zu tun. Ich freue mich vor allem auf ein Wiedersehen mit vielen alten Freunden und Bekannten. Die Kontakte nach Kaiserslautern sind seit meiner Zeit dort ja nie abgerissen.
Für Dich wird es zudem die erste Partie im Fortuna-Trikot auf dem Betze werden, nachdem Du im letzten Jahr verletzt pausieren musstest. Wird es für Dich etwas Besonderes sein, mal wieder im Fritz-Walter-Stadion aufzulaufen?
Natürlich ist ein Spiel am Betzenberg für mich immer etwas Besonderes. Ich habe mich in Kaiserslautern immer mehr als wohlgefühlt, habe aber damals auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass die Fortuna mein Verein ist. Damals war ich dann bei vielen immer „der Düsseldorfer“. (lacht) Jetzt darf ich endlich mit meiner Fortuna beim FCK spielen, der für mich auch immer eine wichtige Rolle spielen wird. Aber diese Geschichten spielen sich eher im Vorfeld ab. Wenn das Spiel angepfiffen ist, dann ist es für mich ein Spiel wie jedes andere.
Gibt es noch viele Spieler aus der aktuellen FCK-Mannschaft, die Du noch aus Deiner Zeit in der Pfalz kennst?
Von der aktuellen Mannschaft sind es nur noch Tobi und Laki. Aber Coach Kosta kenne ich noch von meinen Spielen bei der zweiten Mannschaft, bei der er damals ja Co-Trainer war. Und mit Oliver Schäfer habe ich bei der U23 sogar noch zusammen gespielt. Auch viele andere im Verein wie Roger Lutz oder Zeugwart Wolle Wittich sind noch da. Und natürlich die Fans, mit denen ich noch Kontakt habe.
Nach einem starken Endspurt der vergangenen Saison seid Ihr nach der Sommerpause ähnlich stark aus den Startblöcken gekommen. Mit wieviel Selbstvertrauen seid Ihr aktuell ausgestattet?
Mit den Erfolgserlebnissen im Rücken steigt natürlich auch das Selbstvertrauen, das ist ganz klar. Vor allem, wenn dann auch noch die Art und Weise stimmt, mit der die Spiele gewonnen werden. Aber uns zeichnet es auch aus, dass wir uns von außen nicht reinreden lassen. Wir haben unseren Weg und lassen uns durch nichts aus der Ruhe bringen.
Was habt Ihr Euch dementsprechend in dieser Spielzeit vorgenommen?
Wir sind in der vergangenen Saison auf Platz 6 gelandet, da wäre es unseriös, jetzt zu sagen, wir wollen im Mittelfeld landen. Dennoch haben wir das Ziel recht weich formuliert. Wir wollen oben mitspielen, genaueres lassen wir uns offen und fahren auch gut damit. Unser Ziel ist vor allem, einen ansehnlichen und attraktiven Fußball zu spielen. Wenn das klappt, dann kommt der Rest von ganz alleine.
Wo liegt die Stärke der Fortuna?
Zum einen im Charakter der Truppe. Wir sind ein verschworener Haufen, alle im Kader ziehen mit, und das ist auch wichtig. Eine gewisse Qualität ist Grundvoraussetzung, um in dieser Liga antreten zu können, die mannschaftliche Geschlossenheit macht oftmals jedoch den Unterschied. Zudem sind wir in der Breite gut aufgestellt, wir können immer noch personell von der Bank nachlegen.
Der FCK ist in dieser Saison zu Hause noch ohne Punktverlust. Wie schätzt Du die Roten Teufel zurzeit ein?
Ich muss gestehen, dass ich seit meiner schweren Verletzung deutlich weniger Fußball schaue als vorher. Meine weitere Karriere stand ja auf der Kippe, da wollte ich mich schon mal an eine Zeit ohne Fußball gewöhnen. Daher habe ich nicht alle Spiele des FCK genau verfolgt. Aber ich kenne Kosta Runjaic, der hatte schon immer eine gute Idee, Fußball spielen zu lassen. Beim FCK hat er dafür sicherlich noch mehr Möglichkeiten als bei seinen bisherigen Stationen, hier hat er schon deutlich seine Handschrift hinterlassen.
Du sprichst Deine lange Verletzungsphase an. Hat sich für Dich dadurch etwas geändert?
Ja. Ich habe eine gewisse Demut entwickelt. Ich bin seitdem dankbar für jeden Tag, den ich mit den Jungs auf dem Platz stehen darf. Ich sehe vieles, gerade unter der Woche, jetzt etwas entspannter. Auf dem Platz natürlich nicht. (lacht)
Was für eine Partie erwartest Du auf dem Betzenberg?
Der FCK spielt zu Hause am Betze, wird also sicherlich offensiv agieren. Wir haben den nötigen Respekt, aber sicherlich nicht vor, in Ehrfurcht zu erstarren. Ich denke, beide Teams bringen das auf den Platz, was sie bisher ausgezeichnet hat.
Vielen Dank, Axel!