Mike Hanke, Borussia spielt aktuell die erfolgreichste Saison seit vielen Jahren. Was ist in Mönchengladbach passiert, seit Lucien Favre im vergangenen Jahr das Traineramt übernommen hat?
Mit dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison sind bei uns alle enger zusammengerückt. Es macht einfach großen Spaß mit der Mannschaft und dem Trainer, mit dem ich von Beginn an auf einer Wellenlänge war. Wir setzen sehr gut um, was Lucien Favre  von uns fordert – und er fordert sehr viel. Er hat einen sehr großen Anteil an unserem Erfolg, weil er uns in die Spur gebracht hat.

Haben Sie persönlich ein solches „Fußballmärchen“ schonmal erlebt? Vom Fast-Absteiger zum Titelkandidat?
Nein, in dieser Form ist das auch für mich eine neue und schöne Erfahrung. Aber ich habe auch in der letzten Saison immer wieder betont, dass wir eine gute Mannschaft mit großem Potenzial haben. Wir haben ja auch damals schon in der Rückrunde ordentlich gepunktet, daher wussten wir, dass wir mit konzentrierten Leistungen daran anknüpfen können – und das haben wir bislang getan.

Mit welchen Zielen ist man am Borussia-Park in die Saison gestartet? Wurden die Ziele im Laufe der Spielzeit nach oben korrigiert?
Wir wollten eine Saison ohne Abstiegssorgen spielen. Dieses Ziel haben wir inzwischen erreicht, aber wir geben kein neues aus, sondern versuchen einfach, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Wir fühlen uns sehr wohl da oben und wir genießen den Moment, aber wir denken wirklich nur von Spiel zu Spiel. Das ist unsere Philosophie und damit fahren wir sehr gut.

Nach der Saison verlassen wichtige Spieler wie Marco Reus und Roman Neustädter die Fohlen. Haben Sie Angst davor, dass der Höhenflug dann vorbei ist?
Natürlich ist es sehr schade, dass die beiden uns verlassen werden, da sie bei uns Leistungsträger sind. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass unsere sportliche Führung für Ersatz sorgen wird und wir dann hoffentlich auf einem ähnlichen Niveau weiter spielen werden.

Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 – hat die Borussia das Potenzial, sich langfristig mit den großen Clubs zu messen und zu den Spitzenteams zu zählen?
Das wird sich zeigen. Ich werde ja in der letzten Zeit häufig gefragt, ob wir schon eine Spitzenmannschaft sind. Ich finde nicht, dass wir schon eine sind, denn das ist man erst, wenn man auch Titel holt und über Jahre hinweg auf einem konstant hohen Niveau spielt.

Sie spielen im Team eine wichtige Rolle und sind in Mönchengladbach endgültig zum Führungsspieler gereift. Sie scheinen sich in Mönchengladbach wohl zu fühlen und auf zu blühen?
Früher war ich ein klassischer Torjäger, jetzt mehr ein „Neuneinhalber“ – und in dieser neuen Rolle fühle ich mich sehr wohl. Ich habe mich bei Borussia auf Anhieb mit meinen Teamkollegen und dem Trainer super verstanden. Lucien Favre hat von mir verlangt, dass ich mich ein bisschen zurückfallen lasse und die Bälle halte und verteile. Ich arbeite enorm viel für die Mannschaft und stelle das Team in den Vordergrund. Auch wenn ich alleine vorm Tor bin, spiele ich lieber quer. Da ist meine neue Denkweise vielleicht auch das aktuelle Erfolgsrezept von mir.

Wo sehen Sie sich persönlich und Borussia Mönchengladbach in den nächsten Jahren?

Das lässt sich wirklich schwer voraussagen und ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht so weit in die Zukunft blicken. Wir richten den Fokus nur auf das nächste Spiel, das steht am Samstag in Kaiserslautern an und wird schwer genug.

Was verbinden Sie mit dem Betzenberg in Kaiserslautern und was für ein Spiel erwarten Sie gegen den FCK?
Die Stimmung auf dem Betzenberg ist immer hervorragend, die Fans stehen immer voll hinter ihrer Mannschaft und sind für sie der zwölfte Mann. Deswegen wird es sicherlich kein leichtes Spiel für uns. Ich erwarte einen Gegner, der  sich mit aller Macht im Abstiegskampf stellt und kämpferisch alles in die Waagschale wirft. Da müssen wir dagegen halten und wenn uns das gelingt, können wir auch in Kaiserslautern drei Punkte holen.

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